Guten Tag.
Hätte ein paar Fragen an Sie. bin jetzt Ende 34 SSW und war schon wieder wegen Wehen im Krankenhaus. Habe dann wieder ein paar Tage mein Wehenmittel (wehenstopper glaube gynepral, carmegnisin oder so was genau weiss ich nicht) gekriegt. (über die Vene). jetzt wollte ich sie mal fragen: das Mittel ist aber nicht schädlich für das Baby wenn man das so oft kriegt ? er hatte am Dienstag fast 2300 g habe auch die Lungenreife bekommen. weil man sagte mir falls es das nächste Mal ist will man nichts mehr stoppen. aber das Problem ist auch noch er liegt falsch mit den Füssen nach unten. Man sagte mir man kann schon normal mit Steisslage entbinden aber es sei ein Risiko, also müsste ich Kaiserschnitt machen. Was würden sie mir raten? Glauben sie das sich das Baby noch dreht?
Möchte auch gerne ihre Meinung hören, sie haben mir schon so oft gut weitergeholfen. danke und lg Vicky
Mitglied inaktiv - 11.10.2008, 14:53
Antwort auf:
vorzeitige Wehen
Liebe Vicky,
1. die bisher vorliegenden, wissenschaftlichen Erkenntnisse erbrachten keine Hinweise auf negative Auswirkungen auf das Ungeborene, wenn solche Wehenhemmer gegeben werden.
2. wenn die Kinder sich bis zur 33. SSW nicht gedreht haben und hier auch schon dauerhaft in Beckenendlage liegen, dann sinken die Chancen auf eine spontane Wendung auf ca. 10%. Vorher zu spekulieren über das wenn und aber, ist sicher nicht sinnvoll.
Bleibt das Kind dennoch in Beckenendlage liegen, dann sollte man mit den Eltern ab der 34./35. SSW über die Konsequenzen, Möglichkeiten und Entbindungsmodus sprechen.
Ab der 36. SSW sind die Chancen auf eine spontane Wendung sicher nur noch minimal. Ggf. kann man mit der Entbindungsklinik über eine äußere Wendung sprechen, diese wird jedoch nicht überall durchgeführt, ebenso wie eine Spontanentbindung aus Beckenendlage. Wo es in Ihrer Nähe eine solche Klinik gibt, sollte Ihre Frauenärztin/Frauenarzt Ihnen sagen können.
3. bleibt das Kind über die 36. SSW hinaus in BEL liegen, dann ist es in jedem Fall sinnvoll über Frauenärztin/Frauenarzt und einem Geburtsplanungsgspräch mit der die Entbindungsklinik hinsichtlich der Möglichkeiten der Entbindung: Kaiserschnitt oder Spontangeburt zu sprechen.
Dabei gehört es dazu, dass Sie von den behandelnden Ärzten über die Vor- und Nachteile aufgeklärt werden. In einigen Fällen gibt es aber schon von vornherein klare medizinische Gründe (Kontraindikationen) die gegen den Versuch einer Spontanentbindung sprechen. Bestandteil der Aufklärung sind dann auch die Risiken, die sich insbesondere für das Kind ergeben, wenn eine Spontanentbindung angestrebt wird und die Risiken, die sich vor allem für die Mutter ergeben, wenn ein Kaiserschnitt durchgeführt wird.
Unter bestimmten Umständen ist eine planmäßige Spontanentbindung nicht generell ausgeschlossen. Aber es müssen sicher viel Parameter stimmen.
Einer von diesen ist eine entsprechende Erfahrung des Geburtshelfers, die Entbindung in einer Klinik, in der auch innerhalb kurzer Zeit ein Team zur Narkose und zum Kaiserschnitt zu Verfügung steht. Und nicht zuletzt die Zustimmung der Eltern zu dem Vorgehen und den damit verbundenen Risiken für das Kind.
Wenn das Kind spontan anstatt mit Kaiserschnitt kommen soll, sind hier immer das Risiko eines Sauerstoffmangels und der Verletzung von Nerven im Bereich der Schulter anzuführen.
Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihre behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt und der Klinik ab und lassen sich objektiv beraten, damit Sie die für Sie und Ihr Kind beste Entscheidung fällen können.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 11.10.2008