Frage: 8. Monat - Beikost/ Stillen

Hallo Frau Welter, meine Tochter ist heute 8 Monate geworden.Hier zunächst unser Mahlzeiten-Fahrplan: 5 Uhr stillen 9 Uhr stillen 13 Uhr Gemüse-Fleisch-Brei 16 Uhr stillen 20 Uhr stillen 23 Uhr stillen 2 Uhr stillen Seit sie 5,5 Monate ist habe ich mit der Beikost angefangen. Bis jetzt haben wir allerdings Mittags nur ein halbes Gläschen Gemüse-Fleisch-Brei geschafft. Mehr will sie einfach nicht essen. Inzwischen stille ich sie anschließend auch nicht mehr, da ich die Vermutung hatte, dass sie auf die Brust wartet. Sie bekommt dann erst nachmittags wieder Muttermilch. Bis vor 1 Woche hatte ich versucht ihr nachmittags den Obst-Getreide-Brei anzubieten, aber davon will sie gar nichts wissen. Mein Versuch, den Brei auf abends zu verlegen, hat auch nicht geklappt, so dass ich nun entmutigt aufgegeben habe und zunächst versuche, die Mittagsmenge zu steigern. Wie kann ich weiter vorgehen? Bekommt sie zu viele nächtliche Mahlzeiten? (Die sind immer recht kurz)# Dazu muss ich sagen, dass sie recht zufrieden und ganz propper ist, nicht quengelt und gerade mit dem krabbeln angefangen hat. Der 3. Zahn ist zwar in Sicht, aber irgendwie zahnen Babys ja immer irgendwie und ich habe nicht das Gefühl, dass es gerade daran liegt. Vielen Dank in Voraus für Ihre Antwort! Tanja Hönig

Mitglied inaktiv - 16.08.2010, 21:49



Antwort auf: 8. Monat - Beikost/ Stillen

Liebe Tanja, der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". So wie Sie es beschreiben kann sich das Essen schnell zu einem absoluten Kampfthema entwickeln und das Kind ist so weit, dass es sich nur noch mit "Totalverweigerung" wehren kann. Genau diese Situation sollte aber unbedingt vermieden werden, denn mit Kampf und Druck erreichen Sie genau das Gegenteil. Das Thema Essen wird immer konfliktbeladener, das Kind erlebt essen nicht als etwas Sinnliche und Angenehmes, sondern nur als Tortur. So kann der Grundstein für eine langfristige Essstörung gelegt werden. Sie haben also völlig richtig reagiert, indem Sie Ihr Baby nicht zum Essen gezwungen haben. Vermeiden Sie es weiterhin, Ihr Kind mit Gewaltkuren zum Essen zwingen zu wollen, ja lassen Sie das Thema ganz sein. Stillen Sie Ihr Kind wieder eine Weile, bis sich die Wogen geglättet haben und wieder Ruhe eingekehrt ist und lassen Sie es selbst fingergerechte Nahrung essen, wenn es dies gerne tut. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probieren Sie es einfach einmal aus. Sicher ist auch für Sie das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 17.08.2010



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