20-wochen-altes baby möchte tagsüber wieder aller 2h an die brust

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: 20-wochen-altes baby möchte tagsüber wieder aller 2h an die brust

hallo... mein sohn möchte seit etwa 4 wochen wieder aller 2h an die brust. er war eigentlich schon soweit, dass er nur aller 3-4 stunden gestillt werden wollte. nun bin ich mir unsicher, ob das normal ist oder ich so langsam dann doch mit beikost anfangen sollte, weil ihm die milch nicht mehr ausreicht? nachts ist das ganz unterschiedlich. er geht immer zwiwchen 19-20uhr ins bett u kommt manchmal nur einmal in der nacht u manchmal auch aller 2-4h. ich habe für mich überlegt, dass ich ihm ab november (dann ist er 5 monate alt) einfach mal möhrenbrei anbiete und dann seine reaktion abwarte!? ist das so richtig oder sollte ich da anders rangehen? danke im vorraus! liebe grüße

von schnizi am 17.10.2012, 22:17



Antwort auf: 20-wochen-altes baby möchte tagsüber wieder aller 2h an die brust

Liebe schnizi, ja, das Trinkverhalten deines Babys ist absolut normal. Ein so kleines Baby will durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster Phasen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Der „Idealzustand" wäre, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 18.10.2012



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