Hallo Dr. Bruni,
Ich habe in der ssw19 Blutungen bekommen und wurde in dir Klinik eingeliefert. Es würde Schwangerschaftsdiabetes festgestellt, mein Gebärmutterhals hatte sich lt den Ärzten bereits geöffnet und die Fruchtblase war sichtbar. Es gab keine infektion weshalb wir eine cerclage bekommen haben. Die Fruchtblase war durch die"ungeschutztheit" bereits leicht beschädigt.
Zwei Tage später ich einen Blasensprung. Die cerclage musste geöffnet werden.Unser Sohn war kerngesund und sein Herzschlag war selbst nach dem Blasensprung kräftig. Es war einfach nur viel zu früh.
Natürlich werden wir Zeit brauchen und uns diese lassen. Dieses kind wird auch immer seinen Platz in unseren Herzen haben. Aber wir wünschen uns selbstverständlich irgendwann wieder ein kind.Die Ärzte haben uns pauschal gesagt, das wir 18 Monate warten müssen, eine frühere Schwangerschaft würde das Fehlgeburtenrisiko pro Monat um 3%steigern.
Hier lese ich von viel kürzeren Zeiträumen. Ist es eine besondere Situation weil es bei uns an der cervixschwäche lag? Wie sehen Sie das?
Ich wäre Ihnen für Ihre Einschätzung sehr dankbar.
Herzlichen Dank!
von
mandy84
am 27.12.2014, 14:35
Antwort auf:
Schwangerschaft nach Frühgeburt durch cervixschwäche
Hallo Mandy,
1. Was das optimale Intervall angeht, bezieht sich die Literatur hier in aller Regel auf eine normale Entbindung und sagt, dass der optimale Zeitraum 18 Monate nach der Geburt beträgt.
2. ein deutlich höherer Abstand kann das Risiko der Frühgeburt erhöhen, wobei wir in einer derartigen Situation in der Realität immer auch einen Kompromiss eingehen, der eben auch die Emotionen der Paare berücksichtigt und eben nicht nur die reine Statistik.
Das führt dann dazu, dass wir in Rücksprache mit dem betroffenen Paar hier eben gegebenenfalls einen kürzeren Zeitraum wählen und bei dieser Vorgeschichte wird das Risiko unabhängig vom Zeitraum sowieso höher sein.
Aus diesem Grunde ist es für sie besonders wichtig, das Vorgehen in einer neuen Schwangerschaft schon sehr früh mit einem Perinatalzentrum abzustimmen.
Stimmen Sie sich dazu aber bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 27.12.2014
Antwort auf:
Schwangerschaft nach Frühgeburt durch cervixschwäche
Liebe Mandy,
Es tut mir sehr leid für euch, was passiert ist. Unser Sternenkind kam im Februar 2014 n der 17.ssw zur Welt.
Es gab keine Vorzeichen. Der Muttermund und das Kind waren 2 Tage zuvor in einer Feindiagnostik-Untersuchung vollkommen in Ordnung. Dann innerhalb von Minuten hab ich mich übergeben (Hypernemesis, starkes dauerhaftes Erbrechen in SS), daraufhin Blutung, dann 1 min später Fruchtsack teilweise schon draußen. Da war natürlich nichts mehr möglich.
Eine Infektion lag nicht vor (hatte 1 Woche zuvor Blutung und FÄ hat Abstrich gemacht, sonst aber weder Schonung, noch Progesteron in festgelegter Dosierung noch Magnesium angeordnet).
Weder de Oberärztin im KH noch meine FÄ haben mit mir besprochen, wie lange ich warten sollte. Es hieß nur-ein Kind sei nicht zu ersetzen. Das traf mich ganz schön, da wir sehr trauerten, das Kind einen Namen hat und Teil unserer Familie ist, meine 4jährige spricht täglich! von ihr, oft weinend.
Ich habe sogar explizit gefragt, ob es überhaupt nochmal sinnvoll ist, weil ich auch schon 37 bin, Progesteronlevel ja sinkt etc. Es hieß immer nur, ich sei nicht zu alt. Ich soll nur nicht gleich. Aber, ich hatte eh Schmerzen noch ewig im Schambeinbereich, Wochenfluss hat man ja auch, ganz zu Schweigen von der mentalen Verfassung. Aber konkrete Angaben zum Abstand mit Angaben zum erneuten FG-Risiko gab es nicht. Ich habe der FÄ auch gesagt, dass evtl erbt Zervixinsuff vorliegt, meine Mutter bekam jedes Mal Cerclage, ich war trotzdem 1 Monat zu früh und meine Mutter und ihre Schwester waren auch einiges zu früh. Außer Überweisung zum Blutgerinnungstest gab es kein Beratungsgespräch.
Jetzt mach ich mir etwas Sorgen, denn wir sind nach einer Pause von 5-6 Monaten wieder schwanger geworden, einfach wegen meines Alters.
Bin gerade in der 19.ssw. Habe neue FÄ, bekomme Progesteron Höchstdosis-immer noch, Magnesium auch (hatte bereits 3 Blutungen) und soll liegen (also nicht mal Kind von Kita abholen).
Da alles so ohne Vorwarnung war damals (keine "langsame Zervix-Verkürzung), hab ich natürlich die ganze Zeit totale Angst.
18 Monate klingt echt viel. Jetzt können wir Natur. nichts mehr ändern.mh.
Ich denke, es ist gut, wenn dich dein FA berät und nimm dir die Zeit, dich mental "vorbereiten", damit dich dann die Angst nicht überwältigt. Für mich ist es physisch (schon wieder Dauererbrechen und Magenschmerzen) und psychisch echt eine ziemliche Herausforderung/Belastung gerade.
Ich wünsche euch von ganzem Herzen eine schöne Folgeschwangerschaft und eine zeitgerechte Geburt eines gesunden Babys. Und uns auch, auch wenn wir es schon so früh wieder gewagt haben.
lg
Luna
von
lunalunette
am 27.12.2014, 22:06