Vorzeitige Wehen, Trichterbildung, Cervixinsuffizienz, Ureaplasmen

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Vorzeitige Wehen, Trichterbildung, Cervixinsuffizienz, Ureaplasmen

Hallo Herr Bluni, Ich hatte heute einen Termin bei der Pränataldiagnostik im Krankenhaus. Grund für meinen Besuch war die Frühgeburt meiner Tochter und Cervixinsuffizienz ab der 26. SSW damals! Stand heute: Nach hinten geneigte Gebärmutter, die aber noch nicht aufgerichtet ist! Folglich soll ich in 4 Wochen wieder kommen, damit man dann die Cervixlänge (von Anfang an) messen kann. Zudem meinte er dass die Lage der Gebärmutter selbst wohl die Ursache für die Cervixinsuffizienz ist, bei einer normalen Gebärmutter ist es wohl so dass diese sich in der Schwangerschaft von vorne aufrichtet und dass Baby somit auf den ‚Ausgang‘ drückt und diesen blockiert, bei mir richtet sie sich eben von hinten auf und das Baby rutscht quasi sofort in den Geburtskanal! Er meinte ich soll ab der 16. Woche intravaginal Progestan nehmen und mich darauf einstellen in der 22. Woche einen Ring Persare oder ggf eine Cerlage zu bekommen! Bin gespannt wie das weitergeht! Wieder eine ganz neue Erkenntniss für mich! Bisher waren die Aussagen nämlich dass die Cervixinsuffizienz entweder aufgrund einer Infektion durch Baktetien (Ureaplasmen die mit Antibiotika behandelt wurden) oder eine generellen Bindegewebsschwäche zustande kam! Dass es jedoch an der Stellung meiner Gebärmutter liegen könnte wurde bisher noch nie in Betracht gezogen! Das ist echt interessant. Ich kenne einige Frauen mit einer nach hinten gekippten Gebärmutter, aber keine von ihnen hatte eine Cervixverkürzung!? Jedenfalls soll ich jetzt im Wechsel zu meiner Frauenärztin alle 4 Wochen ins Krankenhaus zur Kontrolle kommen! Nun meine Frage an Sie: Mir ist bewusst dass Sie meine Krankenhausakte nicht vorliegen haben etc aber was sehen Sie denn am Wahrscheinlichsten an?

von Mrs M am 18.10.2018, 23:18



Antwort auf: Vorzeitige Wehen, Trichterbildung, Cervixinsuffizienz, Ureaplasmen

Hallo, 1. die Ursachen Frühgeburtlichkeit sind bekanntermaßen extrem komplex, wobei das Risiko individuell variieren kann. Das bedeutet, dass bei Frauen mit einer belasteten Vorgeschichte oder gerade bei älteren Frauen, die schwanger sind, dieses Risiko zum Teil deutlich erhöht sein kann. 2. letztlich ist es auch bis heute noch nicht komplett verstanden, woran das genau liegt. Wie gesagt, sind es viele Faktoren, die eine Rolle spielen, dazu gehören auch gewisse Infektionen, jedoch bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass jede vaginale Infektion auch mit einem erhöhten Risiko einhergeht. Gar nicht so selten sind es dann aber in dem Zusammenhang Infektionen an den Eihäuten, die vaginale überhaupt nicht nachgewiesen werden. 3. die nach hinten geknickte Gebärmutter ist eine anatomische Variante, wie sie bei gar nicht wenigen Frauen zu finden ist. Es gibt meines Wissens keinerlei wissenschaftliche Evidenz für eine Annahme, die belegen würde, dass es in dem Zusammenhang eine höhere Rate an Fehlgeburten oder Frühgeburten geben würde. Wenn das wirklich so wäre, dann bin ich an der Literatur dazu sehr interessiert. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 19.10.2018



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