Hallo Dr. Bluni,
habe Sie ja schon zu Mönchspfeffer befragt.
Nun hab ich noch eine Frage, da ich meine FA nicht erreiche (Urlaub?):
Nach 4 Jahren mit Hormonspirale versuchen wir nun seit Jahresanfang schwanger zu werden.
Meine fruchtbaren Tage habe ich nur rechnerisch ermittelt, führe also keine Urintests oder Temp-Methode durch.
Mein Zyklus dauert neuerdings zwischen 22 und 25 Tagen, ist also unauffällig.
Ich bin 3mal sofort schwanger geworden, meine Kinder habe ich mit 28 und 30 Jahren geboren.
Eine Schwangerschaft endete leider mit FG in der 10.SSW.
Sollte ich aufgrund meines Alters jetzt schon beim FA vorstellig werden, um Hormonstatus etc. abklären zu lassen, da das Schwanger-werden für mich untypisch lange dauert?
Bin ich einfach zu ungeduldig?
Im Forum ist öfter die Rede von Utrogest. Wie ist die Indikation dafür?
Muss man/frau dafür mehrmals zur Blutabnahme? Oder klärt der FA dies mit US ab?
Bin sehr gespannt auf Ihre Antwort und bedanke mich im Voraus!
Schönen Abend noch!
Mitglied inaktiv - 26.06.2008, 22:48
Antwort auf:
Schwanger werden mit 35 - nach Mirena
Liebe Jana,
1. die medizinisch-wissenschaftliche Abteilung des Herstellers von Mirena hat bestätigt, dass die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass die Fruchtbarkeit nach der Entfernung dieser Spirale nicht erniedrigt ist. Die Studien zeigen, dass zwischen 76-96% der Frauen im ersten Jahr nach Ziehen der Spirale wieder schwanger werden.
2. insofern werden wir auch bei einer 35jährigen Frau nicht direkt aktiv sondern hier halte ich es für vertretbar, zunächst mal 1/2 bis ein dreiviertel Jahr zu warten und dann über Untersuchungen der Hormone zu sprechen.
3. richtig ist selbstverständlich, dass die Fruchtbarkeit mit 35 Jahren nicht mehr die einer 30jährigen entspricht.
4. etwa 80 Prozent der Ehepaare mit Kinderwunsch erzielen im 1.Jahr eine Schwangerschaft, weitere 5 Prozent der Paare im 2.Jahr.
Folgende Dinge sollten vielleicht zwischen Ihnen und Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt besprochen werden:
Besprechung des Kinderwunsches und der Krankengeschichtedurchgemachte Entzündungen, Erkrankungen und Operationen
Ist davon auszugehen, dass ein regelmäßiger Eisprung stattfindet?
Gleichzeitig sollte auch über negative Einflüsse auf die Fruchtbarkeit: Alkohol, Nikotin, Stress bei beiden Partnern und einem eventuellen Übergewicht gesprochen werden. Auch an ein Spermiogramm des Partners ist in dieser Situation zu denken.
5. es gibt keinerlei Indikation für ein Gelbkörperhormon, um die Fruchtbarkeit zu erhöhen, sofern nicht nachgewiesenermaßen ein Mangel mit entsprechenden Symptomen vorliegt.
6. Stimmen Sie sich also zum zeitlichen und inhaltlichen Vorgehen am besten vertrauensvoll mir Ihre Frauenärztin/Frauenarzt ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 26.06.2008