Hallo Herr Dr. Bluni,
meine Frage betrifft das Medikament Utrogest luteal. Ich bin 40 Jahre alt und schwanger bei 6+0.
Letztes Jahr hatte ich einen Spontanabort.
Vor drei Jahren habe ich ohne künstliche Hilfe ein gesundes Kind bekommen. Nun wurde mir aufgrund des Abortes letztes Jahr, Utrogest empfohlen. Zu Beginn der Schwangerschaft in der 5. Woche lag mein Prigesteronspiegel im mittleren Normbereich für Schwangere. Nun meine Fragen:
- wie kann ich herausfinden, ob eine Gelbkörperschwäche vorliegt? Meine Gyn sagte nur, es wäre aufgrund meines Alters gut möglich, aber müsste das Progesteron dann nicht zu niedrig sein?
-Nun habe ich vorgestern Abend nach grünem Licht durch meine Gynäkologin, einmalig Utrogest angewendet, in der Nacht hatte ich dann Uteruskontraktionen und Unruhe, wodurch ich wach wurde. Sie waren nicht sehr stark, hielten jedoch bis gestern Mittag an, so dass ich mich nicht mehr getraut habe, es weiter anzuwenden. Kann auch durch Utrogest ein Abort entstehen? Oder hätte ich es weiter nehmen sollen, damit kein relativer Mangel entsteht?
Was würden Sie mir empfehlen, wirklich Evidenz basiert ist die Behandlung ja nicht, aber was, wenn bei mir tatsächlich eine Gelbkörperschwäche vorliegt?
Vielen Dank im voraus für Ihre Mühe,
mit freundlichen Grüßen,
J. M.
von
Liebchen579
am 26.06.2019, 08:50
Antwort auf:
Utrogest sinnvoll oder nicht?
Hallo,
wenn es darum geht, was Evidenz basiert ist, so ist es die Erkenntnis, dass diese Maßnahme bei der spontan entstanden Schwangerschaft keine frühe Fehlgeburt verhindern kann.
Ungeachtet dessen gehört diese in Deutschland zu den fest in institutionalisierten Therapien in der Geburtshilfe. Warum, das lässt sich nicht sagen. In anderen Ländern dieser Welt wird das so nicht praktiziert.
Herzliche Grüße
VB
Quellen
Arri Coomarasamy, Helen Williams, Ewa Truchanowicz, Paul T. Seed et.al., A Randomized Trial of Progesterone in Women with Recurrent Miscarriages, N Engl J Med 2015; 373:2141-2148November 26, 2015
Daya S. Efficacy of progesterone support for pregnancy in women with recurrent miscarriage. A meta-analysis of controlled trials. British Journal of Obstetrics and Gynaecology. 1989. 96(3). 275-280.
Goldstein P, Berrier J, Rosen S, Sacks H S, Chalmers T C. A meta-analysis of randomized control trials of progestational agents in pregnancy. British Journal of Obstetrics and Gynaecology.1989.96(3).265-74
Haas DM, Ramsey PS. Progestogen for preventing miscarriage. Cochrane Database of Systematic Reviews 2008, Issue 2. Art. No.: CD003511. DOI: 10.1002/14651858.CD003511.pub2.
Oates-Whitehead RM, Haas DM, Carrier JAK. Progestogen for preventing miscarriage (Cochrane Methodology Review). In: The Cochrane Library, Issue 4, 2003. Chichester, UK: John Wiley & Sons, Ltd.
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 26.06.2019
Antwort auf:
Utrogest sinnvoll oder nicht?
Noch ein Nachtrag, ich hatte letztes Jahr einen Zervixpolypen und habe ein kleines Myom. Können das Hinweise für eine Gelbkörperschwäche sein? Vg
von
Liebchen579
am 26.06.2019, 09:10
Antwort auf:
Utrogest sinnvoll oder nicht?
Die Kontraktionen kommen nicht vom Utrogest.
Eine Gelbkörperschwäche hätte man bei Blutentnahme festgestellt.
Utrogest bringt dir nichts, wenn deine Schwangerschaft nicht durch künstliche Befruchtung entstanden ist. Es ist somit nicht notwendig.
von
Muschelnudel
am 26.06.2019, 11:34
Antwort auf:
Utrogest sinnvoll oder nicht?
Was ist das für ein Quatsch bitte? Ich nehme auch famenita vaginal und hatte keine künstliche Befruchtung. Habe gelbkörperschwäche. Deine Ausführungen kann ich nicht nachvollziehen
von
mellomania
am 26.06.2019, 19:19