Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
In der Uniklinik Hamburg wird Schwangeren mit einer Zervixinsuffiziens profelaktisch Utrogest 2 x verabreicht weil dies den Muttermund stärken soll. Dies wird ab der 32. SSW dann wieder abgesetzt. Das ganze nennt sich off-label-Programm.
Haben sie Erfahrung oder Infos darüber ob dies überhaupt wirklich unterstützend wirkt ?
Liebe Grüße Mia
Mitglied inaktiv - 24.04.2011, 20:42
Antwort auf:
Utrogest / Muttermund
Liebe Mia
das Committee Opinion der ACOG (American College of Obstetricians and Gynecologists) berücksichtigt in Studien bei der Progesterongabe die Frühgeburtenrate als Endpunkt und aus diesem Grund unterstützt das Komitee die «Supplementation» mit Progesteron, da sie möglicherweise in einer selektierten Hochrisikogruppe (vor allem Status nach Frühgeburt) von schwangeren Frauen die Frühgeburtenrate zu senken vermag.
Da es für diese Maßnahme aber in Deutschland keine Zulassung und keine ausreichenden Studien gibt, ist es eine so genannte off-label-Behandlung, über die die Patientin immer aufgeklärt werden muss.
Es ist also sicher keine Maßnahme, die für alle Schwangeren geeignet wäre.
VB
Quellen:
http://mail.ny.acog.org/website/17PCommitteeOpinion.pdf (ACOG; Use of progesterone to reduce preterm birth, Stand: Oktober 2008, letzter Abruf:24.4.2011)
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 24.04.2011