Frage: Schwangerschaftsdiabetes

Hallo Dr.Bluni. Hatte heute den OGTT und der 2. Blutzuckwerwert war grenzwertig,laut meine Fä in der "Grauzone" mit 172mg/dl Nun meinte sie ich sollte mich bewusst ernähren und in 8 Wochen wird der Test wiederholt. Habe mir nun ein BZ-Gerät besorgt.Wenn mein BZ-Tagesprofil im Normwert ist,kann ich dann von einer Entwarnung ausgehen? Wie kommt ein SS-Diabetes zu Stande und müsste ich damit rechnen nach der Schcwangerschaft weiterhin auffällige Glucosewerte zu haben? Vielen Dank im Voraus

Mitglied inaktiv - 03.12.2009, 20:17



Antwort auf: Schwangerschaftsdiabetes

Hallo, 1. für einen oralen Glukosetoleranztest (oGTT) muss die Schwangere vor der Testung 9-12 Stunden nüchtern sein. Zu Beginn bekommt sie erstmalig Blut abgenommen (Nüchternblutzucker), dann erhält sie 300 ml einer Zuckerlösung mit 75 Gramm Glukose zu trinken. Nach einer und nach zwei Stunden wird erneut Blut zur Bestimmung des Blutzuckers abgenommen. Nach den offiziellen Vorgaben " Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes" liegt nach einer Belastung mit 75 Gramm Glucose ein Gestationsdiabetes (GDM) vor, wenn mindestens zwei der folgenden drei Grenzwerte erreicht oder überschritten werden (Werte aus dem kapillärem Vollblut) nüchtern: größer/gleich 90 mg/dl (5,0 mmol/l) nach 1 Std: größer/gleich 180 mg/dl (10 mmol/l) nach 2 Std :größer/gleich 155 mg/dl (8,6 mmol/l) Erreicht oder überschreitet nur ein Wert die oben angegebenen Grenzen, so liegt definitionsgemäß eine eingeschränkte Glucosetoleranz (IGT) vor, diese wird, bezogen auf die Behandlungsbedürftigkeit, wie ein diagnostizierter GDM gewertet. In dem Fall ist es in jedem ratsam, dass die betroffene Schwangere dann in einer diabetologischen Schwerpunktambulanz zur weiteren Abklärung und Therapieempfehlung vorgestellt wird. 2. das nachträgliche BZ-Tagesprofil ändert erst einmal nichts daran 3. es sind vor allem persönliche Risiken, die zu dieser Stoffwechselstörung in der Schwangerschaft beitragen: Eine Risikogruppe stellen folgende Frauen dar: -mit einer Vorgeschichte eines Schwangerschaftsdiabetes -Frauen mit Übergewicht oder sehr starker Gewichtszunahme -hoher Blutdruck -Frauen, die schon einmal eine Früh- oder Totgeburt hatten oder ein Kind mit einem Geburtsgewicht von mehr als 4000 Gramm geboren haben oder deren noch ungeborenes Kind ein deutlich zu hohes Gewicht hat -diabetisch belastete Verwandte 1. Grades -Frauen, die über 35 Jahre alt sind 3. Verglichen mit Frauen, die in der Schwangerschaft einen normalen Zuckerstoffwechsel hatten, haben Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes ein bis zu 7,5fach höheres Risiko, in ihrem späteren Leben einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln ( Quelle: Bellamy L, et al "Type 2 diabetes mellitus after gestational diabetes: a systematic review and meta-analysis" Lancet 2009; 373: 1773-1779) Aus diesem Grund ist es für betroffene Frauen sinnvoll, mit ihrem Diabetologen vor Ort über ihr Risiko und die sinnvollsten Kontrollen sprechen. Von einigen Fachvertretern wird deshalb für diese Frauen gefordert, jährlich einen oralen Glucosetoleranztest zu wiederholen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 03.12.2009



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