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Sechs bis neun

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Geschrieben von cube am 11.12.2018, 9:20 Uhr

Kenne ich

und solche Szenarien begannen bei uns auch im etwas gleichen Alter (jetzt ist unser Kind 6 (Schulkind), die erste Phase hatten wir mit 4).
Dabei viel mir auf, dass es nichts mit ausgepowert oder ruhiger Tag zu tun hatte und hat (wenn es aktuell mal so ist). Es gab auch ganz ruhige Tage, an denen er super eingeschlafen ist - und genau so ruhige Tage, an denen abends alles möglich gewesen wäre, nur einschlafen nicht ;-)
Ich habe das Gefühl, es hängt Sonntags eher damit zusammen, dass am nächsten Tag ja die Schule wieder anfängt. Oh mein Gott, die freie Zeit ist vorbei! Ich muss schnell noch die Zeit nutzen, bevor der Alltag wieder beginnt! Schlafen - ist was für Weicheier ;-)
Davon aber ab: mir fiel plötzlich nach Tagen des abendlichen Terrors etwas ganz anderes auf: fing ich einmal an mit "wenn du jetzt nicht ..., dann ..." war eigentlich der Zug abgefahren. Denn dann ging es ganz schnell gar nicht mehr darum, dass dieses Rumgezappel und Gerobbe durchs Bett, das "ich hab noch Hunger/Durst" usw mich tödlichst annervt - es ging plötzlich darum, das Kind verdammt noch mal nicht "hört". Also ein Machtkampf, bei dem man sich ärgert, dass Kind eben nicht die vermeintliche Macht der Eltern anerkennt. Zumal man sich ja dann auch so "schön" gegenseitig hochschaukelt.
Eltern sagen "wenn du jetzt nicht, dann", Kind ist beleidigt und hält dagegen, Eltern halten jetzt erst recht dagegen und schon hat man den schönsten, für keine Seite gewinnbaren Kampf. Und ja, wir hatten im Verlauf solcher Abende auch wütendes aus dem Zimmer gehen ("ich gehe jetzt und du schläfst alleine in, weil "), hinterher rennendes Kind, Eltern, die das um sich schlagende Kind wieder ins Zimmer bugsieren usw. Wie gesagt: der Kampf ist für niemanden wirklich gewinnbar und wird immer heftiger, weil ja beide Seiten sich völlig mies behandelt fühlen und sich das so nicht gefallen lassen wollen.

Ich habe ab dieser Erkenntnis beschlossen, es einfach gut sein zu lassen. Sprich: ich habe mich vorher innerlich gewappnet und mir vorgenommen, ihn einfach machen zu lassen. ich habe stur weiter vorgelesen und eher mal sowas gesagt wie "ja, manchmal ist es schwer, die richtige Einschlafposition zu finden" oä. ich habe mich also gar nicht erst auf einen Machtkampf eingelassen, sondern ihn bewusst vermieden. Und siehe da: irgendwann wurde auch Kind ruhiger, kuschelte sich an und schlief ein.
Oder mal sowas gesagt wie "hör mal, ich versteh xy, aber es ist tatsächlich echt schwer für mich, vorzulesen, wenn ich ständig angeschubst werde".

Vielleicht versucht ihr einfach mal, das ganze nicht mehr als Kampf um das "richtige" Einschlafen zu sehen. Inzwischen wird es ja auch schon gar nicht mehr darum gehen - sondern eure Rollen in diesem Spiel haben sich schon verfestigt. Ihr erwartet ein Abend-Drama, Kind erwartet es ebenfalls und beide Seiten werden prompt ihren Rollen gerecht.

Bei uns hat wirklich Wunder gewirkt, sozusagen völlig Erwartungslos in die Sache zu gehen. Es einfach mal laufen zu lassen ohne irgendwelche Anforderungen, ohne Blick auf die Uhr und innerlicher Genervtheit, weil man jetzt schon 20 Min. hier liegt und liest und Kind immer noch rumturnt. Klar hat das nicht von heute auf morgen geholfen. Aber ich hatte schon den Eindruck, ab dem ersten Tag merkte Kind, dass es irgendwie anders läuft und hat gar nicht mehr alle Tricks ausgepackt.
Insgesamt gesehen war das Abend-Drama nach ein paar tagen völlig vorbei.
Auch heute haben wir natürlich noch Abende, an denen es mal länger dauert. Aber die schlichte Aussage, dass "jetzt aber langsam mal geschlafen wird" reicht idR, um die Sache ziemlich schnell wieder im Keim zu ersticken.

 
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