Frage:
4 Jahre schlimmer Nächte - und noch kein Ende in sicht...
Hallo!
Um zur eigentlichen Frage zu kommen muss ich leider erst mal ein bisschen ausholen:
Ich habe einen Sohn, der jetzt 4 Jahre alt ist. Er wurde bis 2 1/4 noch gestillt und hat erst im Alter von 18 Monaten aufgehört noch 5xNachts zu trinken. Dann kam anschließend direkt die 2. Schwangerschaft, und inzwischen ist meine Tochter 1 Jahr alt geworden im Oktober. Nach anfänglichen gut 4 Monaten Schreien pur, trank sie dann mehrmals nachts. Alles in allem habe ich seit gut 4 Jahren keine Nacht auch nur annähernd durch geschlafen, und bin nervlich und körperlich am Ende.
Die Kleine hat eine längere Schlafphase - max. und mit viel Glück 6 Stunden (von ca. 7:30pm bis 1am) und danach wacht sie spätestens zum ersten mal auf. Und trinkt dann ca. stündlich bei mir. Wenn ich sie nicht lasse, schreit sie zeter und mordio, oder, da sie noch bei mir im Bett ist, kneift sie mich in die Brust etc.
Ich achte inzwischen wirklich darauf, dass sie über den Tag verteilt genug Nahrung erhält (ca. 3 Breimahlzeiten plus etwas Obst, Brot, Brezel, Reiskekse etc.), denn trotz allem hätte es ja sein können dass sie nachts einfach irgendwann wieder hungrig wird (hat auch schon nach langem gebrüll nachts um 3 ein Gläschen verputzt.) Hat aber alles nicht wirklich genützt. Sie hat übrigens noch keine Zähne...jaja, die Natur regelt es selbst - und sie braucht noch meine Milch???
Jetzt die Frage, zum einen hätten Sie noch irgendweinen Tipp für mich, der Kleinen das nächtliche Trinken 'abzugewöhnen' ohne ihrer evtl Bedürfnisse nach Nähe etc. total zu vernachlässigen...oder ist sie alt genug sie einfach rigoros 'abzustillen' nachts??
Zum anderen, kennen Sie vielleicht Frauen in einer ähnlichen Situation mit denen man sich austauschen kann - denn alle die ich kenne haben entweder nur ein Kind - und jammern verzweifelt, dass sie in einem Jahr vielleicht mal wieder EINE schlechte nacht hattten und vielleicht 2x wach wurden - ich kanns nicht mehr hören...oder 2 Kinder die aber durchschlafen. Irgendjemand der auch nur annähernd mitfühlen kann, das wäre toll.
Ok, das war ein langer Brief. Vielleicht können Sie mir ja irgendwie helfen. Vielen herzlichen Dank schon mal fürs lesen,
Marion
Mitglied inaktiv - 02.12.2008, 12:32
Antwort auf:
4 Jahre schlimmer Nächte - und noch kein Ende in sicht...
Liebe Marion,
ich kann so gut verstehen, wie sehr Sie sich nach einer langen Nacht voll Schlaf sehnen. Und auch wenn ich Ihnen jetzt spontan keine Kontaktadresse nennen kann so darf ich Ihnen doch bestätigen, dass es vielen Frauen so geht wie Ihnen. Sie sind also nicht allein...
Es ist schwer zu wissen, warum ein Baby nachts trinken möchte. Ob es "reine Gewohnheit" ist oder echtes Bedürfnis. Studien haben gezeigt, dass viele Kinder in der Tat die Milch brauchen, die sie nachts zu sich nehmen, manche Mütter wiederum machen die Erfahrung, dass sie ihren Kinder sehrwohl das nächtliche Stillen abgewöhnen können, auch wenn das nicht ohne Geschrei oder Weinen geht.
So anstrengend es ist: Unsere Kinder - und auch Ihre - verhalten sich nicht unnormal. Lediglich passt ihr Verhalten nicht mehr so recht in unsere Zeit, wo wir kaum Nischen haben, um Ruhe zu finden. Auch Ihre Tochter wird irgendwann durchschlafen, vielleicht braucht sie gar nicht mehr weitere 6 Monate bis dahin, und sie weiß ja auch nicht, dass ihre Mami schon erschöpft durch die Nächte mit dem großen Bruder war...
Trotzdem ist es natürlich Ihr gutes Recht als Mutter und Frau, auch nach Ihren eigenen Bedürfnissen zu schauen. Darum können Sie versuchen, ob Sie nicht doch die Nächte stillfrei bekommen können (mit der Folge, dass Ihre Tochter dann tagsüber wahrscheinlich häufiger stillen wird...). Mehr Infos darüber, wie sich diese "Stillfreie Zeit" erreichen lässt finden Sie, wenn Sie diese Begriffe in der Suchfunktion eingeben.
