Abendmahlzeit

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Abendmahlzeit

Vielen Dank für die vorangegangenen Antworten. :) Ich muss noch mal auf unsere Abendmahlzeit zurückkommen. Wie gesagt, trinkt sie in der Zeit von 16:30 - 19:30 (je nachdem, wann sie in dieser Zeit kommt) fast 2 Stunden immer wieder an meiner Brust. Die anderen Mahlzeiten dauern "nur" 1 Stunde. Ich habe ihr jetzt 3x Flaschennahrung danach gegeben, da hat sie noch 130 ml getrunken. Ich muss doch fast davon ausgehen, dass ich in dieser Zeit nicht genug Milch habe,oder? Ich habe mal gepumpft, es kamen nur 60 ml. Vielleicht ist der Nachmittag so stressig, dass mein Körper darauf reagiert? Können sich die Stillmahlzeiten - also die Dauer von 1 Stunde - noch verändern oder ist mein Baby ein Genießer??

von Huschel37 am 13.04.2012, 13:41



Antwort auf: Abendmahlzeit

Liebe Huschel37, wovon du auf jeden Fall ausgehen kannst ist, dass dein Kind am Nachmittag ein erhöhtes Saugbedürfnis hat. Denn nicht immer geht das Kind an die Brust, um Milch heraus zu bekommen, oft ist es auch "nur", um das Saugbedürfnis zu stillen, das Geborgeneheit, Trost, Schutz etc. spendet, wenn es befriedigt wird. Und das IST bei den meisten Babys in den Nachmittagstunden einfach höher als zu anderen Zeiten. Dann ist es so, dass du nicht durch Pumpen herausfinden kannst, wie viel Milch du "hast", da ein Baby beim Saugen an der Brust aufgrund der optimalen Saugtechnik ganz andere Mengen herausbekommt, als eine Pumpe das vermag! Wenn beim Pumpen der Milchspendereflex nicht oder nicht intensiv genug ausgelöst wird (was oft so ist), dann kommt kaum ein oder gar kein Tropfen Milch - ein Baby könnte dennoch sofort Milch aus der Brust bekommen. Und ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du im Grunde nur an folgenden Zeichen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, brauchst du dich nicht zu sorgen! Ein Baby, das nach dem Stillen noch eine Flasche trinkt, hatte nicht zwangsläufig noch Hunger, denn es KANN gar nicht anders als saugen und schlucken, wenn es die Flasche mit Milch im Mund hat. Ob es tatsächlich zusätzliche Milch braucht, hängt davon ab, wie es ohne Zufüttern gediehen ist. Also wie viel es pro Woche zugenommen hat, ob es wächst, wie es sich verhält etc. Das Weinen ist nicht immer ein Zeichen für Hunger, oft weinen Babys aus Unruhe, Müdigkeit, Überreiztheit... Oft hilft es, diese Kinder (vor allem in den unruhigen Stunden) intensiv im Tragetuch zu tragen (oder einer GUTEN Tragehilfe). Durch den Körperkontakt reduziert sich das Saugbedürfnis meist deutlich. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 13.04.2012