was kann ich tun das es mir wieder besser geht???

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: was kann ich tun das es mir wieder besser geht???

Hallo, ich bin jetzt in der 15. schwangerschaftswoche und es ist meine erste schwangerschaft... ich habe nur einen 400 euro job und studiere nebenbei von zu hause aus, also echt nicht zu viel (bis januar hatte ich einen vollen job als erzieherin + 400 euro job)... trotzdem gehts mir seit wochen super schlecht, ich muss mich immer noch regelmäßig übergeben und habe auch so mit dem magen zu kämpfen. aufraffen kann ich mich zu gar nichts mehr. ich fühle mich so schlecht wie noch nie in meinem leben (hatte mal pfeiffersches drüsenfieber, da war ich nicht annähernd so schwach)... alles ist mir zu viel und ich würde am liebsten den ganzen tag schlafen. alles ist zum heulen... seitdem es jetzt so warm ist lässt mein kreislauf mich auch noch ständig hängen, dann wird mir schwarz vor den augen, ich bekomme druck im kopf und höre nichts mehr... war mit dem gesamtbild auch schon bei meinem arzt, der hat mich wegen der "depressionen" zu ner psychologin geschickt, mit der ich gar nicht klar kam. Sie hat mich in der ersten stunde analysiert und obwohl ich ihr sagte wie sentimental ich im moment sei, nahm sie keinerlei rücksicht und lachte mich aus. bin noch ein zweites mal hin, aber auch das war wieder bescheuert... habe das meinem arzt mitgeteilt, aber er meinte dann könne er mir nicht helfen, das würde schon wieder... und das mit meinem kreislauf wäre normal in der schwangerschaft... auch mein umfeld kommt damit nicht klar, denn so zickig und durchhängend kennt mich keiner:-(, obwohl alle rücksicht nehmen wollen... was kann ich tun? oder bin ich wirklich ein hoffnungsloser fall??? liebe grüße, nadine

Mitglied inaktiv - 25.05.2009, 10:49



Antwort auf: was kann ich tun das es mir wieder besser geht???

Liebe Nadine, 1. es kann sehr gut sein, dass die von Ihnen beschriebenen Symptome eben nicht isoliert betrachtet werden sollten, sondern im Zusammenhang mit Ihrer seelischen Verfassung. Und hier kann das beratende Gespräch mit einer kompetenten Psychotherapeutin/therapeuten schon sehr sinnvoll und hilfreich sein. Ggf. sollte die Therapeutin gewechselt werden. 2. wenn dieses nicht gewünscht ist oder vielleicht - warum auch immer - nicht in kurzer Zeit Abhilfe leistet, bliebe nur die symptomatische Therapie der von Ihnen angesprochenen Symptome und Beschwerden übrig. Dazu lässt sich folgendes sagen: 1. die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muss. Die so genannte Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron- und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin. Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme. Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei lang anhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen. Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist. Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen oder auch eine n warmen Tee trinken und danach noch etwas ruhen. Empfehlenswert ist es, mehrmals geringe Flüssigkeitsmengen über den Tag verteilt einzunehmen und vor einer Aufnahme von Nahrung oder Einnahme von Medikamenten die Zunge mit frischer Ingwerwurzel einzureiben. Zusätzlich sollte Stress gemieden werden. Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguss aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken. Schwangere Frauen mit Übelkeit in der Frühschwangerschaft sollten die folgende Ernährungsprinzipien einhalten: Essen oder trinken Sie nichts Kaltes. Meiden Sie Kaffee, saures, scharfes und fettiges Essen. Geeignete Flüssigkeiten sind z. B. warmes Wasser, warme Getränke aus Ingwer und Koriander, Fenchel- bzw. grüner Tee. Geeignete Speisen wären z.B. Reis-, Hühner- oder Nudelsuppe, Kartoffelbrei und gekochtes Gemüse Karotten und Kartoffeln Sollten homöopathische Präparate, wie Brechnuss, Sepia, Nausyn-Tabletten oder Ähnliches keine Linderung verschaffen, kann man auch u. a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen. Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielt werden können. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen. 2. 1. nicht gleich jeder niedrige Blutdruck ist mit Konsequenzen für das Ungeborene verbunden. Und es ist hier meist nicht ein fixer Wert, an dem man sich orientiert, sonder eher die Klinik (Symptomatik), die die Schwangere bietet. Sofern es der Schwangeren unter einem niedrigen Blutdruck gut geht, sollte sie zunächst beruhigt sein. Werte, die deutlich unter 100 mm Hg liegen und mit einer entsprechenden Symptomatik verbunden sind, wären bedenklich, sofern sie dauerhaft da sind und dieses sollte möglichst vermieden werden. Empfehlenswert sind bei entsprechenden Symptomen in erster Linie die reichliche Flüssigkeitsaufnahme (2,5-3 Liter am Tag!) und in Extremfällen auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Die Schwangerschaft per se bringt aber auch ohne eine Anämie oder niedrigen Blutdruck mit sich, dass viele Frauen schon recht früh viel eher erschöpft sind und über chronische Müdigkeit klagen, die nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Was ist zu tun? Bei Abgeschlagenheit, Kreislaufproblemen und Müdigkeit, (Kreislaufprobleme sollten natürlich zunächst mit dem behandelnden Arzt besprochen werden), hilft insbesondere die sportliche Aktivität zur Anregung des Kreislaufes. Von übermäßigem Genuss von Kaffee in der Schwangerschaft ist zur Anregung des Kreislaufs, gerade bei vermehrter Übelkeit, abzuraten. Die Aktivitäten müssen dabei nicht unbedingt Wettkampfbedingungen entsprechen, sondern es reichen hier schon leichte Übungen; sofern hierbei keine Beschwerden auftreten. Auch eine kalte Dusche oder Wechselduschen bringt den Kreislauf in Schwung und vertreibt die Müdigkeit. 2. in ausgeprägten Fällen kann Ihre Frauenärztin/Frauenarzt Ihnen sicher auch ein Mittel gegen den niedrigen Blutdruck verordnen. Tropfen mit dem Wirkstoff eines hydrierten Ergotamins können nach bisheriger Datenlage wohl angewandt werden; es liegen dazu keine Hinweise auf eine Häufung von Anomalien vor. Allerdings wird empfohlen, im ersten Schwangerschaftsdrittel mit möglichst niedriger Dosis zu behandeln. Bei ausgeprägten Blutdrucksenkungen sind auch erprobte Mittel, wie Etilefrin, Oxilofrin oder Norfenefrin in der Schwangerschaft akzeptabel. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ 3. auch, wenn man(n) es kaum glauben mag, die Facetten der Veränderungen der Frau in der Schwangerschaft und im Wochenbett, können sehr vielgestaltig sein und sogar soweit reichen, dass man überzeugt ist, dass es ein grundsätzliches Problem vorliegt, was es aber meist nicht ist. Ganz wichtig ist der offene Austausch über die Gefühle, das Gespräch mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin, aber auch die Bereitschaft des Partners, sich dessen anzunehmen. Diese emotionalen Veränderungen führen in manchen Fällen auch zu einer gesteigerten Nervosität, einer geringeren Frustrationstoleranz, möglichen Überreaktionen den Kindern oder dem Partner gegenüber, wie auch depressiven Verstimmungen. Mit der Mutterrolle geht nun doch eine erhebliche Veränderung einher, die auch den Umgang mit solchen alltäglichen Stresssituationen nicht selten - zumindest temporär - verändert. Hier bedarf es manchmal einer recht langen Zeit bis die Frau sich in dieser neuen Rolle mit einer ganz anderen Beanspruchung, einem ganz anderen Tagesablauf, anderen Anforderungen in nicht unerheblichem Maße zurechtfindet und merkt, dass man hier auch entsprechend reagieren sollte. Erfahrungsgemäß legt sich dieses Problem nach der Entbindung oder auch nach dem Wochenbett. Der Tipp ist hier, sich dessen erst mal bewusst zu werden, darüber zu sprechen und dann den Tagesablauf vielleicht umzugestalten, zu versuchen, in bestimmten Situationen anders zu reagieren. Dazu bedarf es manchmal eines richtigen Kampfes mit sich selbst. Autogenes Training kann dabei helfen, solche Situationen besser zu meistern. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 25.05.2009



