Unterschiedliche ärztliche Meinungen zum Gestationsdiabetes

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Unterschiedliche ärztliche Meinungen zum Gestationsdiabetes

Hallo Herr Dr. Bluni, die Verunsicherung ist mittlerweile sehr groß!!! Obwohl ich Pharmazeutin bin, werde ich nicht mehr schlau aus den Ärzten. Klassisch wurde in der 24 SSW. die Diagnose Gestationsdiabetes gestellt. Danach wurde ich von Diabetesberaterinnen (kein Arzt) betreut, hielt mich streng an die Diät (4BE zu den Hauptmahlzeiten, 1BE zu Zwischenmahlzeiten), was aber nicht ausreichte, daher wurde mit Insulin lispro zu Frühstück und Abendessen begonnen. Es wurde so weit gesteigert, bis die Diabetologin sich unsicher wurde (12 IE morgens, abends ebenfalls tägliche Steigerung), auch die Gynäkologin wollte sich nicht dazu äußern und klärte nur die Größe des Kindes ab (zeitgerecht). Morgens eine Stunde nach dem Frühstück Werte über 160. Nüchternwerte noch akzeptabel zwischen 80 und 100. Abends Werte immer öfter über den Grenzen. Zum Doppler-Ultraschall musste ich ohnehin in eine Klinik, dort wurde vorgeschlagen mich zur Einstellung dazubehalten. Dort wurde stationär komplett umgestellt auf Humaninsulin (3xkurzwirksam und ein langwirksames zur Nacht.) und die BE für den Tag erhöht, seit 5 Wochen habe ich nicht mehr zugenommen. Werte morgens nach wie vor um die 160, vor dem Mittagessen über 100. Mittag und Abends waren die Werte meist ok. Der Chefarzt verdoppelte am zweiten stationären Tag die Insulindosen (18,12,12,12 IE), paradoxerweise waren die Nüchternwerte morgens dadurch zu hoch (evt. reflektorische Gegenregulation?). Zusätzlich bekam ich Ausschlag an den Unterarmen. Die Oberärztin empfohl nur noch zwei Stunden postprandial zu messen (dann verschwindet der einstündige 160 Wert natürlich auf Papier, aber nur Daten schönen ist für mich keine sinnvolle Therapie!?) Außer Doppler und CTG wurden keine Untersuchungen gemacht (kein HB1C, Ketonwerte, Blutwerte) Die Diabetologin, die mich ambulant weiter betreuen sollte meinte telefonisch: sei Quatsch, ich sollte wieder lispro spritzen und Basalinsulin weglassen. Die ambulante Gynäkologin verwies an die Diabetologin. Gestern habe ich mich selbst entlassen aus völliger Verunsicherung! Wenn mich ohnehin die Diabetologin (diesmal die Ärztin selbst) wieder umstellt, wozu bleiben? Außerdem hatte ich das Gefühl, die Ärzte hatten wenig Ahnung. Habe daher heute den Plan der ambulanten Diabetologin (weiter lispro zu verwenden) verfolgt: sehr schlechtes Ergebnis. 2h Postprandial sind die Werte bei 170 und mir ist schwindelig und ich habe Herzrasen. Meine Hauptfragen die mir unter den Nägeln brennen: 1) Wie schlimm ist es, wenn die postprandialen Werte ein/zweimal am Tag bei 160 liegen? 2)Sollte ich noch einen ambulanten Arztwechsel vornehmen? Oder in eine größere (evt. Uniklinik) gehen, die hier vielleicht mehr Erfahrung hat? Entschuldigen Sie die lange Ausführung und ich danke Ihnen bereits vielmals für Ihren Rat! Denn ich fühle mich mittlerweile völlig hilflos.Mittlerweile bin ich in der 31.SSW Herzliche Grüße Aurora

von Aurora_May am 18.04.2015, 17:59



Antwort auf: Unterschiedliche ärztliche Meinungen zum Gestationsdiabetes

Hallo, 1. sinnvollerweise sollten sie darunter liegen, was nicht heißt, dass diese Abweichungen zwangsläufig Folgen haben werden. 2. zur Einstellung und Abklärung wenden Sie sich prinzipiell immer an ein Perinatalzentrum - am besten Level 1 - da die Ärzt dort eben auch in Fragen des Schwangerschaftsdiabetes die weitaus größere Kompetenz haben. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 19.04.2015



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