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von MMLM  am 05.01.2021, 20:21 Uhr

Ratlos

Wir wissen langsam nicht mehr genau mit der Situation umzugehen.
Mein Partner hat aus seiner vorherigen Beziehung zwei Kinder der große (gerade 7) geworden. War schon immer etwas auffällig. Wenn er spielt schreit und lacht er immer extrem laut kriegt sich kaum mehr ein. Wenn man zu ihm sagt spiel doch mal was liegt er auf dem Bett und gibt töne von sich und sagt nach 2 Minuten er hat gespielt und will jetzt Fernseh gucken oder wäre jetzt fertig. Seit neustem sagt er bei allem "Oh man" wenn er spielen soll "oh man" wenn er Zähneputzen soll "oh man" bei allem einfach. Er achtet immer genau darauf das sein kleiner Bruder auf keinen Fall mehr auf dem Teller hat als er.
Außerdem war er schon immer sehr sensibel wenn er einen kleinen Kratzer hat heult und schreit er. Manchmal einfach nur weil es Blutet und nicht weil es weh tut. Einmal hatte er einen Wunden Po wir haben im ein wenig Bepanthen drauf gemacht und er hat ewig geschriehen und gejammert. Wenn seine Hose nicht richtig sitzt ist das auch ganz schlimm für ihn.
Im Sommer wurde er eingeschult. Er hat bereits einen Förderplan bekommen. Dort sind viele Dinge notiert die bei uns natürlich auch stark auffallen. Wie das er unpassende Laute Töne von sich gibt, stört und nicht aufpasst. Wenn er etwas machen soll sagt er vorher schon er kann das nicht.. Am Ende klappt es aber gut.
Wenn man mit ihm ein Spiel spielt sagt er die ganze Zeit ich verliere eh sobald er bei Mensch ärgere dich rausfliegt fängt er an zu Heulen.
Er spricht auch noch nicht so gut. Kann einige Laute nicht aussprechen, er ist leider auch sehr unselbstständig. Wenn er sich einen Schlafanzug anziehen soll, dann sagt er er kann das nicht und kommt am Ende im tiefsten Winter statt mit einem Schlafanzug mit kurzer Hose und einem normalen Alltagspullover wieder, obwohl er ganz genau weiß wo seine Schlafanzüge sind. Er hört leider auch nie zu oder will es nicht hören. Er will kein nein verstehen und es dauert ewig bis er macht was man ihm sagt.
Das schlimmste ist aktuell, das er einfach nicht spielen kann. Weder allein, noch mit seinem Bruder (er ärgert diesen einfach unentwegt und bringt ihm total blödes Zeug bei)
Noch mit uns er dreht einfach immer total ab. Wenn wir sagen spiel doch mal was tut er so als hätten wir ihm gesagt. Er soll die ganze Wohnung aufräumen, als wäre es etwas ganz schlimmes..
Seine Mutter hält es leider nicht für nötig das ganze Ernst zu nehmen, aber wir haben für Anfang März einen Termin bei einem Kinderpsychiater.

Ich fühle mich total schlecht, weil ich soviel Negatives aufführe, aber es sind tatsachen und wir wissen einfach nicht mehr mit umzugehen.

 
12 Antworten:

Re: Ratlos

Antwort von Anita556 am 05.01.2021, 22:48 Uhr

Sorry das meiste klingt für mich jetzt nicht besonders auffällig für das Alter. Ist halt der normale Wahnsinn den man so hat mit Kindern.

Das einzige ist die Sprache aber das wird ja eigentlich beim Kinderarzt bei den U Untersuchungen überprüft. Ist da nichts aufgefallen? Ansonsten vielleicht nochmal beim Kinderarzt nachfragen wegen Logopädie.

Hat er denn genug Bewegung? Klingt für mich auch so als wäre er nicht ausgelastet.

Vielleicht wäre ne Erziehungsberatung auch was für euch damit ihr einfach sicherer werdet im Umgang.

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Re: Ratlos

Antwort von Holzkohle am 06.01.2021, 10:52 Uhr

wir sind hier natürlich keine Experten, aber es klingt ein wenig nach hochsensibel.

Einige Sachen sind natürlich auch normal, der Futterneid zum Beispiel oder das Geheule beim Mensch-ärger-dich nicht oder wenn etwas nicht gelingt und das Kind sich als Versager sieht oder fühlt ODER Angst hat, zu versagen ("ich kann das eh nicht") Hier kann man ihn natürlich unterstützen, indem man sich z.B. auch mal doof anstellt (aus Versehen eine Figur umwirft usw) dem Kind also vorlebt, dass man nicht perfekt sein muss um geliebt und gemocht zu werden. Dass man kein Versager ist, wenn man verliert.

