Frage: Sectionarbe

Lieber Herr Dr. Bluni, ich habe 2009 im Luisenhospital AC meine erste Tochter nach tiefem Querstand geboren mit Vakuumextraktion. Dabei bin ich stark gerissen (bds. hoher Scheidenriss) und habe viel geblutet mit Transfusionspflichtigkeit. Der behandelnde Arzt (das waren Sie...) und die Hebamme meinten, ich hätte außergewöhnlich schlechtes Bindegewebe, daher die starken Verletzungen und das Gewebe wäre sehr ödematös gewesen und hätte ausgesehen wie Wackelpudding...Ich wurde dann von Ihnen und dem Oberarzt in TIVA genäht. Die Hebamme meinte damals, sie wäre froh, dass es keine Sectio geworden sei, da sie sonst Angst um die Narbe bei einer weiteren Schwangerschaft hätte wegen dem schlechten Bindegewebe. Es ist alles gut verheilt und ich habe 2011 und 2013 zwei weitere Mädchen mit 2700 und 2900g spontan geboren ohne Komplikationen. Nun bin ich wieder schwanger und benötige evtl. eine Sectio wegen Beckenendlage und großem Kind. Muss ich dann davon ausgehen, dass dies mein letztes Kind ist, weil bei meinem "schlechten Bindegewebe" die Sectionarbe nicht einer weiteren Schwangerschat standhalten könnte? Können Sie sich vielleicht an meinen Fall erinnern? Muss ich wirklich davon ausgehen, dass mein Bindegewebe so außergewöhnlich schlecht ist, dass ich nach einer Sectio nicht mehr schwanger werden sollte? Ich habe wohl Krampfadern und Vulvavarizen, aber ich kann irgendwie nicht glauben, dass ich so außergewöhnlich schlecht veranlagt bin...mit Narben habe ich auch sonst keine Probleme. Ich habe wohl Schwangerschafts-Striae, aber auch nicht besonders auffällige. Hängt die Festigkeit der Uterusnarbe mit der Beschaffenheit des Bindegewebes zusammen? Mich verfolgt die erste Geburt immer noch und es hat mich sehr getroffen, dass ich quasi ein "Bindegewebs-Mutant" sein soll... Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie etwas dazu sagen könnten.

von Florentina046 am 28.01.2016, 13:48



Antwort auf: Sectionarbe

Hallo, zunächst einmal ist es schön, von Ihnen zu hören und an das Luisenhospital in Aachen habe ich auch sehr gute Erinnerungen. Meines Erachtens lässt sich diese Schlussfolgerung nicht ziehen. eine optimale Einschätzung zur Naht an der Gebärmutter lässt sich natürlich am besten dann ziehen, wenn der zuständigen Oberarzt in/Oberarzt der letzte Operationsbericht vom Kaiserschnitt vorliegt. In diesem ist normalerweise die anatomische Situation sehr gut beschrieben. Die Naht der Gebärmutter hat in dem Fall weniger etwas mit dem Bindegewebe zu tun. Es handelt sich hierbei eher um glatt gestreifte Muskulatur. Herzliche Grüße V. Bluni

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 28.01.2016