Hallo,
meine Kleine, 16 Monate, ca. 81 cm, 14 kg, isst gut und gern Familienkost, bzw. fast alles was man ihr anbietet.
morgens: 1-2 Scheiben Brot mit Käse o. Putenbrust
mittags: warm mit Gemüse, Kartoffeln bzw. Pasta o. Reis, manchmal Fleisch
zwischendurch: geriebene Möhren oder Obst (Apfel, Banane oder die geliebten Weintrauben)
abends: Brot oder auch mal warm.
Immer im Angebot Fenchel-Anis-Kümmel-Tee oder Wasser, selten mal Fruchtsaft oder etwas Kuhmilch...
Zusätzlich möchte sie aber immer wieder an die Brust - natürlich, wenn ich da bin, also immer abends, an den Wochenenden und im Urlaub ganztags und nachts zum Einschlafen sowie häufiger wenn sie wach wird (bei meiner Mutter, bei der sie in Tagesbetreuung ist, braucht sie das nicht, abgepumpte Milch wollte sie auch nie wirklich).
Inzwischen hat sie einen kugelrunden Buddah-Bauch und selbst Fremde sprechen uns an, wir müssten aber mal bissel mit der Ernährung aufpassen!... Das macht wütend und unsicher.
Helena läuft seit sie 11 Monate alt ist und rennt und tobt, kann keine Minute still sitzen außer zum Schlafen oder Essen. Und sie ist und war immer kerngesund (Spei- undGedeihkind).
Momentan bekommt sie wieder mal Zähnchen und kommt vor allem nachts noch häufiger.
Abstillen möchte ich noch nicht, die Entscheidung soll sie treffen.
Aber können Sie mir vielleicht raten, ob wir bei der Ernährung grundsätzlich etwas falsch machen? Sie isst schon selbständig mit Löffel oder Gabel und entscheidet auch selbst, wann es genug ist (sie beginnt dann mit dem Essen zu spielen oder stellt ihren Teller vom Hochstuhltablett rüber auf unseren Tisch...)
Herzlichen Dank!
Bettina
von
Helenas Mama
am 22.04.2013, 15:37
Antwort auf:
16 Monate alte Tochter will ständig gestillt werden trotz voller Familienkost...
Liebe Bettina,
hast Du denn einmal ihre gesamte Ernährung auf den Prüfstand gestellt? Denn Muttermilch hat keine "leeren" Kalorien, andere Lebensmittel durchaus. Zum Beispiel wäre die Frage, was es so zwischendurch gibt, ob das Kind schon Süßigkeiten bekommt oder „leere“ Kalorien (z.B. Fruchtzwerge, Kinderriegel usw.).
Ich würde also eher bei der Beikost schauen, was vielleicht überflüssig ist, keinesfalls aber die wertvolle Muttermilch streichen.
Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird.
Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht.
Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann.
Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält.
Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker.
Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken.
Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.04.2013