Sehr geehrter Dr. Bluni!
Ich bin in der 31.SSW. Leider scheine ich so ziemlich alle Komplikationen mitzunehmen wie Glukoseintoleranz (noch ohne Insulin), Symphysenlockerung (bereits seit dem 4. Monat), weiche Leiste. Ischialgie. Es ist meine 3. Schwangerschaft, sie ist durch ICSI entstanden, zuvor eine FG, ein Kind spontan entbunden. Ich bin 39 Jahre alt.
Beim heutigen US zeigte sich eine Fruchtwassermenge "am unteren Limit", war vorher immer im guten Bereich. Das Kind wiegt über 1500 gr und entwickelt sich gut. KontrollUS in 2 Wochen.
Was muss ich nun beachten? Mir wurde zur Schonung geraten. Da ich ein 3jähriges Kind habe, ist das relativ, was muss besonders geschont werden?? Eher liegen oder nicht heben, wenig Stress? Ich habe bereits wegen H1N1 Beschäftigungsverbot und versuche nun mehr zu trinken.
Beim Organultraschall 24. SSW war ein weißer Fleck am Herzen aufgefallen. FU hatte ich nicht machen lassen, da mein Risiko bei 1:3800 liegt. Nun ist der weiße Fleck verschwunden. Ist das ein gutes Zeichen?
Wie stehen meine Chancen auf eine spontane Entbindung trotz aller negativen Vorzeichen?
Vielen Dank für Ihre Mühe
Jolly
Mitglied inaktiv - 15.02.2010, 12:55
Antwort auf:
zu wenig Fruchtwasser
Hallo Jolly,
1. die Chancen, dass die Geburt spontan verläuft, sind sicher groß
2. generell lässt sich eine verminderte Menge an Fruchtwasser (Oligohydramnion) im letzten Schwangerschaftsdrittel in 3-5% aller Schwangerschaften nachweisen.
Deshalb kann sich häufig schon mit einer ausreichenden Trinkmenge der Frau die Fruchtwassermenge verbessern, sofern es für die verringerte Fruchtwassermenge keine anderen Ursachen gibt.
Deshalb muss ein Oligohydramnion nicht gleich auf eine Störung des Kindes hindeuten. Es bedeutet jedoch, dass der Befund sonographisch kontrolliert wird. Und bei Unklarheiten oder anderen Hinweiszeichen, sollten dann je nach Bedarf neben einer verminderten Funktionsleistung des Mutterkuchens auch Entwicklungsstörungen, Fehlbildungen oder genetische Störungen ausgeschlossen werden.
Dazu gehört dann auch die Doppleruntersuchung per Ultraschall, um eine Minderfunktion der Plazenta auszuschließen.
Im zweiten Drittel findet sich ein Oligohydramnion nur in 0,2% der Schwangerschaften. In diesen Fällen findet man in 5-10% Chromosomenstörungen und in den überwiegenden Fällen Nierenanlagestörungen.
Insofern sollten Sie immer die individuelle Einschätzung Ihrer Ärztin/Arzt abwarten und dann schauen, was die ggf. durchgeführte, spezielle Ultraschalluntersuchung erbringt.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.02.2010