Frage: Stimmungsschwankungen- gern an alle

Hallo, ich bin jetzt in der 34. SSW und dachte diese endlosen Hormonschwankungen endlich hinter mir zu haben. Aber Pustekuchen! Manchmal bin ich so genervt, daß ich mir selber total auf die Nerven gehe. Ich nöle an allem und jedem rum und der Familienseegen hängt auch schon schief. Am allermeisten tut mir mein Sohn leid, sein rumgehüpfe, getobe (eben alles was ein Junge so macht), das geschnarche meines Mannes das rumliegende Spielzeug usw. geht mir tierisch auf den Sack. Gibt es irgendwas um wieder runter zu kommen. Will mir nicht auch noch mein Weihnachtsfest versauen. Danke an alle

Mitglied inaktiv - 14.12.2008, 14:17



Antwort auf: Stimmungsschwankungen- gern an alle

Hallo, auch, wenn man(n) es kaum glauben mag, die Facetten der Veränderungen der Frau in der Schwangerschaft und im Wochenbett, können sehr vielgestaltig sein und sogar soweit reichen, dass man überzeugt ist, dass es ein grundsätzliches Problem vorliegt, was es aber meist nicht ist. Ganz wichtig ist der offene Austausch über die Gefühle, das Gespräch mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin, aber auch die Bereitschaft des Partners, sich dessen anzunehmen. Diese emotionalen Veränderungen führen in manchen Fällen auch zu einer gesteigerten Nervosität, einer geringeren Frustrationstoleranz, möglichen Überreaktionen den Kindern oder dem Partner gegenüber, wie auch depressiven Verstimmungen. Mit der Mutterrolle geht nun doch eine erhebliche Veränderung einher, die auch den Umgang mit solchen alltäglichen Stresssituationen nicht selten - zumindest temporär - verändert. Hier bedarf es manchmal einer recht langen Zeit bis die Frau sich in dieser neuen Rolle mit einer ganz anderen Beanspruchung, einem ganz anderen Tagesablauf, anderen Anforderungen in nicht unerheblichem Maße zurechtfindet und merkt, dass man hier auch entsprechend reagieren sollte. Erfahrungsgemäß legt sich dieses Problem nach der Entbindung oder auch nach dem Wochenbett. Der Tipp ist hier, sich dessen erst mal bewusst zu werden, darüber zu sprechen und dann den Tagesablauf vielleicht umzugestalten, zu versuchen, in bestimmten Situationen anders zu reagieren. Dazu bedarf es manchmal eines richtigen Kampfes mit sich selbst. Autogenes Training kann dabei helfen, solche Situationen besser zu meistern. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 15.12.2008