Schwangerschaft und EHEC; was passiert mit dem Baby?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Schwangerschaft und EHEC; was passiert mit dem Baby?

Hallo, habe mal eine Frage: Ich habe PKU ( Phenykethonurie=> Stoffwechselstörung; die Aminosäure Phenyalalnin wird kaum oder gar nicht in Tyrosin umgewandelt. Phenylalanin ist eine Aminosäure( Baustein des Eiweißes egal ob pflanzlich oder tierisch) Aus dem oben genannten Grund bin ich auf Obst und Gemüse angewiesen und muß aufgrund meiner SS extrem darauf achten was und wieviel ich von etwas esse. Mein Problem bzw. meine Angst ist der Virus EHEC, der sich gerade ausbreitet und mit dem man sich unter anderem auch durch Verzehr von Gemüse anstecken kann. Was würde mit dem Baby passieren, wenn ich mich anstecken würde ? Bin in der 29 SSW. Besteht für eine schwangere Frau ein Risiko für eine schwerere Infektion mit Komplikationen? Muß ich jetzt auch noch auf Salat und Gemüse verzichten ? Würde mir sehr schwer fallen. Zumal ich ja nicht viel mehr essen darf und das auch sehr gerne esse, am liebsten jeden Tag. Haben Sie mir bitte ein paar Tips wie ich mein Gemüsekonsum weiterführen soll oder ob ich auf alles verzichten soll ? Ich hoffe Sie können meine Bedenken verstehen. Vielen Dank für Ihr Bemühen .

von Alexa2108 am 31.05.2011, 07:39



Antwort auf: Schwangerschaft und EHEC; was passiert mit dem Baby?

Hallo, 1. bei EHEC handelt es sich um ein Bakterium und nicht um ein Virus. 2.für schwangere Frauen gibt es ganz aktuell einen Sicherheitshinweis zu EHEC. Darin wird bis zur endgültigen Klärung der Ursachen der Erkrankungswelle und bis zur Unterbrechung der möglichen Übertragungs- und Ausbreitungswege empfohlen, dass Schwangere auf frisches, nicht abgekochtes Obst und Gemüse vorübergehend verzichten sollten, weil eben nicht ausgeschlossen werden kann dass aktuell auch frisches Gemüse, Obst und Salate mit EHEC kontaminiert sind. Die Infektion mit EHEC kann sich als unblutiger, meist wässriger Durchfall bemerkbar machen. Dabei können Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen, in seltenen Fällen Fieber typische Begleitsymptome sein. Offensichtlich entwickeln etwa 10 bis 20 Prozent der Erkrankten schwere Verlaufsformen: Durchfall mit krampfartigen Bauchschmerzen, Fieber und blutigem Stuhl. Allerdings kann die EHEC-Infektion auch ohne Beschwerden verlaufen und damit unerkannt bleiben. Auch wenn nur einzelne dieser Symptome auftreten, ist in jeden Fall ratsam, dass Sie einen Arzt konsultieren. Um jedoch etwaigen Spekulationen vorzubeugen, rate ich dazu, sich bei o.g. Symptomen gleich an Ihren Hausarzt oder die Klinik vor Ort wenden. Denn nur eine Untersuchung vor Ort kann die genaue Ursache klären. Ansonsten möchte ich Sie, wie auch die anderen Anfragenden zu dieser Frage an die offiziellen Stellen verweisen, die zur Bedeutung und insbesondere den Vorsichtsmaßnahmen sehr gute und auch verständliche Informationen bereitstellen. Die EHEC- Infektion kann bekanntermaßen lebensbedrohlich sein, das bedeutet dann natürlich auch für das Kind. 3. bezüglich der Ernährung in Ihrer speziellen Situation mit PKU stimmen Sie sich am besten mit Ihren Ärzten vor Ort ab. VB Quellen http://www.dggg.de/presse/pressemitteilungen/?eID=dam_frontend_pus h&docID=1441 (EHEC-Sicherheitshinweis der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie u. Geburtshilfe (DGGG), Stand:2011, letzter Abruf:27.5.2011) http://bfr.bund.de/cm/350/verbrauchertipps_schutz_vor_infektionen_mit _enterohaemorrhagischen_e_coli_ehec.pdf (Informationen des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR), Stand: Januar 2011, letzter Abruf 24.5.2011) http://www.rki.de/cln_011/nn_335538/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2005/0 1__05,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/01_05 (Stand: 2005, letzter Abruf 24.5.2011) http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/ehec.htm (Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stand: 5-2007, letzter Abruf 24.5.2011)

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 31.05.2011