Frage: Spontane Geburt nach KS

Hallo Herr Dr. Bluni, meine Tochter musste im Dezember 2006 nach einem Geburtsstillstand leider per Kaiserschnitt geholt werden, nun bin ich wieder Schwanger, in der 30 ssw. und würde sehr gerne spontan entbinden. Beide Schwangerschaften verliefen bisher völlig Komplikationslos. Wie hoch stehen denn die Chancen auf eine spontane Entbindung nach einem vorangegangen Kaiserschnitt? Und sollte man die Risiken abwägen? Ich habe nun auch gelesen, dass nach einem Kaiserschnitt das Risiko für eine Todgeburt steigt, stimmt das? Wenn ja, warum? LG Christina

Mitglied inaktiv - 21.08.2010, 23:22



Antwort auf: Spontane Geburt nach KS

Liebe Christina, 1. zu beantworten sind bei der Frage, ob bei einer Folgeschwangerschaft erneut ein Kaiserschnitt erfolgt, die folgenden Fragen: 1.warum wurde der Kaiserschnitt gemacht? Wie war der Geburts- und Wehenverlauf? 2. Gibt es bei der folgenden Schwangerschaft besondere, geburtshilfliche Risiken bei der Frau und während der Schwangerschaft? 3. Wie schwer ist das folgende Kind ungefähr bei Geburt? Dieses sollte um die 36. SSW durch Untersuchung und per Ultraschall abgeschätzt werden. 4. Wie sind die Bedürfnisse der Eltern hinsichtlich des Entbindungsmodus? 5. Was empfehlen Frauenarzt/Ärztin und die Entbindungsklinik den Eltern? Generell ist es wohl sicher den meisten Fällen möglich, eine vaginale Entbindung (spontan, per Saugglocke oder Zange) auch nach einem Kaiserschnitt durchzuführen, ohne, dass hier Probleme entstehen müssen. Studien zufolge liegen die Erfolgsraten einer vaginalen Entbindung je nach untersuchter Studiengruppe zwischen 50% und 90% (Mittelwert bei etwa 73%). Bei einer Spontangeburt nach mehr als einem vorangegangenen Kaiserschnitt liegt die Erfolgsrate zwischen 45% bis 90% (Mittelwert bei 68%). Quellen: - Landon, M. B. et al. (2005). The MFMU Cesarean Registry: Factors affecting the success of trial of labor after previous cesarean delivery. American Journal of Obstetrics and Gynecology, 193, 1016-1023 -Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft für maternofetale Medizin, Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin & Board für Pränatal- und Geburtsmedizin der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. (2007). Schwangerenbetreuung und Geburtsleitung bei Zustand nach Kaiserschnitt. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 015/021. http://www. leitlinien.net/ Dieses sprechen Sie aber am besten mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und der Entbindungsklinik ab, wo Sie sich eigentlich immer vor der Geburt vorstellen sollten und nach einem Kaiserschnitt umso mehr, um über die Vor- und Nachteile und auch die möglichen Risiken des ein oder anderen Vorgehens zu sprechen. 2. es gibt eine Untersuchung, die solche Zusammenhänge zeigt. Man vermutet, dass es eine eventuell schlechtere Durchblutung nach Kaiserschnitt ist, die dafür ursächlich ist. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 22.08.2010



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