Frage: Streptokokkeninfektion an der KS-Narbe

Hallo, nachdem ich seit Mittwoch Schmerzen an der KS-Narbe hatte und wehenartige Beschwerden, bin ich dann heute vormittag ins KH gefahren. Es wurde CTG geschrieben, welches allerdings unauffällig war. Muttermund ist geschlossen und Gebärmutterhals war mit 4,3 cm wohl auch ok. Plazenta liegt 1,5 cm vom Muttermund entfernt, was wohl lt. Ärztin dort, gerade noch ok wäre. Allerdings hat sie an meiner KS-Narbe ne Streptokokkeninfektion (schreibt man das so???) zugezogen. Ich soll morgen zu meinem FA gehen, weil das dringend behandelt werden muss. Sie sagte auch, dass man nicht viel vorbeugen kann. Stimmt das wirklich? Gibt es nicht doch ne Möglichkeit, dass ich sowas in Zukunft verhindern kann? Jedenfalls meinte sie, dass diese Infektion die Schmerzen an der KS-Narbe auslösen würden. Sie eröffnete mir außerdem, dass die Kleine wohl schon in der 37+? Woche geholt werden sollte per KS, da bei mir das Frühgeburtsrisiko sehr groß wäre und meine Narbe dies wohl nicht aushalten würde. Da außerdem diese Schwangerschaft sehr rasch erfolgt ist (September 07 KS) zweifelt sie an der Stabilität der Narbe. Auch wegen meiner SS-Diabetes wäre es lt. Ärztin besser, das Kind so früh wie möglich zu holen. Eigentlich war der KS-Termin für den 14. August gelegt, aber die Ärztin meint, den Termin würde meine Kleine gar nicht mehr schaffen bzw. das wäre in meinem Fall zu spät. Was halten Sie davon? Lg. Melanie

Mitglied inaktiv - 17.05.2009, 16:45



Antwort auf: Streptokokkeninfektion an der KS-Narbe

Liebe Melanie, das hört sich nach meinem Dafürhalten - gelinde ausgedrückt - ein wenig merkwürdig - an. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. Eine Streptokokkeninfektion gibt es im Genitalbereich, aber nicht im Bereich einer inneren Kaiserschnittnarbe. Zu dieser Inrfektion kann ich folgendes sagen. die ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe B (GBS) finden sich bei etwa 10-30% aller Schwangeren und sie können bei den Neugeborenen zu der gefürchteten Neugeborenensepsis führen. Werden diese Bakterien im Abstrich nachgewiesen, so sollten sie antibiotisch behandelt werden. Die Leitlinien sehen bei fehlendem Risiko (vorzeitige Wehen, vorzeitiger Blasensprung, belastete Vorgeschichte) aber erst eine antibiotische Behandlung unter der Geburt vor, um das Risiko schweren Lungenentzündung beim Neugeborenen zu reduzieren. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, hier vorher die Entbindungsklinik zu informieren. Nach einer persönlichen Information von Herrn Prof. Dr. Petersen (Spezialist für gynäkologische Infektionen, ehemals Universitätsfrauenklinik Freiburg) besteht während der Schwangerschaft nach erfolgter antibiotischer Therapie, aber dennoch persistierender Streptokokken und Beschwerdefreiheit der Patientin keine Notwendigkeit zu einer Dauertherapie. Darüber hinaus ist eine Wartezeit von einem Jahr nach Kaiserschnitt in aller Regel ausreichen. Was die Frage des Rupturrisikos angeht, so gilt folgendes: bei einer Schwangerschaft/Geburt nach einem oder mehreren Kaiserschnitten ergeben sich besondere Risiken im Wesentlichen durch die mögliche Ruptur der Gebärmutter. Dieses kann während der Gravidität (sehr selten) als auch unter der Geburt eintreten. Man spricht von einer kompletten Ruptur, wenn es zur Zerreißung des Bauchfells über der Gebärmutter (viszerales Peritoneum) mit teilweisem Vorfall fetaler Anteile in die Bauchhöhle kommt. Dies bringt eine akute Gefährdung von Mutter und Kind mit sich. Geht die Naht ein wenig auseinander (Nahtdehiszenz), kann dieses ohne Symptome verlaufen. Die Ruptur der Gebärmutter noch während der Schwangerschaft bei regelmäßiger Wehentätigkeit ist offensichtlich so selten, dass es hierzu keine Zahlen in der Literatur gibt, auch wenn die Anzahl der Kaiserschnitte deutlich zugenommen hat. Das Risiko einer Uterusruptur für Frauen nach einem Kaiserschnitt liegt nach Informationen der WHO bei etwa 0,32% (Spong CY et al. Risk of uterine rupture and adverse perinatal outcome at term after cesarean delivery. Obstet Gynecol 2007;110: 801-7). Das Risiko für eine Ruptur nach Kaiserschnitt ist bei der Spontangeburt mit 0,74% am größten verglichen mit einem primären oder sekundären erneuten Kaiserschnitt. In einer Studie (Stamilio DM et al. Short interpregnancy interval: risk of uterine rupture and complications of vaginal birth after cesarean delivery. Obstet Gynecol 2007; 110:1075-82) zum Einfluss des Zeitintervalls zwischen dem Kaiserschnitt und der darauffolgenden Schwangerschaft auf das Rupturrisiko konnte gezeigt werden, dass alle Zeitintervalle über 6 Monate inklusive des überdurchschnittlich langen Schwangerschaftsintervalls über 60 Monate kein statistisch signifikant erhöhtes Risiko einer Gebärmutterruptur unter der Geburt mit sich bringen Aus WHO- Bericht WHO geht hervor, dass es für Frauen ohne vorherige Operationen an der Gebärmutter (inklusives Kaiserschnitt) nur einen einzigen Report gibt und der gibt ein extrem geringes Risiko von (0.006%) an. (Quelle: http://www.who.int/reproductive-health/global_monitoring/articles/uterinerupture.pdf ) Für die Dicke der Gebärmutterwand gibt es keine Daten, da aus ihr alleine keine Rückschlüsse zu ziehen sind. Bei Schwangerschaftsdiabetes und problemlosem Verlauf ist eine vaginale Entbindung am Termin anzustreben. Ein Austragen über den Termin hinaus sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Die letzten Empfehlungen stammen von der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Schwangerschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 17.05.2009



