Frage: Schwangerschaftsdiabethes ??

Hallo, bei mir wurde am Di festgestellt, dass der Mutterkuchen verdickt ist. Daraufhin wurde heute ein Zuckertest (3x Blutabnehmen aus der Vene (erst nüchtern, dann Füssigk. trinken dann n. 1 Std. u. dann nochmal nach 1 Std.) Die Werte waren: 1. 79 2. 163 3. 116 lt Auskunft des Arztes ist der 2. Wert grenzwertig - er meint sofort zum Diabethologen..... der erste Arzt, der mit mir gesprochen hat über die Werte ließ eher durchblicken, dass man nichts machen muss, außer in ca. 14 Tagen nochmal einen Dopplerultraschall wg. dem Mutterkuchen u. dass evtl. ein Kaiserschnitt gemacht werden soll, da das Kind jetzt schon 3200 g. wiegt, u. mein erstes Kind mit 4270 g u. allen erdenklichen Komplikationen zur Welt kam. Ich bin in SSW 36+3 Ich bin totalverunsichert, muß ich mir Sorgen machen, bzw. was soll ich jetzt tun ?? Vielen Dank, Lisa

Mitglied inaktiv - 22.10.2008, 21:59



Antwort auf: Schwangerschaftsdiabethes ??

Hallo Lisa, 1. Nach den offiziellen Vorgaben " Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes" liegt nach einer Belastung mit 75 Gramm Glucose ein Gestationsdiabetes (GDM) vor, wenn mindestens zwei der folgenden drei Grenzwerte erreicht oder überschritten werden (Werte aus dem kapillärem Vollblut) nüchtern: größer/gleich 90 mg/dl nach 1 Std: größer/gleich 180 mg/dl nach 2 Std :größer/gleich 155 mg/dl Erreicht oder überschreitet nur ein Wert die oben angegebenen Grenzen, so liegt definitionsgemäß eine eingeschränkte Glucosetoleranz (IGT) vor, diese wird, bezogen auf die Behandlungsbedürftigkeit, wie ein diagnostizierter GDM gewertet. In dem Fall ist es in jedem ratsam, dass die betroffene Schwangere dann in einer diabetologischen Schwerpunktambulanz zur weiteren Abklärung und Therapieempfehlung vorgestellt wird. 2. wenn ein Schwangerschaftsdiabetes ausgeschlossen werden kann, ist es bei verdickter Plazenta in jedem Fall sinnvoll, hier noch einmal einen erfahrenen Untersucher per Ultraschall nach dem Kind schauen zu lassen. 3. gibt es bei der Frau in der Vorgeschichte schon ein oder mehrere Kinder über 4000 Gramm, oder zeigt sich im Verlauf einer Schwangerschaft, dass das Kind hinsichtlich des Gewichtes deutlich über der Norm liegt, für die Größe der Frau besonders schwer ist, die 4000 Gramm-Marke erreicht, oder gar überschritten wird, ist es in diesen Fällen sehr sinnvoll, auch die Möglichkeit eines Schwangerschafts-Diabetes frühzeitig auszuschließen und ggf. via Frauenärztin/Frauenarzt mit der Frauenklinik rechtzeitig im Rahmen eines Geburtsplanungsgespräches (etwa ab der 36. SSW) über den Entbindungsmodus schon im Vorfeld zu sprechen, gerade, um zu vermeiden, dass es unter der Geburt zu Problemen kommt, die man dann mit einem primären Kaiserschnitt umgehen kann. Hier sollten dann die Risiken: primärer Kaiserschnitt gegen die spontane Geburt eines besonders schweren Kindes nach Kaiserschnitt abgewogen werden und die Fragen des Entbindungsmodus erörtert werden. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 23.10.2008