Frage: Zervixinsuffizienz, Wehen...?

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin aktuell in der 28. SSW mit dem ersten Kind, spontan entstandene Schwangerschaft, eigentlich problemlos bis auf vermehrte Übungswehen seit der 21. Woche (mehrmals täglich harter Bauch). In der 25. Woche stellte meine Ärztin bei der Vorsorge fest dass der Muttermund weicher geworden sei und das Kind mit dem Po gedrückt hat. Sonografisch war die Zervix da bei 4,5 cm. Ich sollte mich von da an schonen und habe keinen Sport mehr gemacht, kein Sex, viel auf dem Sofa gelegen. Nun war ich wieder bei der Vorsorge und es wurde festgestellt dass nun der Kopf drückt und die Zervix sonografisch nur noch bei 3,3 cm ist, also eine Verkürzung von einem guten cm in 4 Wochen stattgefunden hat trotz Schonung. Die Ärztin sagt noch ist doe Zervix fest aber man weiß nie wie lange sie dem stetigen Druck des Kopfes stand hält und verordnete mir wieder Schonung (was ich ja aber schon gemacht habe!). Ich liege jetzt also gute 22-23 Stunden am Tag (nur zur Toilette und Dusche stehe ich auf, Hausarbeit macht komplett mein Mann wenn er abends heim kommt). Abstrich vor 4 Wochen war gut, ich kontrolliere wöchentlich den pH ebenfalls immer gut. Medikamente bekomme ich Magnesium Verla 2-3-2, Bryophyllum und abends 2 Kugeln Progestan vaginal. Jeden 3. Tag Vagiflor morgens zur Prophylaxe. Ich bin nun sehr besorgt wie hoch das Frühgeburtsrisiko ist? Gibt es Gründe warum der Kopf so früh schon auf den Muttermund drückt? Ist evtl mein Beckenboden zu schwach (Übungen dafür kann ich nicht machen, da Anspannen des Beckenboden ein Hartwerden des Bauches auslöst)? Wie hoch ist die Chance dass ich mit diesem Befund (Druck, Zervix nur 3,3 cm) jetzt bis zum Ende der Schwangerschaft fest liegen muss? Vielen Dank, beste Grüße!!

von Morimi am 09.03.2017, 08:30



Antwort auf: Zervixinsuffizienz, Wehen...?

Hallo, das lässt sich für die individuelle Situation nicht quantifizieren und in jedem Fall werden wir bei einer derartigen Situation dazu raten, sich zur weiteren Einschätzung auch in einem Perinatalzentrum vorzustellen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 10.03.2017



Antwort auf: Zervixinsuffizienz, Wehen...?

Hallo. Ich bin zwar kein Experte aber habe in meiner ersten Schwangerschaft ab der 20 ssw gelegen mit wehen und einer verstrichenen zervix. Ich bekam alles was du aktuell nimmst und wurde im Krankenhaus auf die tokolyse eingestellt. Das macht man aber soweit es mir der perinataldiagnostiker erklärt hat, erst wenn die zervix unter 2.5 cm gegangen ist. Sprich doch einfach mal mit deinen Ärzten ob sie dich mal vorstellen wollen im perinatalzentrum bzw ab wann sie das tun würden? Manche Babys liegen halt schon früh recht tief und dann drückt es. Wirklich etwas dagegen tun außer viel liegen kannst du nicht. Ich habe nur bis zur 36 ssw gelegen und dann wird eh alles abgesetzt. Alle die ich aus dieser Zeit kenne, haben dann auch noch bis zum Termin durchgehalten. Viel Glück dir und schone dich ordentlich

von Murmel2017 am 09.03.2017, 12:06



Antwort auf: Zervixinsuffizienz, Wehen...?

Danke für deine Antwort! Meine Ärztin meinte auch erst ab 2,5 cm würde sie mich in eine Perinatalzentrum überweisen. Vorher händelt sie es ambulant. Ich finde es halt schwierig, sie meinte jetzt nicht ich muss fest liegen, aber mich halt stark schonen...nur, ich habe mich ja vorher schon wochenlang geschont! Kein Sport, kein Arbeiten (BV) und kein Sex, mehrfach am Tag Füße hoch - mehr schonen ist ja 90% des Tages liegen, daher liege ich jetzt. Und ich weiß halt nicht wie gefährlich die Lage wirklich ist und da hat sich meine Ärztin auch nicht geäußert, sie war nur von wegen ja mal sehen ob wir die 35. Woche erreichen und so. Bin gespannt was Dr. Bluni sagt.

von Morimi am 09.03.2017, 13:05



Antwort auf: Zervixinsuffizienz, Wehen...?

Ich weiss wie du dich fühlst. Ich bin auch ab der 20. Woche strikt gelegen mit den selben Medikamente und nur aufs WC und zur dusche... Ich hatte aber eine Länge von 2,4cm und ab der 365.Woche nur noch 1,8cm. Durch striktes liegen schaffte ich es bis zur 37+5. Ich wünsche dir ganz viel Glück ubd gutes durchhalten... Ich weiss es zieht sich so sehr aber es lohnt sich

von Sam019 am 09.03.2017, 14:33



Antwort auf: Zervixinsuffizienz, Wehen...?

35. Woche sollte es heissen

von Sam019 am 09.03.2017, 14:33



Antwort auf: Zervixinsuffizienz, Wehen...?

Sehr geehrter Herr Dr.Bluni, vielen Dank. Tatsächlich war ich gestern Abend im Krankenhaus (Level 1) da ich so verunsichert war und nur noch Schmerzen hatte. Tatsächlich bin ich jetzt noch verwirrter. Dort wurde gesagt der Muttermund sei zwar weich, aber geschlossen, es würde auch angeblich nicht drücken (ich spüre es aber, bei der vag. Untersuchung war aber meine Blase voll? Kann die das verfälscht haben?). Die Cervix wurde gar nicht gemessen, nur vom Bauch aus geschaut und sie würde normal aussehen, eine Messung wäre daher nicht nötig?! Zudem wurde mir gesagt Bettruhe sei durch Studien nicht belegbar und wäre heutzutage obsolet, Schonung wäre das was man empfiehlt aber nicht fest liegen?! Die beste Prophylaxe sei Progesteron, was ich schon nehme, und "entspannt" bleiben. Tja, wem soll ich nun glauben? Stimmt es das Liegen obsolet ist? Wenn man es googelt scheint es ja wirklich so zu sein, dass das in Studien nicht belegt wurde, aber warum macht es jede 2. Schwangere geühlt irgendwann inder Schwangerschaft? Vielen Dank!

von Morimi am 10.03.2017, 09:34



Antwort auf: Zervixinsuffizienz, Wehen...?

Hallo, es ist völlig richtig, dass die Empfehlung zur Bettruhe mittlerweile in der fast überwiegenden Zahl der Fälle völlig obsolet ist. Aber sehr wahrscheinlich wird diese Empfehlung dennoch in den nächsten 300 Jahren insbesondere in Deutschland ausgesprochen werden. Ich gehe einmal davon aus, dass die Ärztin im ausgewiesenen Zentrum schon eine sehr gute Einschätzung vornehmen können und hier bleiben Sie am besten in engem Austausch. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 11.03.2017



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