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Geschrieben von nils am 24.08.2018, 10:31 Uhr

Sohn steigert sich total ins Schreien hinein

Mein Sohn hat als Kleinkind schon immer geschrien, wenn ihm etwas nicht gepasst hat. Da schon hat er sich richtig reingesteigert, dass er sich sogar richtig verkrampfte und ewig nicht damit aufgehört hat.

Nun ist er 7J. alt und es war eine Zeit lang Ruhe mit diesem hysterischem Geschrei.
Seit kurzem hat er es nun wieder, dass er bei Kleinigkeiten zu schreien beginnt und ewig nicht mehr aufhört.

Hatten erst gestern so einen Fall. Er wollte etwas Süßes und hat es eingefordert: Ich will jetzt sofort was Süßes. Darauf meinte ich er gibt jetzt vor dem Essen nichts und außerdem fragt man da höflich mit Bitte darf ich...
Darauf hin meinte er wer will jetzt sofort etwas und fing wie am Spieß zu schreien an. Hab ihn mal schreien lassen und dachte er wird schon wieder aufhören - hat er aber nicht.
Bin dann mit ihm und den Großen (trotz Geschrei) ins Freibad gefahren und da ging das Geschrei dann sicher noch eine halbe Stunde weitern.
Alle haben uns angesehen.
Hab versucht ihn abzulenken (komm, gehen wir rutschen, ihn zu ignorieren,...). Aber irgendwie half nichts.
Irgendwann war er dann einfach erschöpft und hat aufgehört und hatte auch wieder Spaß im Freibad.

Er müsste eigentlich mittlerweile wissen, dass er mit Geschrei nichts erreicht (hat dann gar nichts Süßes mehr bekommen).
Außerdem müsste er sich doch mit seinen 7J. schon schämen vor den anderen, oder?
Und dann tut er sich total hart ein "nein" zu akzeptieren.
Was mach ich bloß falsch?
Habt ihr vielleicht Rat?

 
6 Antworten:

Ihm fehlen vielleicht noch die Worte...

Antwort von Astrid am 24.08.2018, 10:45 Uhr

In diesem Alter sind manche Kinder in Gefühlsdingen noch relativ „sprachlos“. Auch Dein Sohn weiß im Moment noch nicht, wie er Frustration anders als durch Weinen ausdrücken soll. Das ist manchmal der Fall, wenn Kinder es noch nicht so gut gelernt haben, Gefühle in Worte zu fassen. Sie agieren sie dann körperlich aus, durch Weinen oder Toben.

Du kannst Deinem Sohn aber gut dabei helfen, Wut oder Frust nicht mehr so oft oder so stark auf diese Weise zu zeigen. Gib ihm im Alltag Worte für Gefühle, und zwar für gute wie für schlechte. Zum Beispiel so: „Ich sehe, du bist richtig fröhlich, das geht mir heute auch so.“ Oder: „Ja, ich freue mich genauso wie du!“, aber auch: „Ich sehe, du bist gerade richtig sauer. Ist es, weil...?“, „Du siehst traurig aus, willst du sagen, was los ist?“

Ich habe das eine Zeitlang bei meiner Tochter auch gemacht - ganz bewusst, immer mal wieder am Tag. Einfach so zwischendurch. Und es half wirklich schnell. Nach ungefähr einem halben Jahr hat sie von sich aus ihre Gefühle viel, viel besser ausdrücken können. Sie weinte weniger, weil sie wusste: Wenn ich sage, wie es mir geht, bekomme ich Hilfe oder Trost und Zuwendung - auch wenn nicht alle Wünsche erfüllt werden. Sie konnte sagen: „Ich bin gerade richtig super wütend, weil...“ Sie schrie aber nicht mehr ewig herum.

LG

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Re: Sohn steigert sich total ins Schreien hinein

Antwort von Susanne.75 am 26.08.2018, 18:20 Uhr

Wurde sein Schreien denn NIE bestätigt? So anhaltendes Schreien kenne ich eigentlich nur, wenn Kinder dadurch tatsächlich auch mal was erreicht haben. Und sei es "nur" damit endlich Ruhe ist, vielleicht in peinlichen Situationen.

Mit 7 sollten doch die leicht zu deutenden Gefühle wie Freude, Wut und Trauer schon bei sich selbst und anderen erkannt und benannt werden können. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es daran liegt.

