Zweite Meinung zum Schwangerschaftsdiabetes?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Zweite Meinung zum Schwangerschaftsdiabetes?

Hallo, ich war in der 13 ssw als mein Frauenarzt mich zum Diabetologen überwiesen hat. Er hat mich so früh hingeschickt, da ich beim ersten Kind einen Diabetes hatte.(Werte waren gut bis grenzwertig, Insulin wurde nicht benötigt). Kind kam ganz normal mit 3350g zur Welt. Komischerweise wurde bei mir diesmal kein Belastungstest durchgeführt. Ich musste nur zweimal einen Nüchternwert abgeben. Die Ergebnisse wurden mir direkt von einer Arzthelferin mitgeteilt. 81 und 76 sagte sie mir. Am nächsten Tag musste ich zum Ärztegespräch kommen und plötzlich wurden mir ganz andere Werte mitgeteilt. 92 und 96! Die Laborwerte würden sich so stark unterscheiden, das wäre normal sagte sie mir. Zack hieß es du hast Schwangerschaftsdiabetes. Seit einem Monat darf ich nun 4mal täglich pieksen. Die Werte liegen zwischen 76 nüchtern und 135 nach dem Essen. Einmal hatte ich einen Wert von 152 nach dem Essen (Geburtstag, es gab viel Kuchen und generell viel zu Essen). Da wurde sie total bockig, ich würde meinem Kind bewusst schaden und müsse wenn so ein Wert nocheinmal auftaucht regelmäßig Insulin spritzen! Mir kommt das alles sehr übertrieben vor und zudem habe ich Zweifel am Testergebnis. Sollte ich eine zweite Meinung einholen und einen richtigen Belastungstest durchführen lassen? Darf ich das überhaupt?

von Rittchen am 17.05.2018, 23:31



Antwort auf: Zweite Meinung zum Schwangerschaftsdiabetes?

Hallo, 1. es ist richtig, dass wir wegen es etwa 50%igen Wiederholungsrisikos schon früh zu einem oralen Glucosetoleranztest raten und wenn dieser negativ ausfällt, sollte er nach der 24.SSW wiederholt werden. 2. wenn hier nur der Nüchternwert benutzt wurde, wäre die Frage, ob Sie dabei vorher 9-12 h nüchtern waren u. ob die Bestimmung mit einer standardisierten Laborbestimmung erfolgte (kein Blutzuckermessgerät u. Entnahme aus der Vene)? 3. nicht ganz ohne Grund empfehle ich in diesem Forum seit praktisch 20 Jahren, dass dazu ein Diabetologe/eine Einrichtung gewählt werden sollte, die sich in der Behandlung Schwangerer gut auskennt und nicht nur mit der Behandlung älterer Patienten mit Diabetes. Eine Insulintherapie ist sicher nur in den wenigsten Fällen erforderlich. Insofern kann ich Ihre Frage im Betreff nur mit einem klaren JA beantworten. Dafür dann aber bitte die Einrichtung gut aussuchen lassen. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 18.05.2018



Antwort auf: Zweite Meinung zum Schwangerschaftsdiabetes?

Such dir einen anderen Arzt. Spätestens mit neuen Quartal darfst du auch ohne Begründung wechseln. Vorher muss man mitunter etwas tricksen oder das OK von der KK holen.

von Felica am 18.05.2018, 16:24



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