Frage: Weisheitszahn

Guten Tag, ich bin in der 22.Ssw und seit einigen Monaten schiebt bei mir ein Weisheitszahn. Zwischenzeitlich ist das Zahnfleisch um den Zahn auch entzündet, wie im Moment der Fall. Es ist keine massive Entzündung. Das Zahnfleisch schmerzt etwas, ich kann aber noch normal schlucken und es beeinträchtigt meinen Alltag kaum. Regelmäßig gehe ich zum Zahnarzt und lasse die Zahnfleischtasche spülen. Mein Arzt möchte aber ungerne in der Schwangerschaft operieren. Nun mache ich mir so meine Sorgen, im Internet lese ich häufig das es zu Frühgeburten kommen kann. Ich bin nun doch sehr verunsichert und weiß nicht wie ich die Situation einschätzen soll. Wie hochgradig entzündet müsste die Zahnfleischtasche denn sein um eine Frühgeburt auszulösen? Und stimmt das wirklich so? Vielleicht können sie mir mehr dazu schreiben. Gruß Kati V

Mitglied inaktiv - 04.10.2010, 17:35



Antwort auf: Weisheitszahn

Liebe Kati, 1. selbstverständlich können die meisten Maßnahmen an den Zähnen auch in der Schwangerschaft vorgenommen werden. 2. das Thema Zahngesundheit spielt auch bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft eine sehr große Rolle. Leider wird es auch hier besonders häufig vernachlässigt. Deshalb ist für jede Schwangerschaft auch eine Untersuchung beim Zahnarzt sinnvoll, um eventuell zu behandelnde Befunde zu erkennen. Dieses am besten schon vor Eintreten einer Schwangerschaft. Darüber hinaus gibt es mittlerweile vereinzelte Studien, die einen Zusammenhang zwischen Karies, Parodontose und Frühgeburten festgestellt haben. Dieses ist aber nicht so, dass es hier wohl zu einer massiven Erhöhung in der Anzahl der Frühgeburten gekommen ist. Der genaue Zusammenhang ist hier noch nicht bekannt. Auch wenn weitere Befunde mit ähnlichen Ergebnissen vorliegen, bedürfen Ergebnisse weiterer Bestätigung, bevor Zahnerkrankungen als eigenständige Risikofaktoren für die Frühgeburt betrachtet werden können. So ist die einzige Empfehlung eben, schon vor der Schwangerschaft oder direkt zu Beginn den Zahnarzt zu konsultieren, um die Zähne überprüfen zu lassen und wenn nötig, auch behandeln zu lassen. Zusammenfassend gibt es hier eher Grund zur Beruhigung, wenn Sie sich dazu schon in Therapie befinden. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 05.10.2010