Wunscheinleitung bei Chronischer Krankheit+ Wassereinlagerung möglich?

Question

Schönen guten Tag, Ich würde gerne wissen ob eine Wunscheinleitung bei mir überhaupt in Betracht gezogen werden kann. Mir geht es seit der 30 ssw schon ziemlich schlecht, mit Schwindel, Kopfschmerzen, höher Blutdruck und wassereinlagerung. Die wassereinlagerung ist schon extrem, habe vor der SS eine Hose in 38 getragen, nun bin ich bei einer Schwangerschaftshose in 44. Dazu kommt noch, ich habe seit meiner Kindheit Rheuma, was verstärkt in meinen Beinen/ Knien Auftritt. Das in Kombination mit der Wassereinlagerung macht mir sehr zu schaffen. Einen Kaiserschnitt kommt für mich nicht in frage, dass möchte ich zumindest um jeden Preis vermeiden. Würde es sich bei mir lohnen eine Wunscheinleitung zu erfragen? Und ab welcher ssw wird sowas gemacht? Bin nun in der 36 ssw. Vielen Dank

von Nadine232131 am 28.04.2016, 07:15

Beitrag melden

Dr. med. Vincenzo Bluni · Accepted Answer

Liebe Nadine, 1. gibt es sicherlich klinische Situationen, die dazu führen, dass wir die Schwangerschaft vorzeitig beenden per Kaiserschnitt oder, falls medizinisch vertretbar früher, als gewöhnlich einleiten. 2. dieses sollte dann jedoch immer in enger Abstimmung mit diesem der zuständigen Oberärztin/Oberarzt/Chefarzt der Frauenklinik und je nach klinischer Situation einem Perinatalzentrum in dem Fall, erfolgen. 3. prinzipiell ist es sicherlich so, dass bei einer Frau, die noch kein Kind geboren hat, der Versuch der vorzeitigen Einleitung deutlich vor Erreichen des Entbindungstermin zumindest wenig erfolgversprechend sein wird. Herzliche Grüße VB

Bonnie · Answer

Bin nicht der Doc, wollte aber etwas aus eigener Erfahrung sagen, wenn ich darf. Das Wort "Wunsch-Einleitung" klingt so schön und harmlos, aber eine Einleitung ist nicht schön. Man zwingt den Körper, vorzeitig Wehen zu bekommen, obwohl das Kind noch nicht geburtsbereit ist. Es ist ja das Kind, das durch Ausschüttung bestimmter Botenstoffe die Geburt auslöst. Das Kind hat bei künstlicher Einleitung aber noch Fruchtwasser in der Lunge und sein Kreislauf ist nicht durch die Produktion bestimmter Hormone fit für die Geburt gemacht, wie es bei einem spontanen Geburtsbeginn der Fall ist. Ein Wehentropf löst zudem ja künstliche Wehen aus, die sehr belastend sein können (ich hatte auch einen). Die künstlichen Wehen sind stark und folgen oft zu dicht aufeinander, so dass sich weder der Körper der Frau, noch das Kind zwischendurch erholen können. Unter anderem dies führt dazu, dass die Kaiserschnittgefahr nach Einleitung deutlich erhöht ist. Auch ich selbst hatte leider einen ungewollten Kaiserschnitt nach Wehentropf, weil es meiner Tochter unter den Wehen nicht gut ging. Außerdem schritt die Geburt auch nach 18 Stunden nicht voran, wie es leider bei künstlichen Wehen ebenfalls oft der Fall ist. Wenn es medizinisch gar nicht anders geht, wäre eine Einleitung sicher eine Option. Sie hat aber mit einer natürlichen Geburt oft wenig zu tun, kann deutlich belastender sein und birgt vor allem das Risiko, dass doch alles im Kaiserschnitt endet. LG

Nadine232131 · Answer

Hallo Bonnie, Danke für deine Antwort:) Vor dem Einleiten und den künstlichen Wehen habe ich keine Angst, ich kenne das bereits. Ich wurde 2012 auch eingeleitet. Damals wäre ich fast von einem Auto angefahren wurden und durch den Stress hatte ich ein vorzeitigen Blasensprung, ohne Wehentätigkeit. Daher musste eingeleitet werden. Zum Glück ist alles gut gegangen, habe spontan eine gesunde Tochter zu Welt gebracht :) Vielen Dank und alles liebe.