Frage: Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,

ich bin in 12. SSW und habe seit letzten 6,5 Wochen das folgende Problem: Nach dem Essen (egal was, wie viel und wann ich esse) bekommen ich einen enormen Magendruck bzw. Völlegefühl, Magenschwere, mein Bauch ist häufig aufgeblasen und tut manchmal weh. Die Empfindungen dauern mehrere Stunden und sind so stark und störend, dass ich weder arbeiten, noch spazieren, sondern nur noch liegen kann. Eine Quellerei... Mein Frauenarzt sagte, dass mit meinen Blut/Urinwerten und Ultraschall des Babys alles in Ordnung ist und alles Andere gehört nicht zu seinem Zuständigkeitsbereich. Meine Hausärztin hat mir Pantoprazol und Vomex verschrieben, sie sind aber gegen Sodbrennen und Erbrechen, mein Problem ist aber eher Verdauungsstörung oder so... Auf den beiden Medikamenten steht, dass sie nur dann verwendet werden sollten, wenn das Nutzen höher ist, als das Risiko fürs Baby, deshalb will ich sie nicht mal probieren... Hätten Sie vielleicht eine Idee, woran mein Zustand liegen kann (ähnliche Erfahrungen bei Ihren Patient_innen?) und ob es Medikamente gibt, die explizit bei Magendruck/Völlegefühl o.Ä. helfen können und für Schwangere geeignet sind? Ich bedanke mich bei Ihnen herzlich im Voraus, Elli

von ElenaSS20 am 08.04.2020, 18:55



Antwort auf: Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,

Liebe Elena, Sicherlich kann eine genaue Diagnose und Differenzialdiagnose nur durch ihre behandelnden Ärzte vor Ort gestellt werden. Ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass es sich dabei um ein sogenanntes Völlegefühl, bedingt durch Blähungen oder auch Sodbrennen handelt. Die von Ihnen beschriebenen Medikamente dürfen nach bisheriger Datenlage und bei entsprechender Indikationsstellung auch in der Schwangerschaft eingesetzt werden. Im Zusammenhang mit einer Verstopfung ist es natürlich hilfreich, sich überwiegend ballaststoffreich zu ernähren und auf eine ausreichende Trinkmenge (2-3 l am Tag) zu achten. Sollten Mittel, wie Weizenkleie oder Milchzucker nicht helfen, dann kann auch Magnesium dazu beitragen, den Stuhl zu verdünnen und Stuhlgang zu fördern. Die gesamte Situation kann in der Schwangerschaft besonders durch die Trägheit des Darmes verursacht sein. In dem Fall verzichten Sie bitte auf sogenannte Säurelocker, wie Bohnenkaffee, kohlensäurehaltige Getränke, stark gewürzte Speisen und eventuell auch Fruchtsäfte. Darüber hinaus ist eine ausreichende Bewegung hilfreich. Gefördert werden derartige Beschwerden durch den Konsum von Zwiebeln, Kohl oder Hülsenfrüchten. Nach Rücksprache mit einem Arzt darf in der Schwangerschaft nach bisheriger Datenlage auch ein Mittel gegen Blähungen, wie zum Beispiel Sab simplex® und Lefax®) eingesetzt werden. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, sind in der Schwangerschaft ebenso Füll- u. Quellstoffe, wie z.B. Methylcellulose, Leinsamen, Kleie, Agar-Agar, erlaubt. Sie sind eigentlich dann auch Mittel der ersten Wahl. Ebenfalls eingesetzt werden dürfen bei Blähungen in der Schwangerschaft: -Osmotische Abführmittel wie Lactulose oder Sorbit -salinische Abführmittel wie Magnesiumsulfat, Bisacodyl oder Natriumpicosulfat VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 09.04.2020



Antwort auf: Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,

Hallo, ich hab in den ersten 12 Wochen sehr viel Ginger Ale getrunken und täglich mehrfach Lefax genommen, ist alles SS-verträglich. Nach der 12. Woche ging es dann auch ohne. Viele Grüße

von Mamamaike am 08.04.2020, 21:09