Frage: abpumpen

Liebe Frau Welter, mein Sohn ist nun 12 Wochen alt und mein Mann und ich haben Theater-Karten geschenkt bekommen. Meine Freude ist begrenzt, denn das Theater ist eine knappe Stunde von uns entfernt und ich wäre somit nicht sofort greifbar, wenn etwas mit meinem Kleinen wäre. Meine Eltern passen auf ihn auf. Nun mein zweites Problem: Ich habe Angst vor dem Abpumen. Habe es noch nie getan und weiß überhaupt nichts darüber... - Wann soll ich abpumpen (mein Kleiner hat sowieso schon einen zwei Stunden Rythmus...wann soll ich da noch dazwischen abpumpen)? -Wie bewahre ich die Milch auf? -Wie lange kann ich sie aufbewahren? ..... Ich weiß daß die folgende Frage sicherlich auf Abneigung stößt... Aber kann ich für dieses eine mal an dem Abend nicht auch zur Pulvermilch (zb Abtamil) greifen??? Müsste mir nämlich für diesen einen Abend sonst auch noch eine Milchpumpe kaufen. Hätte bei dieser Sache ein besseres Gefühl, denn ich habe Angst etwas beim Abpumpen falsch zu machen und wie gesagt, ich müsste für diesen einen Abend extra eine Pumpe kaufen. Wäre das in Ordnung, wenn ich für diesen einen Abend das Milchpulver verwende??? (Es müsste nur eine Mahlzeit ersetzt werden, da ich nach ca 3-4 Stunden dann wieder zu Hause wäre) Herzlichen Dank!!!!

von maxi22 am 04.01.2012, 10:40



Antwort auf: abpumpen

Liebe maxi22, theoretisch wäre es möglich, gelegentlich künstliche Säuglingsnahrung zu geben, doch es spricht eine ganze Menge dagegen: • alle Nachteile, die die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung mit sich bringt (dazu hänge ich dir einen Text an) • das Baby kann, besonders wenn es noch sehr jung ist, auch von nur einer einzigen Flasche eine Saugverwirrung entwickeln, die zu massiven Stillproblemen führen kann • es stört das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage • Ihre Milchbildung wird nicht einfach für mehrere Stunden Pause machen. Sie brauchen also die Möglichkeit, Ihre Milch abzupumpen, um Stauungen und alle Problem, die damit einhergehen können, zu vermeiden. Es ist sehr viel schwieriger und unangenehmer, während unterwegs einen Platz und auch die Zeit zum Abpumpen zu finden, als ein Baby zu stillen. Du kannst dir in der Apotheke eine Pumpe ausleihen, auch der Arzt kann dir ein Rezept geben, viele Frauen streichen auch einfach mit der Hand Milch aus. DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst. Deine Brust wird entsprechend mehr Milch bilden. LLLiebe Grüße, Biggi Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Titolo Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: • Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen. • Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. • Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: • Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) • Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) • Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) • Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) • Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) • Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) • Verkürzt die Stilldauer (Gray Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403 413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35 40. Gray Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514 518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663 670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309 315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59 63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright © Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner

von Biggi Welter am 04.01.2012



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