11 Wochen alte Baby schreit beim Stillen, vorher nie Probleme beim Stillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: 11 Wochen alte Baby schreit beim Stillen, vorher nie Probleme beim Stillen

Hallo liebes Stillberatungs-Team, meine Tochter (11 Wochen) schreit seit nun mehr 2 Wochen beim Stillen. Bis dato (bis zur 9. Woche) hatte ich überhaupt keine Probleme mit dem Stillen. Ich habe genügend Milch, die auch gut fliesst (lt Hebamme) und meine Tochter ist eine sehr gute "Trinkerin". Bei den nun eingetretenden "Schreiattacken" ist keine wirkliche Linie zu erkennen. Meine Tochter trinkt meistens ein paar Züge und fängt dann wie aus dem "Nichts" an zu Schreien, zappelt mit den Beinen und man meint ,sie hat Schmerzen. Es betrifft die linke als auch die rechte Brust, es tritt sowohl nach 2,5h Stillabständen als auch nach 4h ein etc etc. Wenn ich Glück habe, beruhigt sie sich und ich kann sie nochmal anlegen. Wenn ich Pech habe, mache ich das Spiel ein paar Mal (sie verweigert dann die Brust und schreit nur noch) mit längeren Pausen und irgendwann trinkt sie dann ganz ordentlich. Lege ich sie während der Schreiattacke auf die Wickelkommode hört sie auf und fängt sogar an mit dem Mobile und mir zu lachen. Also denke ich mir, können die "Schmerzen" nicht so schlimm sein. Beim Kinderarzt hat man gesagt, so lange sie gut zunimmt, wäre alles ok. Sie hat in einer Woche ink. Schreiattacken 130 Gramm zugenommen. Aber das Stillen ist ein ziemlicher Geduldsakt, dabei ging es bis zur 9. Woche so reibungslos. Auffällig ist, dass sie bei den nächtlichen und morgendlichen Mahlzeiten nicht schreit! Da ist sie ziemlich müde und die Müdigkeit scheint das, was die Schreiattacke auslöst, zu hemmen. Von 6 Mahlzeiten schreit sie bei jeder 2. - meistens den Tages-Still-Mahlzeiten. Sie macht auch nach dem Mahlzeiten ein Bäuerchen, aber auch danach schreit sie weiter und dies scheint nicht die Ursache zu sein. Ich bin mit meinem Latein ziemlich am Ende und kann mir auch nicht vorstellen, dass es eine "Wachstumsphase" ist, wenn ich ehrlich bin. Andere Stillpositionen habe ich auch schon versucht, gleiches Ergebnis. Haben Sie eine Idee, was meine Tochter zu den Schreiattacken treibt und wie ich ihr ggf helfen kann? Kann es sein, dass sie meine Milch oder Milch, die ich zu mir nehme (ist aber meistens nur die Milch zum Kaffee) nicht verträgt? Es kommt einem so vor, als ob da etwas im Körper passiert, sobald die Milch im Magen angekommen ist. Allerdings ist es dann verwunderlich, dass das Problem Nachts nicht auftritt und auf der z.b. Wickelkommode wie "weggeblasen" scheint und nach der Pause das Stillen dann einigermaßen geht. Danke für Ihren Rat im Voraus, Gruß Katrin

Mitglied inaktiv - 24.06.2011, 20:05



Antwort auf: 11 Wochen alte Baby schreit beim Stillen, vorher nie Probleme beim Stillen

Liebe Katrin, du hast sehr genau beobachtet und schon einiges ausprobiert, um herauszufinden, was deine Maus zum Schreien bringt. Es klingt auch für mich danach, dass es nichts Schlimmes sein dürfte, denn sie gedeiht ja trotzdem gut und ist fidel. Einen wirklichen "Geheimtipp" habe ich nicht, nur verschiedene zusätzliche Möglichkeiten, die als Auslöser fürs Schreien in Frage kommen könnten: Eine Möglichkeit ist die, dass der Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Das tritt zwar meist erst um den 5. Monat herum auf, bei manchen Babys aber auch schon früher... Vielleicht stehst du selbst gerade mehr unter Strom, hast Sorgen oder "Stress"? Unsere Kleinen haben sehr sensible Antennen für unsere Stimmungen und reagieren auch ganz empfindlich darauf. Ansonsten ist es meist tatsächlich so, dass es nach einem "Zeitraum X" wieder besser wird, und solange dein Kind ausreichend zunimmt und generell "gut drauf ist", besteht kein Anlass zur Sorge. Es ist dann in erster Linie eine Herausforderung für dich, dieses unruhige Stillen anzunehmen, zuzulassen, nicht damit zu hadern und zu versuchen, TROTZDEM zuversichtlich und so gelassen wie möglich zu bleiben. Das kann eine gute Übung sein für spätere Lebensphasen, in denen es auch nicht immer ganz harmonisch laufen wird zwischen euch beiden ;-)) Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 25.06.2011