Hallo! Ich habe e Frage:
Unser 2. Sohn wird in 2 Wochen 6 Monate alt. Er qird voll gestillt, wobei er ein ganz anderes Stillverhalten hat als unser erstes Kind.
Er trinkt nur alle 3-5 Stunden u trinkt dann ca 5 Minuten. Ich habe schon versucht ihn früher anzulegen, aber keine Chance. Auch schläft er nicht ein an der Brust.. sondern hört entweder einfach auf oder weint und will lieber den Schnulli.
Ist das normal?
Jetzt ist es so, dass wir vor ca 2 Wochen beim Kinderarzt waren und er gewogen wurde. Heute habe ich ihn auch wieder zuhause gewogen (wöchentlich) und er hat nicht zugenommen, sondern sogar leicht abgenommen. Ca. 80 g.
Jetzt die Frage: ist meine MuMi nicht mehr genug f ihn? Soll ich zufüttern? Wenn ja wie und welche Mahlzeit und welche Menge?
Er ist sonst ein sehr ausgeglichenes u zufriedenes Baby...nicht weinerlich oder sonst was.
Haben Sie eine Idee oder einen Tipp?
Danke u lg
Wurmi
von
wurmi2015
am 27.09.2018, 21:52
Antwort auf:
6 Monate - keine Gewichtszunahme
Liebe Wurmi,
vor laaaanger Zeit, als ich noch in der Ausbildung zur Stillberaterin war, hat meine
Ausbilderin immer gesagt „wenn man die Gewichtszunahme eines Babys bremsen will,
dann sollte man bereits relativ früh mit Beikost beginnen, wenn man die
Gewichtszunahme steigern will, dann sollte man auch bei dem kleinsten bisschen
Durst stillen“. So würde man das heute nicht mehr formulieren, denn inzwischen weiß
man ganz genau, dass es nicht notwendig ist, die Gewichtszunahme eines Stillkindes
zu bremsen. Aber was stimmt, ist dass Beikost, vor allem wenn es sich um Gemüse
handelt, dem Kind deutlich weniger Kalorien zuführt als Muttermilch.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen.
Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden
Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen).
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden.
Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihm eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben.
Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen.
Probier es mal aus!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 27.09.2018
Antwort auf:
6 Monate - keine Gewichtszunahme
Hallo liebe Biggi!
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Dann versuche ich es weiter. Er trinkt allerdings einfach nicht.
Er dreht sich weg und motzt...will den Schnulli.
Soll ich den Schnulli einfach weglassen im Moment?
Er trinkt auch 99% nur im liegen und da hüpfe ich ständig von rechts nach links und umgekehrt.
Das mit dem MuMi Rahm werde ich sofort machen!!!
Ich hoffe er ändert sein Trinkverhalten...zwischendurch pumpe ich jetzt immer ab.
Vg
Wurmi
von
wurmi2015
am 28.09.2018, 09:43