Guten Tag, Dr, Bluni. Zwei Tage vor einem Umzug in eine neue Stadt musste ich meine Frau in SSW 23+6 in die Klinik bringen, wo eine Muttermundöffnung und ein Blasenprolaps entdeckt wurden. Am nächsten Tag gelang es, eine Cerclage durchzuführen und die Fruchtblase durch den bereits 4 cm geöffneten Muttermund zurückzuschieben und doppelt zu verschließen (wohl mit Fäden). Seitdem befindet sich meine Frau in der Stadt unseres alten Wohnortes in der Klinik, während ich nun 1 Stunde entfernt bin. Wir freuen uns, nun bereits SSW 27+1 erreicht zu haben. Antibiotikum wurde für ca. eine Woche intravenös verabreicht. An SSW 26+3 wurde auch die Tokolyse beendet und sie bekommt nur noch Magnesium in Tablettenform verabreicht und sonst keinerlei Medikation. Derzeit scheint es keine Anzeichen für neue Komplikationen zu geben und gab es auch seit der Cerclage nicht, allerdings hat der Gebärmutterhals nur eine Länge von 1,6 cm, was aber auch nach der Cerclage der Fall war. Die CTGs geben keine Anzeichen auf Wehentätigkeit. Trotz allem darf meine Frau im Unterschied zu anderen Patientinnen nur etwas im Zimmer umherlaufen, sonst aber nicht einmal auf den Korridor gehen, geschweige denn auf die Terrasse. Sie soll auch vorzugsweise liegen. Die derzeitige Aussage der Ärzte ist, dass Sie frühestens in SSW 28+0 das Zimmer verlassen darf, was wohl bedeutet, dass mit einer Entlassung nicht vor 29+0 zu rechnen ist. Generell hält man sich bei Nachfragen relativ bedeckt, weshalb wir auch Zweifel haben, ob eine Entlassung vor der Geburt überhaupt noch angestrebt wird. Wir stellen uns in dieser Situation allerdings die Frage, ob ein derart langer Klinikaufenthalt wirklich notwendig ist? Liegen und schonen würde sie sich auch zu Hause. Der Klinikaufenthalt wird aufgrund seiner Eintönigkeit und regelmäßiger Besuchseinschränkungen wegen des neuartigen Coronavirus zudem auch zunehmend seelisch belastend, wobei wir uns die Frage stellen, ob das wirklich besser für das Ungeborene sein soll. Im Notfalle würden wir meine Frau am neuen Wohnort in die Klinik bringen, das Kind sollte ja auch am neuen Wohnort geboren werden und, falls nötig, dort im Perinatalzentrum versorgt werden, sonst müssten wir oder ich, mglw. wochenlang immer jeweils eine Stunde zu unserem Kind hin- und zurückfahren. Wir hatten auch bereits einen neuen Gynäkologen einschließlich Hebamme am neuen Wohnort gefunden, wo sie sich ebenfalls vorstellen könnte. Ist aus Ihrer Sicht unter Berücksichtigung des Befundes meiner Frau ein weiterer Klinikaufenthalt zwingend notwendig? Und falls ja, wäre ein "Umzug" in das Klinikum des neuen Wohnortes riskant? Vielen Dank vorab für Ihre Rückmeldung! AL
von andaleo am 11.04.2020, 10:44