Hallo liebe Biggi u. Kristina,
mein kleiner Mann ist jetzt 10 1/2 Monate und soll nun langsam aber sicher um den 1. Geburtstag herum abgestillt werden. Eigentlich waren wir schon mit vier Breimalzeiten als Beikost gut dabei.
Aber eine zweiwöchige Erkältung und anschliessender Magen-Darm-Infekt mit Aufenthalt in der Klinik hat unser Stillpensung wieder enorm hochgeschraubt.
Natürlich war ich froh, dass mein Zwerg überhaupt was zu sich genommen hat.
Es gibt aber so einige Gründe weshalb ich doch langsam aufhören möchte, auch wenn ich das Stillen immer sehr genossen habe!
Nur habe ich furchtbar Angst davor, mein Kind leiden zu lassen - auch wenn ich ihn selbstverständlich dabei tröste!
Die zwei Tage in der Klinik, als er die Mumi ständig wieder ausbrach, musste ich lt. Anweisung der Ärzte 2-3 Stunden mit dem Füttern aussetzen, dass sich sein Magen beruhigen konnte. Die Zeit, die ich ihm die Brust nicht geben durfte, war furchtbar! Ich hab mein Kind noch nie so brüllen hören!!! :(
Klar ist, dass das wegen dem Virus, die Situation noch eine andere war. Unwohlsein oder Schmerzen hatten da sicher noch ihren Einfluss.
Da mein Zwerg zusätzlich auch noch Einschlafstiller ist und in der Regel spätestens alle 2-3 Stunden wach wird, weiß ich einfach nicht, wie ich es anstellen soll!
Wie die meisten Stillkinder nimmt er keinen Schnuller - egal welche Art u. Ausführung.
Auch kenne ich Eure Tipps, wie z.B. mit dem Wecker stellen aber dazu ist er noch zu klein dafür um es zu verstehen.
Und wie gesagt schreien lassen, ist für mich absoluter Horror! Weil mein Kind sich da echt reinsteigert!
Oder gibt es wirklich nur diese Variante und ich muß einfach die Zähne zusammenbeißen und es mit meinem Kleinen aushalten?
Habt ihr nicht noch einen anderen Rat für mich?
Lieben Dank schonmal!
Gruß, purzel
Mitglied inaktiv - 22.11.2010, 10:19
Antwort auf:
...und schon wieder eine Frage zum Abstillen!
Liebe purzel,
ich kann es gut verstehen, dass Du stillmüde bist und gerne aufhören würdest damit.
Trotzdem ist es offensichtlich so, dass dein Kind noch nicht soweit ist, wie Du es gerne hättest. Gerade nach dieser schweren Zeit in der Klinik braucht dein Kind wohl die Nähe und Geborgenheit, die das Stillen automatisch mit sich bringt. Auch ist es normal, dass ein Baby nach einer Krankheit nicht viel essen mag.
Kannst Du deinem Kind noch eine "Schonzeit" einräumen und warten, bis es wieder richtig isst und wirklich fit ist? Das Abstillen wird dann wahrscheinlich sehr viel einfach werden und dein Kind wird leichter verzichten können.
Bitte lass dir auch nicht einreden, dass Du dein Kind verziehst oder es dich manipuliert.
Um Menschen bewusst zu manipulieren, muss ein gewisses logisches Denkvermögen und auch bereits eine vorausschauende Denkweise vorhanden sein. Über beides verfügt ein Baby oder Kleinkind noch nicht, denn es kennt noch keinen Zeitbegriff und es hat auch noch keine zielgerichteten Gedankenfolgen wie sie erforderlich sind, um den Eltern "auf der Nase herumzutanzen".
Es ist deshalb auch nicht möglich ein Baby zu "verwöhnen" im Sinne von "verziehen". Ohnehin ist verwöhnen ja nichts Negatives. Freuen wir uns nicht alle darüber, wenn uns jemand verwöhnt will heißen etwas Gutes tut. Verwöhnen ist nichts anderes als jemandem etwas Gutes tun, dafür zu sorgen, dass er sich wohl fühlt und das ist etwas Positives.
Ich hoffe, Du bist nicht enttäuscht von meiner Antwort.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.11.2010
Antwort auf:
...und schon wieder eine Frage zum Abstillen!
Liebe Biggi,
danke und nein, ich bin nicht enttäuscht von deiner Antwort :)
Selbstredend, dass ich meinem Zwerg noch ein bissl Zeit gebe, sich wieder zu erholen. Ich bin ja froh um jeden Löffel, den er gut isst. Gezwungen wird er nicht.
Ich möchte ihm ja auch nicht sofort die Brust entziehen, sondern die nächsten zwei Monate.
Aber wenn er dann wieder fit ist, möchte ich schon irgendwie einen Ansatz haben, wie ich es am besten anstelle, ohne ihn groß zu stressen.
Hier bräucht ich bitte noch einen Tipp von dir!
Angst ihn zu verziehen oder zu verwöhnen habe ich nicht, ich weiß dass er das noch nicht ausnutzen kann, das macht es mir ja dann wahrscheinlich so schwer das Abstillen durchzuziehen.
Ich bin mir einfach total unsicher in dem WIE ich das Ganze vollziehen soll.
Meinst du, es macht es einfacher, wenn mein Kind ab dem 1. Lebensjahr dann normale Milch trinken darf, die ich ihm anstelle meiner anbieten kann, oder wird der Plan möglicherweise nicht aufgehen?
Nochmals lieben Dank vorab!
Grüße, purzel
Mitglied inaktiv - 22.11.2010, 19:51
Antwort auf:
...und schon wieder eine Frage zum Abstillen!
Liebe purzel,
es kann gut sein, dass dein Kind später gerne Milch trinkt oder Joghurt oder Käse und dann kannst Du im Prinzip langsam mit dem Abstillen beginnen.
Wenn Du dann abstillen möchtest, dann sprich mit deinem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeige ihm, dass Du es selbstverständlich noch genau so lieb hast wie schon immer. Du entziehst ihm die Brust aber nicht dich selbst und deine Liebe.
Für ein Kind ist das Stillen viel, viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Das Abstillen bedeutet daher auch mehr als das reine Ersetzen einer Nahrung durch eine andere. Im Alter deiner Tochter ist es dem Kind auch sehr bewusst, dass Stillen mehr als nur Trinken bedeutet.
Ich werde dir jetzt ein paar Möglichkeiten aufzählen, ein älteres Stillkind von der Brust zu entwöhnen.
Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du deinem Kind die Brust nicht von dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt.
Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern.
Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn Du dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug.
Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen.
Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten.
Ich hoffe, die Tipps helfen dir etwas!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.11.2010