Hallo Herr Dr. Bruni,
ich habe seit zwei Wochen leichte Zahnschmerzen und jetzt habe ich erfahren, dass ich in der 5 Woche schwanger bin. Ist die Betäubung schädlich für den Embryo? Ich habe deswegen Angst zum Arzt zu gehen und ohne Betäubung geht es gar nicht.
Vielen Dank
von
Bixaaa
am 08.06.2011, 23:01
Antwort auf:
Zahnschmerzen
Hallo Bixxaaa,
nach Durchsicht der Studien zur Frage, welche zahnärztlichen Behandlungen in der Schwangerschaft durchgeführt werden können und welche Gefahr dabei für das Ungeborene besteht kommt man zu den folgenden Ergebnissen:
Die Lokalbetäubung im Rahmen der zahnärztlichen Behandlung wird dabei als unbedenklich angesehen. Auch wenn beim Amalgam im Rahmen der zahnärztlichen Behandlung keine Schäden beim Menschen nachweisbar sind, wir dennoch empfohlen, während der Schwangerschaft auf routinemäßige Wechsel von Amalgamplomben zu verzichten.
Generell sollte möglichst nicht geröntgt werden; hier muss das aber der Zahnarzt im Einzelfall entscheiden und unter der entsprechenden Abschirmung geht von dieser Art der Röntgenstrahlen nach den vorliegenden Erkenntnissen keine Gefahr für das Ungeborene aus.
VB
Quellen:
http://www.rundum-zahngesund.de/fileadmin/user_upload/za hn_fach/schwangerschaft.pdf („Zahnärztliche Behandlung in der Schwangerschaft“, Wissenschaftliche Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Stand:2-2001, letzter Abruf:17.2.2011)
http://www.oegzmk.at/pdfs/thema01.pdf („Die schwangere Patientin in zahnärztlicher Behandlung -Umfrageergebnisse und therapeutische Richtlinien, PERTL Christof, Dr., Univ.-Prof., Department für Zahnärztliche Chirurgie und Röntgenologie, Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Karl-Franzens-Universität Graz), letzter Abruf:17.2.2011
Beck, Dorothea, von Mühlendahl, Karl Ernst, Otto, Matthias, Helge, Hans, Quecksilberexposition Neugeborener durch Amalgamfüllungen der Mütter, Umweltmed Forsch Prax 3 (3) 130 – 134 (1998)
BOREHARD U: Zahnärztliche Therapie während der Schwangerschaft. Proceedings of the European
Meeting on Sedation and Anaesthesia in Dentistry: 2-4 (1992)
DRASCH, G.; SCHUPP, I.; HÖFL, H.; REINKE, R.; ROIDER, G.: Mercury burden of human fetal and infant tissues. Eur. J. Pediatr. (1994) 153, 607-610
Eley BM, The future of dental amalgam: a review of the literature. Part 5: Mercury in the urine, blood and body organs from amalgam fillings. British Dental Journal [1997, 182(11):413-7]
Eley BM, The future of dental amalgam: a review of the literature. Part 6: Possible harmful effects of mercury from dental amalgam, British Dental Journal 182, 455 - 459 (1997)
ROOD J P: Local anaesthesia and the medically compromised. Dent. Update 18: 330-334 (1991)
STOZ, F.; AICHAM, P.; JOVANOVIC, S.; STEUER, W.; MAYER, R.:Ist ein generelles Amalgam-Verbot gerechtfertigt? Z. Geburtsh. Neonatol. (1995) 199, 35-41
STOZ, F.; AICHAM, P.; JOVANOVIC, S.; STEUER, W.; MAYER, R.: Auswirkungen von in der Schwangerschaft neu gelegten Amalgam-Zahnfüllungen auf die Hg-Konzentration bei Mutter und Kind. Zentralbl. Gynäkol (1995) 117, 45-50
TUPUTI M, DI-MARTINO M R, MOSTARDA A, PIRAS V: Anesthesia and pregnancy in oral medicine.
Minerva Anestesiol. 58: 1051-1056 (1992)
Wasylko L, Matsui D, Dykxhoorn SM, Rieder MJ, Weinberg S., A review of common dental treatments during pregnancy: implications for patients and dental personnel. J Can Dent Assoc. 1998 Jun;64(6):434-9
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 09.06.2011