Hallo
ich hatte am Montag wieder einen Termin bei meiner Ärtzin. Soweit war alles ok, der Bauchumfang vom Kind passt perfekt zum Kopfumfang und der Oberschenkelknochen ist auch super entwickelt. Unser Kind ist zwar 4 Tage mit dem Wachstum zurück, aber sie meine da mein Freund recht klein ist und ich auch sei das noch normal.
Allerdings sagte sie das ich zu wenig Fruchtwasser hätte, als es sei im unteren Norm Bereich. Als ich ende August bei einem 3D Ultraschall war, war ich auch an einem Koppler und mir wurde versichert dass das Kind ausreichend versorgt wird und alles bestens sei.
Da ich leider immer noch rauche (Jedoch nur 4-5 Zigaretten am Tag) meinte meine Ärztin dass das bei Raucherinnen sowieso häufiger auftritt das man zu wenig Fruchtwasser hätte. Muss ich mir da jetzt irgendwelche Gedanken um mein Kind machen? Wie gesagt die Entwicklung ist nach wie vor "zeitgerecht" und bewegen tut sie sich auch den ganzen Tag ;-)
Danke schon mal für hilfreiche Antworten.
LG
Dany
Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 10:09
Antwort auf:
Zu wenig Fruchtwasser 31. SSW
Hallo Dany,
1. generell lässt sich eine verminderte Menge an Fruchtwasser (Oligohydramnion) im letzten Schwangerschaftsdrittel in 3-5% aller Schwangerschaften nachweisen.
Deshalb kann sich häufig schon mit einer ausreichenden Trinkmenge der Frau die Fruchtwassermenge verbessern, sofern es für die verringerte Fruchtwassermenge keine anderen Ursachen gibt.
Deshalb muss ein Oligohydramnion nicht gleich auf eine Störung des Kindes hindeuten. Es bedeutet jedoch, dass der Befund sonographisch kontrolliert wird. Und bei Unklarheiten oder anderen Hinweiszeichen, sollten dann je nach Bedarf neben einer verminderten Funktionsleistung des Mutterkuchens auch Entwicklungsstörungen, Fehlbildungen oder genetische Störungen ausgeschlossen werden.
Im zweiten Drittel findet sich ein Oligohydramnion nur in 0,2% der Schwangerschaften. In diesen Fällen findet man in 5-10% Chromosomenstörungen und in den überwiegenden Fällen Nierenanlagestörungen.
Insofern sollten Sie immer die individuelle Einschätzung Ihrer Ärztin/Arzt abwarten und dann schauen, was die ggf. durchgeführte, spezielle Ultraschalluntersuchung erbringt.
2. wenn auch der Ultraschall und Doppler Ende August noch ok waren, kann es gut sein, dass die reduzierte Fruchtwassermenge auf eine verminderte Funktionsleistung der Plazenta hinweist, was sich im Doppler zeigen würde. Und dieses kommt nun mal bei Raucherinnen mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit vor.
3. in jedem Fall rate ich Ihnen, das Rauchen einzustellen, denn:
das Anliegen, das Rauchen entweder ganz aufzugeben oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren, ist sehr ehrenhaft und aus medizinischer Sicht kann man sich über jede Schwangere freuen, die es schafft, die Schwangerschaft ohne Zigaretten zu überstehen.
Das Rauchen sollte in jedem Fall und zwar sofort während der Schwangerschaft unterbleiben. Es sind hier auch keine Entzugssymptome zu erwarten. Das Umsteigen auf "leichte Zigaretten" ist nichts anderes, als ein Werbetrick: denn die enthalten die gleiche Menge an krebserregenden Substanzen und richten nicht weniger Schaden an, als die anderen!
Das Rauchen führt zwar nicht zu irgendwelchen Fehl- oder Missbildungen, dennoch sind die meist nicht so sichtbaren Folgen für die Kinder nicht zu vernachlässigen oder zu verharmlosen:
Die folgenden Probleme können bei Kindern auftreten, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchen:
Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität. Die Gefahr, dass Kinder aggressives Verhalten entwickeln, ist dann dreifach erhöht, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben. Die Kinder entwickeln viermal so häufig das Zappelphilipp-Syndrom wie die von nicht rauchenden Frauen. Untersuchungen belegen auch, dass Kinder rauchender Mütter bis zu viermal häufiger Verhaltensauffälligkeiten, wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität zeigen. Hinzukommt, dass die Kinder einen niedrigeren Intelligenzquotienten haben.
Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft rauchen, haben ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko, im Jugendalter an Asthma zu erkranken
Werdende Mütter, die rauchen, setzen außer der Gesundheit auch die Intelligenz ihres Nachwuchses aufs Spiel, Frauen, die während der Schwangerschaft mehr als eine Schachtel Zigaretten täglich rauchen, erhöhen das Risiko, dass ihr Baby später an "Plötzlichem Kindstod" stirbt, um mindestens das Siebenfache. Säuglinge von Nichtraucherinnen wiegen bei der Geburt durchschnittlich 3.493 Gramm. Kinder von Frauen, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen wiegen nur 3.216 Gramm.
Die Frühgeburtlichkeit mit allen Folgen ist bei Raucherinnen bekanntermaßen viel häufiger anzutreffen. Insgesamt drei krebserregende Substanzen Karzinogene, die im Tabakrauch enthalten sind, haben die Wissenschaftler auch im Blut ungeborener Kinder nachgewiesen.
Etwaige Folgen - z.B. für Krebserkrankungen im Kindesalter - sind bisher noch nicht abzusehen. Neuere Studien zeigen aber bei Kindern von Raucherinnen eine gehäufte Rate an Leukämie im Kindesalter.
Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft geraucht haben, zeigen häufiger Konzentrationsschwächen und Sprachstörungen.
Wenn es nicht sofort mit dem Aufhören klappt, sollte sicher die Anzahl deutlich reduziert werden. Darüber hinaus ist die Beratung beim Hausarzt über Möglichkeiten der Nikotinentwöhnung - auch in der Schwangerschaft - anzuraten.
Viele Krankenkassen bieten hier Raucherentwöhnungskurse an. Nehmen Sie dieses Angebot an.
Nikotinpflaster sollten in der Schwangerschaft nicht angewandt werden. Nachgedacht werden kann aber sicher über Hypnose oder Akupunktur zur Entwöhnung.
Von anerkannten Anbietern z. B. Suchtberatungsstellen werden auch Gruppenprogramme zur Tabakentwöhnung angeboten.
a.Deutsches Krebsforschungszentrum
Telefonische Beratung:
Das Rauchertelefon des Deutschen
Krebsforschungszentrums www.dkfz.de
Tel.: 06221 / 42 42 00
www.rauchertelefon.de
Montag bis Freitag 14 bis 18 Uhr
b.Info- und Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.bzga.de
Montag bis Donnerstag 10 bis 22 Uhr
Freitag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
4. Sehr hilfreiche Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auch unter den folgenden Adresse:
http://www.tabakkontrolle.de/pdf/Passivrauchen_Band2_4_Auflage.pdf
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.10.2008
Antwort auf:
Zu wenig Fruchtwasser 31. SSW
Hallo
ich bin auch eine Werdende Mutti mit zu wenig Fruchtwasser.
Mein Baby hat sich trotzdem noch richtig in SL gedreht und ist auch so super aktiv.
Es wird zwischendurch nochmal Kontrolliert aber der Doc sagte solange sie so aktiv ist ist alles okay!!!
Und zu den Rauchen sag ich mal nix,ich denke da hast du dir schon genug anhören müssen!
Alles gute!
Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 19:50