Sie brauchen deshalb auch kein schlechtes Gewissen zu haben oder zu befürchten, dass Sie Ihre Tochter vernachlässigen. Solange Sie sie nicht dafür strafen, dass sie die Veränderung nicht sofort und glücklich annimmt, wird Ihre Kleine keinen Schaden nehmen...
Herzlichen Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 02.12.2008
Antwort auf:
4 Jahre schlimmer Nächte - und noch kein Ende in sicht...
hallo,
auch ich bin froh, mich mit anderen "betroffenen" auszutauschen, da auch ich die jammerei der anderen bzgl. einer nicht gutgeschlafenen nacht, bzw. 2maligen wachwerden, nicht mehr hoeren kann...
bei uns ist es so, dass meine tochter (im dez 1 jahr) nachts eigentlich dauergestillt wird....sicherlich auch mein verschulden, da sie die ersten 3-4 monate sehr viel geweint hat und ich sie mit dem busen immer troesten konnte. sie schlaeft bei mir im bett (mein mann zur zeit nebenan, da er arbeitet und mit wenig schlaf ueber einen laengeren zeitraum ueberhaupt nicht klarkommt). dort wird sie zum einschlafen gestillt, schlaeft dann wenn ich glueck habe 2-3 std und wird dann bei jedem aufwachen wieder gestillt um einzuschlafen ansonsten schreit sie, fuchtelt wild mit den armen, reisst an meinem busen etc. das ist meist im 1-2 std rythmus. ich kann immer wieder recht gut einschlafen, teilweise waehrend sie an mir nuckelt, aber ich bin so langsam auch am ende. unser sohn (auch 4) hat auch furchtbar schlecht geschlafen, bis 1 jahr gestillt, danach flasche und auch schnuller akzeptiert (bei unserer tochter des nachts undenkbar), aber im 2-3 std rythmus aufgewacht (auch bei uns im bett geschlafen). er schlief bis 3 1/2 jahre bei uns, danach in seinem bett. nun wird aber auch er immer noch 1 mal die nacht wach und moechte dann zu mir (kommt nicht selber sondern moechte ruebergetragen werden...hat angst..). wenn ich glueck habe ist das erst so gegen 5 uhr am morgen aber meist zwischen 1-3 uhr.
also ich kann sehr gut mitfuehlen was du durchmachst, habe aber leider auch kein patentrezept parat. ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass kinder die in der nacht noch so oft gestillt werden (zum kuscheln, troesten, wohlfuehlen), diese wunderschoene angewohnheit von selber aufgeben. leider ist mein energiepegel so gering als dass ich momentan durch einige (noch schwierigere) naechte gehen moechte. damit meine ich, sie nicht mehr zu stillen, ihr aber natuerlich naehe und geborgenheit durch herumtragen, singen etc. zu geben. was in meinen augen bedeutet mind. 1 woche fast gar kein schlaf. wie das gehen soll, weiss ich im moment leider auch nicht.
dir alles, alles gute. wie du siehst bist du nicht alleine und wenn du nochmal lust hast zu schreiben, ich freue mich auf deine antwort.
herzliche gruesse
Mitglied inaktiv - 02.12.2008, 14:34
Antwort auf:
4 Jahre schlimmer Nächte - und noch kein Ende in sicht...
Liebe Frauen,
WENN ein Baby tatsächlich "nur" aus Gewohnheit so oft an den Busen will und nicht, weil es ein wirkliches Bedürfnis hat, das befriedigt werden muss, dann ist es durchaus machbar, zumindest einen Teil der Nacht zur Stillfreien Zeit zu erklären. Man erklärt dem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versucht, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich das Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröstet man es und gesteht es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleibt konsequent beim „Nein“, bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch sollte die Mutter auch von sich aus ihrem Kind die Brust anbieten – so lernt es, dass es sich auf ihr Wort verlassen kann.
Natürlich kann man ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch das wird anfangs meist mit Wut abgewiesen, was auch ok ist.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind braucht man nicht zu befürchten, wenn man ihm wirklich beisteht und ihn nicht „straft“ für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung, z.B. in dem man das Kleine allein im Zimmer lässt und von ihm verlangt, nicht zu weinen.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese Stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weiß die Mutter, dass es noch zu früh ist und sie vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten sollte.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 02.12.2008
Antwort auf:
4 Jahre schlimmer Nächte - und noch kein Ende in sicht...
Hallo!
Ich bin so froh zu hören, dass es echt noch anderen genauso geht! irgendwann fängt man ja doch an zu zweifeln an sich und der welt...naja.
Oh nein - da ist auch die kleine schon wieder wach...und wie könnt es anders sein , weint (dacht eigentlich ich hätte nocheinpaarm in.). ok. also hoffentlich bald ein andermal mehr, wenn ich schreiben kann!
also heisst es wohl erst mal weiter durchhalten...liebe grüße, marion
Mitglied inaktiv - 05.12.2008, 12:08