Hallo Biggi und Kristina,
meine Tochter ist am 08.08.2010 geboren - hat also bald den 6. Monat vollendet. Ich stille sie, und sie bekommt mittags Gemüse-(Fleisch)-Brei und abends Getreide-Milchbrei. Manchmal zwischendurch etwas Obstbrei. Trotz der Beikost, die sie mehr oder weniger begeistert isst (manchmal nur ein paar Löffelchen), wird sie am liebsten gestillt. Auch nach einem Fleischgemüsebrei verlangt sie nach der Brust. Ich habe nicht das Gefühl, dass das stillen durch die Beikost weniger geworden ist oder sogar eine Stillmahlzeit ersetzt wird! Außerdem habe ich das Gefühl, dass sie statt des Breis viel lieber "unser" Essen (wie Brot usw.) hätte. Heute hat sie begeistert Wasser aus dem Becher getrunken. Zudem hat sie 2 Zähne und beisst phasenweise beim stillen recht fest zu :-/ (trotz Nein-sagens). Nachts verlangt sie teilweise alle 2-3 Stunden nach der Brust. Ich muss im Sommer wieder arbeiten und mach mir Gedanken, ob das abstillen bis dahin auch klappt.
Nun meine Fragen:
Wie müsste die Ernährung ausschauen, wenn ich abstillen würde?
Ist eine industriell hergestellte Säuglingsmilch zwingend nötig, wenn ja, wie lange? Könnte auch Brei mit einer Flüssigkeitszufuhr wie Tee und Wasser ausreichen?
Wie stelle ich es am besten an, um vor dem Sommer komplett abgestillt zu haben?
Viele Grüße, Eva
von
Kristallschatz
am 28.01.2011, 21:10
Antwort auf:
(Ab) stillen - Ernährung
Liebe Eva,
dein Kind verhält sich so, weil DAS das "normale" ist. Alles andere ist Manipulation, vor allem Seitens der Babynahrungsindustrie!!
Der Begriff BEI-Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen.
Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen.
Also lass sie einfach weiter stillen, wie sie es möchte, auch jetzt ist "Stillen nach Bedarf" noch immer der richtige Weg!!
Bis zum Sommer ist noch viiiiel Zeit - aus der Perspektive deines Kindes. Lass euch noch ein wenig Zeit, dann wirst du einen Weg finden, der vielleicht beides möglich macht: Arbeiten gehen und trotzdem stillen, z.B. am Abend vor dem Einschlafen oder morgens vor dem Aufstehen.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 28.01.2011