Frage: gbh länge

hallo dr. bluni, ich hatte letzte woche vu. dort habe ich dann meinem frauenarzt berichtet, das ich einen druck nach unten habe und so 1-2 mal die stunde einen harten bauch. mein arzt wollte mich schon aus der arbeit nehmen, aber das konnte ich noch abwenden. im ultraschall hat er dann nach einer trichterbildung geschaut, die aber glücklicherweise nicht vorhanden war. eine messung hat er dann noch vorgenommen, aber ich weiß nicht was er da gemessen hat bzw. was es da zu messen gibt? hätte jetzt mal auf den gebärmutterhals getippt. die länge lag bei 2,7 cm. ist ja an sich für die 27. woche recht wenig. gesagt hat er nichts, aber ich solle magnesium nehmen und mich schonen. wenn keine besserung auftritt, dann soll ich umgehend wieder kommen. nun haben sich aber die wehen verstärkt und einen richtigen grund finde ich dafür nicht. ich habe einen ruhigen arbeitsplatz, daheim keinen stress, eigentlich das perfekte umfeld. bei unserem 1. sohn musste ich insgesamt 5 wochen im krankenhaus liegen. angeblich vorzeitige wehen und zervixinsuffiziens. nach der entbindung wurde aber damals von der oberärztin gesagt, sie hatten keine vorzeitigen wehen, das war eine sache der psyche. was soll ich denn außer schonung und magnesium noch machen? ruhiger geht ja bald nicht mehr :-)? und wie lang sollte der gbh in der 27./28. woche sein? mit jeder weiteren schwangerschaft kann das ja variieren. lieben dank und viele grüße claudia

Mitglied inaktiv - 18.11.2010, 12:26



Antwort auf: gbh länge

Liebe Claudia, physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet. Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt. Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung. Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden. In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 18.11.2010