Frage: Uterusruptur in der Schwangerschaft

Hallo. Ich bin momentan echt fertig und weiß einfach nicht wo mir der Kopf steht. Folgendes Problem: Ich hatte bisher 3 geplante Kaiserschnitte (09.2008/04.2013/06.2015) jetzt bin ich aktuell wieder schwanger in der SSW 7+2. Meine letzten drei Schwangerschaften verliefen bis auf einen gut eingestellten SS Diabetes ganz normal. Bei der letzten Schwangerschaft hatte ich bei 37+0 nachts auf einmal schmerzen im Unterbauch, daraufhin bin ich den nächsten Tag (Schmerzen waren am nächsten Tag wieder weg) zu meiner Frauenärztin, die dann sagte das wir kein Risiko eingehen und morgen früh bei 37+1 einen Kaiserschnitt machen (Meine Frauenärztin war Belegärztin). Der Kaiserschnitt verlief ganz normal und nach 5Tagen wurde ich mit Baby Nr. 3 entlassen. Nach 5 Monaten kam mir selber die Frage auf, ob ich nochmal ein Kind bekommen dürfe. Ich schrieb meiner Gynäkologin eine E-Mail um Sie zu fragen. Nach zwei Tagen dann die ernüchternde Antwort: Sie schrieb, dass Sie mir von einer weiteren SS abraten würde. Nun war ich erstmal ganz perplex und fragte mich, wie es sein kann, dass man so eine wichtige Info erst auf eigenes erfragen erhalten kann?!? Mein Mann und ich legten das Thema erst einmal bei Seite. Vor zwei Monaten beschloss ich dann zu meinem neuen Gynäkologen (neu wegen Umzug) zu gehen und ihm dieses Problem noch einmal zu schildern, da der Kinderwunsch schon sehr groß war. Ich forderte mir meine 2letzten Op Berichte von den Kaiserschnitten an und brachte sie mit zum Termin. Im letzten Op Bericht steht jetzt was von einem dünn ausgezogenem unteren Uterinsegment und das mir von einer erneuten SS abgeraten wurde... (Das schlimmste ist ja, dass mir erst nach 5Monaten auf nachfragen meinerseits davon abgeraten wurde). Mein neuer Gyn schenkte diesen Dingen nicht allzu große Beachtung, sagte nur, dass man ein rechtzeitigen Kaiserschnitt um ca. SSW 37-38 machen soll und gab mir grünes Licht. Wie es der Zufall wollte wurde ich gleich im ersten Übungszyklus mit Baby Nr.4 schwanger. Ich war total überrascht, geschockt, erfreut, ängstlich, traurig alles gleichzeitig. Ich entschloss mich noch eine weitere Meinung einzuholen und fuhr zu dem Gyn den meine Mama mir empfohlen hatte. Er sagte, dass es kein Grund für einen Abbruch wäre, aber das es halt ein gewisses Risiko gibt, dass ich in Kauf nehmen muss. Ich habe panische Angst davor, dass ich eine Uterusruptur zu Hause in der SS erleide, da die nächste EntbindungsKlinik knapp 60km von uns entfernt ist und ich weiß, dass dem Baby nur sehr wenig Zeit bleibt und mir auch nicht viel mehr. Meine Gedanken kreisen hin und her und ich habe Angst. Ich möchte mein Baby austragen, aber ich habe auch tierisch Angst das was passiert, zumal ich ja noch drei weitere Kinder zu Hause habe die mich ebenfalls brauchen. Wie schätzen Sie das Risiko nach drei Kaiserschnitten und einem dünn ausgezogenem unteren Uterinsegment ein? Ich weiß einfach nicht was ich glauben soll, der eine sagt so, der andere sagt so...!?! Das ist echt blöd! Ist das Risiko nach 3 Kaiserschnitten und dünner Gebärmutter groß, dass die Gebärmutter noch in der SS reißt? Ab welcher SSW nimmt das Risiko einer Ruptur deutlich zu und ist ein Kaiserschnitt in der SSW 37+ nicht zu spät bei einem solchen Risiko? Ich würde mich riesig freuen, wenn Sie mir antworten würden. Viele liebe Grüße

von Lulefitema am 09.05.2017, 14:11



Antwort auf: Uterusruptur in der Schwangerschaft

Hallo, Meines Erachtens lässt sich dieses individuelle Risiko zahlenmäßig hier überhaupt nicht eingrenzen. Und je mehr Ärzte Sie fragen, umso mehr antworten werden Sie sehr wahrscheinlich erhalten. Mit diesem Operationsbericht und bisher drei erfolgten Kaiserschnitten wird das Risiko einer Ruptur sicherlich deutlich höher sein, als nach nur einem Kaiserschnitt. Dieses wird aber in der überwiegenden Zahl der Fälle nur in einer Situation mit Wehen relevant werden. Einer Ruptur in der noch laufenden Schwangerschaft ohne geburtsreifen sehen ist zumindest eine absolute Rarität. Deshalb empfehle ich Ihnen, sich hier zu gegebener Zeit in Absprache mit der Frauenärztin in einem größeren Zentrum (Perinatalzentrum) unter Vorlage des Operationsberichtes vorzustellen und mit diesen dann das beste Vorgehen abzustimmen. Wir werden hier nicht prinzipiell zu einem Abbruch der Schwangerschaft raten. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 09.05.2017



Antwort auf: Uterusruptur in der Schwangerschaft

Guten Abend Herr Dr. Bluni, Vielen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort. Eine Frage hätte ich noch.., Was bedeutet denn "dünn ausgezogenes unteres Uterinsegment" ist damit die Gebärmutterwand gemeint? Und dünnt es auch bei Frauen ohne Kaiserschnitt aus? Viele liebe Grüße

von Lulefitema am 09.05.2017, 21:53



Antwort auf: Uterusruptur in der Schwangerschaft

Kann so ein unteres Uterinsegment auch wieder dicker werden, oder bleibt es dünn, wenn es einmal dünn war? Viele Grüße

von Lulefitema am 10.05.2017, 18:04



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