Inkompetenter Arzt oder übertriebene Angst?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Inkompetenter Arzt oder übertriebene Angst?

Schönen guten Morgen! Ich bin jetzt schwanger bei 31+2. Beim letzten Ultraschall bei 29+1 stellte der Arzt fest "großes Kind", FL 60, BPD 84, FOD 93, ATD 77, geschätztes Gewicht ca. 2000 g. Der kleine ist schon seit der 18. SSW etwas größer. ICH (nicht der Arzt) habe dann einen OGTT vorgeschlagen, der fiel zum Glück negativ aus. Hinzu kommt: Kontraktionen, deutlich öfter als 10 Mal am Tag (schon die kleinste Anstrengung reicht, um welche zu bekommen) mit Druck nach unten sowie manchmal starke Schmerzen am oberen Gebärmutterrand. Mein Arzt, dem ich das alles bei der gestrigen Vorsorge sagte, hat mich weder untersucht noch abgetastet, noch einen Ultraschall durchgeführt. Er sagte nur, dass das CTG in Ordnung ist und ich in zwei Wochen wiederkommen soll und äußerte sich nicht zu meinen Beschwerden. Meine Fragen: Müsste die Größe des Kindes nicht öfter kontrolliert werden bei den Befunden? Und: zeigt das CTG wirklich IMMER alle Übungs- bzw. Vorwehen an, so dass man sich eine Untersuchung sparen kann? Oder soll ich doch lieber einen anderen Arzt nachsehen lassen, ob alles in Ordnung ist? Viele Grüße und danke schon mal!

Mitglied inaktiv - 10.02.2010, 09:59



Antwort auf: Inkompetenter Arzt oder übertriebene Angst?

Hallo, 1. wenn Sie einmal mal auf die Seite http://www.rund-ums-baby.de/40_wochen/bilder_und_daten.htm gehen, finden Sie Bilder und Daten zum Verlauf der Schwangerschaft. Dort sind die jeweiligen Mittelwerte der wichtigsten Ultraschallmaße zu finden. Dabei kann es natürlich immer mal Abweichungen nach oben oder unten geben. Kleinere Abweichungen von etwa einer Woche sind häufig harmlos und nicht beanstandenswert Allerdings empfiehlt es sich, bei solchen Abweichungen zunächst die untersuchende Frauenärztin oder Frauenarzt zu fragen, da nur sie / er zum individuellen Verlauf und zur individuellen Interpretation der Ultraschallwerte eine Auskunft geben kann. Eine Interpretation vorgegebener Werte, ohne, dass man den Gesamtzusammenhang und den Ultraschallbefund kennt, kann ein Außenstehender allerdings nicht vornehmen. Dieses sollte und kann auch nur der durchführende Arzt. Dieses allein schon deshalb, um Missinterpretationen, die sich hier ergeben können, zu vermeiden. Vielen Dank für Ihr Verständnis. 2. sicher liegt es immer im Ermessen jeden Arztes, selbst zu entscheiden, ob und wie oft eine Kontrolle im Ultraschall notwendig ist, und dieses ergibt sich noch lange nicht bei jeder Abweichung. 3. wenn bedeutende Wehen vorhanden sind, werden sie meist auch angezeigt. Sofern Ihre Frauenärztin/Frauenarzt den Eindruck hat, dass wirklich Frühgeburtsbestrebungen vorliegen, so wird sie/er ganz bestimmt auch genauer nachsehen und ggf. die Gebärmutterhalslänge ausmessen. 4. ob bei Ihnen nun eine weitere Kontrolle notwendig ist, kann aber nur ein Facharzt vor Ort entscheiden. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 10.02.2010