Wenn seine Mutter es nicht für nötig hält zum Arzt zu gehen, kann das zwei Gründe haben: Entweder will sie es nicht sehen oder der Sohn führt sich daheim anders auf. Wobei natürlich der Fakt bleibt, dass er bereits auch in der Schule auffällig ist...

Alles Gute Euch.

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Re: Ratlos

Antwort von cube am 06.01.2021, 13:30 Uhr

Ist er denn schon mal auf Wahrnehmungsstörung, ADHS oder andere Störungen getestet worden?
Für mich hört sich deine Beschreibung nämlich so an, als wenn er gar nicht anders könnte ohne zielgerechte Förderung/Anleitung, weil eben grundsätzlich etwas "nicht stimmt", wofür er aber gar nichts kann.
ZB Sprachdefizite mit 7 Jahren - das kann doch nicht sein, das da noch nie mal genauer geschaut wurde, vorher diese Entwicklungsverzögerung oder eben mangelnde Mundmotorik kommt? Bekommt er Logopädie deswegen?
Hört sich für mich so an, als ob das Dinge sind, die schon einiger Zeit auffällig waren, um die sich aber keiner richtig gekümmert hat.

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Re: Ratlos

Antwort von Kacenka am 06.01.2021, 14:27 Uhr

Vieles davon kommt mir bekannt vor - die hohe Sensibilität auf körperliche Unpässlichkeiten, nicht (genau) Hinhören, Auffälligkeiten in der Schule auch das Nicht-Verlieren-können (wobei das viele Kinder erst lernen müssen, auch "normalere").

Einige Vermutungen wurden ja schon genannt - es kann auch etwas noch anderes sein oder eine Kombination aus mehreren "Problemen" - wichtig ist, dass Ihr es nicht als bösen Willen von ihm seht und auch seine Fortschritte wahrnehmt (und ihm bewusst macht).

Der Psychiater wird Euch da mehr sagen können als jeder hier aber bis dahin ist es noch lange und von einem Termin wird auch nicht alles gleich verschwinden, ihr habt einen langen Weg vor Euch (Der Junge erst recht!)
Vielleicht hilft in der Zwischenzeit ja auch ein Schulpsychologe oder eine andere Anlaufstelle? Wir hatten großes Glück mit Kindergarten und Schule, da kam viel Professionalität, sonst wäre das längst nicht so gut gelaufen bei uns... Es ist aber immer gut, eine Psychologen- oder andere Fachmeinung in der Hand zu haben, so kann man mit den Lehrern besser zusammenarbeiten und die merken auch, dass man sich der Probleme bewusst ist. (Leider gibt es aber auch die Sorte, die dann in Schubladen denkt und solche Herausforderungen eher nicht annehmen will...das ist dann schwierig)

Es ist natürlich schwer, wenn die Mutter da nicht mit Euch zusammenarbeitet, aber umso mehr müsst Ihr mit den Lehrerinnen und dann mit dem Psychiater zusammenarbeiten.

Das braucht unheimlilch viel Geduld, Empathie und Ausdauer, aber es lohnt sich. Er kommt jetzt langsam in ein Alter, wo er selber merkt, dass er "anders" ist und aneckt - das merkt man an einigen Dingen, die Du aufgezählt hast.
Auch das sollte man sich bewusst machen und versuchen, nicht zu viel auf einmal von ihm zu wollen, so dass er auch mal ein Erfolgserlebnis hat und nicht in der "sie meckern am Ende ja eh, ob ich mir Mühe gebe oder nicht"-Ecke landet.
Nicht vergessen zu loben, wenn was läuft (auch wenn es eigentlich schon längst selbstverständlich sein sollte...
Er braucht wahrscheinlich auch überdurchschnittlich viel Bestätigung, dass ihr ihn ganz doll lieb habt.

Klare Ansagen helfen, sichergehen, dass er zuhört. Bewegung draussen ist ganz wichtig. Fernsehen und Compute-spiele sind eher kontraproduktiv. Mit der Ansage: "Spiel doch mal was" kann er vermutlich nicht viel anfangen, das braucht schon etwas mehr Unterstützung, z. B.: Komm wir spielen zusammen Lego, wollen wir ein Auto bauen? oder Komm wir spielen jetzt Fangen, ich fange, du rennst weg...
Auch mit dem Anziehen das kenn ich - also ERwartungen runterschrauben, auch wenn er es "eigentlich" schon bringen müsste - ist halt bei ihm später (hauptsache irgendwann überhaupt).
Vermutlich sind auch schon ein paar eher ungünstige Stereotypen in der Kommunikation drin, die ihr erst mal überwinden müsst und das wird auch dauern...