Der reine Frust übers "nicht Naschen dürfen", also die akute Gefühlslage, kann doch unmöglich über einen so langen Zeitraum anhalten.

Sprichst du mit ihm in ruhigen Phasen darüber? Kann er erklären, warum er sich in solchen Situationen nicht beruhigen kann oder überhaupt so aufregt?
Hat er eine Idee, wie er dann runterkommen könnte? Will er in Ruhe gelassen werden? Will er Ablenkung oder macht die noch wütender?

So haben meine Tochter und ich schon an vielen kleinen und großen Dingen gearbeitet. Sie sagt auch, wenn sie Gründe nicht kennt, hat aber trotzdem oft Ideen, wie wir oder sie oder ich ein Hochschaukeln verhindern können. Die Kindersicht ist oft ne andere und hilft dabei, Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten funktionieren.
Sie ist auch 7.

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Re: Ihm fehlen vielleicht noch die Worte...

Antwort von nils am 27.08.2018, 8:09 Uhr

Danke.
Vielleicht hast du Recht. Ich habe auf das noch nie so richtig geachtet, ob er ev. Gefühle nicht in Worte nennen kann.
Er ist zwar so ein sehr pfiffiges Kerlchen, aber auch mein Mann tut sich unheimlich schwer Gefühle zu benennen und darüber zu reden.
Danke jedenfalls für deinen Rat - werde das mal versuchen.

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Re: Sohn steigert sich total ins Schreien hinein

Antwort von nils am 27.08.2018, 8:13 Uhr

Von mir wurde das Schreien nie bestätigt.
Leider ist es so, dass mein Mann sehr viel arbeitet - und er meint, wenn er ihm zwischendurch immer seine Wünsche erfüllt (Er bekommt sehr viele Geschenke ohne Anlass - einfach so.), dann kann er die fehlende Zeit mit ihm wieder gut machen.
Würde mal sagen mein Sohn ist in dieser Hinsicht sehr verwöhnt. Er wünscht sich was und am nächsten Tag hat Papa es schon gekauft.
Haben schon oft darüber gesprochen, dass das nicht gut für ihn ist, aber irgendwie scheint er das zu ignorieren, leider!
Und wenn er dann mal was nicht bekommt, dann probiert er es durch hysterisches Schreien zu bekommen.
Wobei er doch mit seinen 7J. schon herausfinden hätte müssen, dass es bei mir nichts bringt zu schreien...

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Re: Sohn steigert sich total ins Schreien hinein

Antwort von Falbala am 12.09.2018, 6:46 Uhr

Mit einem hysterisch schreienden Kind in dem Alter würde ich nirgends hinfahren, schon gar nicht"zur Belohnung" ins Freibad!
Rede mit ihm in einer ruhigen Minute. Warum er das macht, und dass er gemerkt hat, dass es nichts bringt. Dass es generell nichts bringt. Ob er sich nicht doof vorkommt, wenn alle gucken.
Hat er irgendwelche Defizite? In dem Alter ist es eigentlich nicht normal, derart ausdauernd zu kreischen.
Ich würde das ignorieren mit der Erklärung, dass er mit Schreien nichts erreicht.
Er ist alt genug um den Unterschied in Eurer Erziehung zu erkennen!
Bist du konsequent genug? Stehst du zu deinen Aussagen?

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Re: Sohn steigert sich total ins Schreien hinein

Antwort von Akira am 12.09.2018, 9:52 Uhr

Da bin ich bei dir...ich wäre auch nie im Leben ins Freibad gefahren.

So wie sich dein Beitrag anhört bist du auch nicht konsequent in deinem Tun. Du schreibst du hast alles versucht..ignorieren, ablenken etc pp.

Ich hätte ihn ins Zimmer geschickt. Mit 7 Jahren versteht man das schon, geh in dein Zimmer, dein schreien tut mir in den Ohren weh. Wenn du dich wieder beruhigt hast kannst du gerne wieder kommen.
Oder ich wäre aus dem Raum gegangen und hätte meinen Haushalt o.ä. gemacht.

Das weiss meine 2jährige schon, dass es bei Geschrei und Gebrüll sowieso nicht das gibt was sie gerne möchte und ich mir das nicht anhöre.

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