Hallo Herr Dr. Bluni,
ich hatte vor 14 Tagen eine FG mit Ausschabung in der 9 SSW. Ich hatte dann 1 Woche lang leichte Blutungen und heute schon meine Periode bekommen, eigentlich 2 Wochen zu früh. Meine erste Frage: kann sich mein Zyklus, der normalerweise 28 Tage dauerte mit einer Blutung von 3 Tagen sich durch die FG verschoben bzw. verkürzt haben und muss ich daher jetzt von einem Zyklus von 22 Tagen ausgehen für meine nächste ES-Berechnung? Wie sicher sind die Ovulationstst 14 Tage nach der FG?
Außerdem habe ich nun von Utrogest gelesen. Würden Sie mir das empfehlen, zur besseren Einnistung bzw. Funktion der Plazenta nach einer FG? Soll das schon bei der Planung wie Folsäure genommen werden oder erst bei Eintritt der Schwangerschaft?
Vielen Dank für Ihren Rat.
Viele Grüße
Kerry
Mitglied inaktiv - 18.11.2010, 19:24
Antwort auf:
Utrogest nach FG?
Hallo Kerry,
1.da der Zyklus in den ersten 2-4 Monaten nach einem solchen Ereignis immer noch etwas unregelmäßig sein kann, macht es wenig Sinn, hier vorher mit entsprechenden Methoden die Abläufe zu überprüfen.
2. wenn eine nachgewiesene Gelbkörperschwäche vorliegt, kann es sinnvoll sein, in der zweiten Zyklushälfte dieses Defizit zu ergänzen.
Eine rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons in der Frühschwangerschaft ist aber nicht in der Lage, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern.
Auch, wenn es häufig so gehandhabt wird, so gibt es für dieses Vorgehen bis heute keine harten wissenschaftlich bewiesenen Daten ("evidence based"). Andererseits ist hier auch jede Frauenärztin/Frauenarzt frei in ihren/seinen Therapieentscheidungen und bislang sind durch diese Maßnahme auch keine negativen Auswirkungen bekannt geworden.
Eine andere Situation stellen Fehlgeburtsbestrebungen dar, die auf einen Gelbkörpermangel hinweisen oder wenn die Schwangerschaft durch Maßnahmen der künstlichen Befruchtung zu Stande kam.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 18.11.2010