Und möglichst viel Stabilität braucht es auch - gerade weil er ja scheinbar zwischen Mama und Papa wechseln muss.

Niemand hat für jedes Kind ein Patentrezept - auch ich nicht für meine eigenen Kinder. Wir machen alle Fehler. Wichtig ist, dass Ihr seine Sicht der Dinge versucht zu verstehen und darauf eingeht - dann merkt er, dass er ernst genommen wird und wird für Euch auch "erreichbar". Mit dem Psychologen wird das sicher für Euch auch einfacher - ihn eben zu verstehen. Und es ist nie falsch, sich Hilfe zu suchen bzw. auch mal noch eine weitere Expertenmeinung, gerade weil wir alle fehlbar sind...

Viel Glück!

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Re: Ratlos

Antwort von MMLM am 06.01.2021, 20:47 Uhr

Die Kinder leben bei der Mutter. Sie war einmal mit ihm beim Psychiater zu weiteren Terminen ist sie nicht hingegangen. Er hat im Kindergarten eine Zeitlang eine Sprachförderung bekommen.in der Schule ist er bei einer Dame die mit ihm unter anderem an seinen Konzentrationsproblemen arbeitet. Zusätzlich gibt es natürlich auch einen Plan für zu Hause.
Mein Freund hat die Sprachprobleme auch beim Kinderarzt angesprochen. Dieser meinte er bräuchte mal einen Hörtest dieser war gut. Ein Rezept für einen Logopäden gab es leider trotzdem nicht.
Zu Tests kam es bisher nicht die Kinder sind außer in den Ferien leider nur am Wochenende bei uns.

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Re: Ratlos

Antwort von MMLM am 06.01.2021, 20:53 Uhr

Er verhält sich zu genauso. Leider war er früher von Seiten der Mutter sehr viel herumgereicht werden und sie bekam eher wenigervon ihm mit.

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Re: Ratlos

Antwort von MMLM am 06.01.2021, 21:01 Uhr

Ja das Fernsehthema ist leider so eine Sache..Ich bin nicht die Mutter und kann generell vielleicht Dinge vorschlagen und Tipps gehen. Möchte mich aber natürlich nicht zu sehr in deren Erziehung einmischen. Bei uns gibt es zum Glück mittlerweile nur noch begrenzt Fernseh und Co. Bei der Mutter angeblich auch. Daran glauben wir aber leider überhaupt nicht. Sowohl bei der Mutter als auch bei uns lebt ein Hund. Daher sind Spaziergänge und Zeit draußen täglich gegeben.
Vorschlage was er spielen könnte versuchen wir ihm oft zu geben und uns dazu Gesellen. Auch sein kleiner Bruder versucht ihn immer zu spielen zu animieren..
Ich weiß da konntenoch viel heran werden, aber ich fühle mich da teils Machtlos.
Wären es meine Kinder würde ich ganz anders handeln

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Re: Ratlos

Antwort von lubasha am 07.01.2021, 8:01 Uhr

Spiel doch was funktionierte bei meinen Kindern nie
Blöde Spiele vorschlagen noch weniger.

Was sehr gut funktionierte war, den Kindern das passende Beschöftigubgsmaterial zu geben. Sei es passende Bücher oder Bastelkram oder Spiele oder Spielzeug.

Was findet das Kind denn spannend? Was interessiert es.
Davon schreibst du nichts.
Dino? Ritter? Autos? Superhelden? Vampire? Bestimmtes Komputerspiel?

Kindklei findet noch Jurassic World und seit neuestem Minecraft richtig cool. Zu Weihnachten gsb es somit Lego von Minecraft und Minecraft-Bücher.
Passens mit Hörgeschichten (von Minecraft gibt es nicht so viele... aber er hat noch weitere Interessen) kann das Kind spielen.
Wenn ich ihn nur zum spielen schicke, würde er mir Vogel zrigen und nerven.

Also nerve ich: mit Homeschooling, Hausarbeit, Instrumenten, auch Spazierengehen...
Und dann darf er Hörgeschichte und in seinem Zimmer verschwinden.