Antwort auf: was kann ich tun das es mir wieder besser geht???

Hast du schon mal deine Schilddrüse untersuchen lassen? Mir gings nämlich ganz ähnlich wie dir und bei mir wurde Hashimoto festgestellt. LG,onlyboys

Mitglied inaktiv - 25.05.2009, 15:36



Antwort auf: was kann ich tun das es mir wieder besser geht???

Meine Schilddrüse wurde erst kurz vor der Schwangerschaft untersucht, da war alles ok. Können sich die Werte durch die Schwangerschaft ändern? Und nimmt mein Arzt die Sache Ernst genug wenn er sagt das sei alles psychisch ich müsse mir nur Zeit geben und dann aufraffen??? Ich mach mir echt einen Kopf, weil ich echt immer tiefer sinke und mir mein Umfeld echt leid tut :-(...

Mitglied inaktiv - 25.05.2009, 18:14



Antwort auf: was kann ich tun das es mir wieder besser geht???

ich hätte in den ersten wochen den ganzen tag schlafen können, hatte zu nix lust, war gereizt und hatte ängste! das ist alles ganz normal in einer SS! bei dem einen eben weniger beim anderen etwas mehr.....gerade in der zeit, in der du bist, ist es am schlimmsten, weil sich jetzt die ganzen hormone bilden und dein körper und deine seele erstmal damit klar kommen müssen!!! schlafe, wenn du müde bist! lege die beine hoch, wenn dein kreißlauf spinnt und ganz ganz viel trinken...ganz wichtig!!! und tue dir einfach ab und zu was gutes....iss ein eis oder schönes frisches obst, gehe und kaufe dir schonmal nen babybody oder mach einfach irgendwas schönes, was dichj glücklich macht....das geht alles wieder vorbei!

Mitglied inaktiv - 25.05.2009, 19:07



Antwort auf: was kann ich tun das es mir wieder besser geht???

Das ist nun mal am Anfang der Schwangerschaft normal. Aber das geht irgendwann von selbst wieder weg. Spätestens, wenn dein Kind da ist, verschwinden diese Anzeichen wieder. Aber tröste dich: Zwischendurch wird es auch noch Momente geben, wo es dir super gut geht. Lg. und ne schöne restliche Schwangerschaft Melanie

Mitglied inaktiv - 25.05.2009, 19:29



Antwort auf: was kann ich tun das es mir wieder besser geht???

Hallo, mir gehts wie Dir. Meine Schilddrüse ist ohne Schwangerschaft normal, aber so wie ich schwanger bin (jetzt das 4. mal) bekomme ich eine Überfunktion und mein Körper läuft auf Hochtouren. Ich fühle mich nach kleinsten Erledigungen (kochen, Waschen, Wäsche hinhängen, etc..) wie nach einem Marathon Lauf oder eben wie eine 100 Jährige. Einfach total kaputt und fertig. Naja, da muss ich durch,a ber ich weiß sehr gut wie Du Dich fühlst! Laß mal die Schilddrüse untersuchen. LG Diana

Mitglied inaktiv - 25.05.2009, 19:37