Antwort auf: Streptokokkeninfektion an der KS-Narbe

Lt. Ärztin soll die Infektion ja auch nicht innen an der KS-Naht sein sondern außen. Sie wollte US machen und hat dann gesehen, dass ich mir da wohl einen Pilz eingefangen habe und sie meinte, an dem Geruch würde sie erkennen, dass es ?-Streptokokken (sie hat noch ein Wort davor gesagt, aber das hab ich vergessen) wären. Ich hab sie nochmal genauer gefragt und mich rückversichert ob sie gerade wirklich Streptokokken gemeint hat. Und da sagte sie: ja. Aber ich werd gleich zu meinem FA gehen, weil das ja so oder so behandelt werden muss und dann werde ich ihn nochmal genauer fragen.

Mitglied inaktiv - 18.05.2009, 07:34



Antwort auf: Streptokokkeninfektion an der KS-Narbe

Hallo, ich war dann heute noch bei meinem FA wegen der Infektion. Der hat keine Streptokokkeninfektion an der äußeren KS-Naht gesehen. Es ist einfach nur ein Pilz der sich gebildet hat. Er hat mich direkt zum Hautarzt, der ist im gleichen Gebäude,geschickt und auch die Ärztin dort hat keine Streptokokken gesehen. Sie hat den Pilz bestätigt. Jetzt muss ich 2 Wochen auf das Ergebnis vom Abstrich warten. Nur die Sache mit dem KS musste mir mein FA leider bestätigen. Er meinte in meiner Situation wäre es am Sichersten, wenn die Kleine so um 37+0 geholt wird. Es soll damit verhindert werden, dass ich Wehen bekomme, die die Geburt auslösen könnten. Und um diesen zuvor zukommen, wollen die Ärzte im KH und auch mein FA, dass das Kind so früh wie möglich geholt wird. Naja gut, ich denke damit muss ich leben. Aber bin schon mal froh, dass es keine Streptokokken sind. Lg. Melanie

Mitglied inaktiv - 18.05.2009, 12:40



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