Dazu kommt, dass nicht alle trennungs-Kinder funktuonieren. Er leidet und fühlt sich nicht geliebt. Die Bescheinigung zeigt, dass er meistens falsch, nervig, störend wahrgenommen wird. Das merkt er auch, und das Gefühl 'ich bin OK und bin geliebt' kommt da nicht

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Re: Ratlos

Antwort von Kacenka am 07.01.2021, 9:39 Uhr

naja, wenn er nur am Wochenende manchmal bei Euch ist, habt ihr wenig Einfluss - und du bist dann eher außen vor.
Sowas ist eben für Kinder immer Mist und potentiert vorhandene Probleme meist noch, aber nun mal nicht zu ändern. Ohne Kooperation mit der Mutter kommt ihr da nicht weit. Wie lange kennt ihr Euch denn schon?
Ich fürchte du wirst dich da mit der Situation eher abfinden müssen und raushalten ist wohl eher geboten als einmischen. Machtlos einer Katastrophe zusehen zu müssen ist immer am schwersten.
Ich dachte ja, er wohnt auch die Woche über bei Euch, dann hättest du auch mehr Verantwortung, aber so ist er ja bei Euch eher "zu Besuch", da kann man keine Routinen einführen oder konsequent bestimmte Dinge einüben oder so...
Versuch dir vorzustellen, wie hart das eigentlich für ihn ist und ihn nicht nur als Störenfried zu sehen, um keinen Groll gegen ihn zu entwickeln. Selbst das wird nicht leicht auf die Dauer.

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Re: Gemeinsames Sorgerecht?

Antwort von cube am 07.01.2021, 10:20 Uhr

Wenn ja, hat dein Partner als Vater ja durchaus Rechte - wie zB die Fürsorge auch im Rahmen von solchen Dingen.
Im Zweifel das JA einschalten bzw. einfach mal einen Arzttermin ausmachen für eine Zeit, in der der Junge bei euch ist.
Bzgl. Hörtest - da würde ichmal zu einem Pädaudiologen gehen. Der Hörtest beim KiA ist ein recht simpler und testet allgemeine Hörfähigkeit. Zischen hören und alle Töne hören können ist aber ein Unterschied (mein Mann ist Hörbehindert seit seiner Kindheit). Man kann grundsätzlich hören und dennoch bestimmte Frequenzen nicht hören und dementsprechend eben auch nicht wirklich alles verstehen. Was dann auch zu Sprachfehlern/Aussprachefehlern führt.
Aber davon ab: ein 7-jähriger mit Sprachproblemen MUSS zum Logopäden, nachdem geklärt ist, woran es liegt. Hörprobleme oder Mundmotorik, Muskulatur etc.
Das kann doch nicht sein, dass man da einfach mit den Schultern zuckt und sagt, der Arzt hält es nicht für nötig? Im weiteren führt das ja zu Problemen in der Schule - das macht es für das Kind auch nicht besser, überall der Doofe zu sein, der nicht richtig sprechen kann, Worte falsch schreibt, weil er sie nicht mal richtig aussprechen kann und so weiter.
Ganz klar für mich: stellt sich die Mutter quer und nimmt wichtige Arzttermine nicht wahr, kümmert sich nicht - würde ich aber mal pronto beim JA bzw. Gericht auf der Matte stehen.

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Re: Ratlos

Antwort von pauline-maus am 07.01.2021, 11:48 Uhr

mir fällt auf ,dass du in jedem post gegen die mutter spricht.
das merken sensible kinder in ihrer loyalitt der mutter gegenüber..
da würde ich zuerst ansetzen .
die mutter wird bleiben und er wird sie weiterhin mehr lieben als dich, also wrde es auch von größtem respekt diesen gefühlen des kindes gegeüber zeugen , wenn du auch die mutter mit respekt betrachtest

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Re: Ratlos

Antwort von MamaMalZwei am 30.01.2021, 16:59 Uhr

Hallo, das hört sich nach Wahrnehmungsstörungen an. Hat er jemals Ergotherapie und Logopädie bekommen?
Zu sagen, spiel mal was funktioniert nicht in dem Alter. Du musst schon etwas Konkretes vorschlagen und dich auch selber einbringen, d.h. mitmachen.
Ein einfacher Hörtest reicht nicht, wenn es z.B. um eine Hörverarbeitungsstörung geht. Spezielle Hörtests gibt es in der Pädaudiologie.Es kann nämlich sein dass die Ohren in Ordnung sind, es hapert aber mit der Weiterleitung im Gehirn. Womit wir wieder bei Ergo und Logo wären...
Lasst das Kind im SPZ untersuchen. LG

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