6 - 9 ...

Sechs bis neun

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Kacenka am 06.01.2021, 14:27 Uhr

Ratlos

Vieles davon kommt mir bekannt vor - die hohe Sensibilität auf körperliche Unpässlichkeiten, nicht (genau) Hinhören, Auffälligkeiten in der Schule auch das Nicht-Verlieren-können (wobei das viele Kinder erst lernen müssen, auch "normalere").

Einige Vermutungen wurden ja schon genannt - es kann auch etwas noch anderes sein oder eine Kombination aus mehreren "Problemen" - wichtig ist, dass Ihr es nicht als bösen Willen von ihm seht und auch seine Fortschritte wahrnehmt (und ihm bewusst macht).

Der Psychiater wird Euch da mehr sagen können als jeder hier aber bis dahin ist es noch lange und von einem Termin wird auch nicht alles gleich verschwinden, ihr habt einen langen Weg vor Euch (Der Junge erst recht!)
Vielleicht hilft in der Zwischenzeit ja auch ein Schulpsychologe oder eine andere Anlaufstelle? Wir hatten großes Glück mit Kindergarten und Schule, da kam viel Professionalität, sonst wäre das längst nicht so gut gelaufen bei uns... Es ist aber immer gut, eine Psychologen- oder andere Fachmeinung in der Hand zu haben, so kann man mit den Lehrern besser zusammenarbeiten und die merken auch, dass man sich der Probleme bewusst ist. (Leider gibt es aber auch die Sorte, die dann in Schubladen denkt und solche Herausforderungen eher nicht annehmen will...das ist dann schwierig)

Es ist natürlich schwer, wenn die Mutter da nicht mit Euch zusammenarbeitet, aber umso mehr müsst Ihr mit den Lehrerinnen und dann mit dem Psychiater zusammenarbeiten.

Das braucht unheimlilch viel Geduld, Empathie und Ausdauer, aber es lohnt sich. Er kommt jetzt langsam in ein Alter, wo er selber merkt, dass er "anders" ist und aneckt - das merkt man an einigen Dingen, die Du aufgezählt hast.
Auch das sollte man sich bewusst machen und versuchen, nicht zu viel auf einmal von ihm zu wollen, so dass er auch mal ein Erfolgserlebnis hat und nicht in der "sie meckern am Ende ja eh, ob ich mir Mühe gebe oder nicht"-Ecke landet.
Nicht vergessen zu loben, wenn was läuft (auch wenn es eigentlich schon längst selbstverständlich sein sollte...
Er braucht wahrscheinlich auch überdurchschnittlich viel Bestätigung, dass ihr ihn ganz doll lieb habt.

Klare Ansagen helfen, sichergehen, dass er zuhört. Bewegung draussen ist ganz wichtig. Fernsehen und Compute-spiele sind eher kontraproduktiv. Mit der Ansage: "Spiel doch mal was" kann er vermutlich nicht viel anfangen, das braucht schon etwas mehr Unterstützung, z. B.: Komm wir spielen zusammen Lego, wollen wir ein Auto bauen? oder Komm wir spielen jetzt Fangen, ich fange, du rennst weg...
Auch mit dem Anziehen das kenn ich - also ERwartungen runterschrauben, auch wenn er es "eigentlich" schon bringen müsste - ist halt bei ihm später (hauptsache irgendwann überhaupt).
Vermutlich sind auch schon ein paar eher ungünstige Stereotypen in der Kommunikation drin, die ihr erst mal überwinden müsst und das wird auch dauern...

Und möglichst viel Stabilität braucht es auch - gerade weil er ja scheinbar zwischen Mama und Papa wechseln muss.

Niemand hat für jedes Kind ein Patentrezept - auch ich nicht für meine eigenen Kinder. Wir machen alle Fehler. Wichtig ist, dass Ihr seine Sicht der Dinge versucht zu verstehen und darauf eingeht - dann merkt er, dass er ernst genommen wird und wird für Euch auch "erreichbar". Mit dem Psychologen wird das sicher für Euch auch einfacher - ihn eben zu verstehen. Und es ist nie falsch, sich Hilfe zu suchen bzw. auch mal noch eine weitere Expertenmeinung, gerade weil wir alle fehlbar sind...

Viel Glück!

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Sechs bis neun
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.