Ich bin in der 8+4 SSW und habe immer noch meine Kupferspirale drin.
Meine FÄ hat so was angedeutet das diese auch bis zur Geburt bleiben soll, somit bin ich auch Risikoschwanger!
Nun hab ich in verschiedenen Foren nachgefragt und unterschiedliches gehört.
Da ich aber totale Panik habe das meinem kleinen Wunder was passiert (Kupferspirale soll nicht verrutscht sein), möchte ich Sie fragen, was Sie empfehlen bzw. was Sie für Erfahrungen gemacht haben.
Gibt es einen bestimmten Zeitpunkt der zur Entfernung der Spirale am besten ist, bis wann kann man diese mit geringem Risiko für das Baby entfernen lassen?
Was darf ich überhaupt noch machen? Das bezieht sich auf Kinder ( habe schon 2 im Alter von 4 und 2 Jahren) und auf den Partner (Sex)?
Ich habe gehört das die Kupferspirale nicht so biegsam sei wie die Hormonspirale, desshalb hab ich Angst das ich mein Baby bzw. die Fruchtblase "aufspießen" könnte!
Des weiteren rauche ich LEIDER immer noch! vorher so 11- 15 Zigaretten, jetzt ca. 5-7 Zigaretten, will aber noch mehr reduzieren bzw, aufhören. Hat das irgendwelche besonderen Auswirkungen auf meine Spiralschwangerschaft?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Katja Zielke
Mitglied inaktiv - 07.06.2009, 19:23
Antwort auf:
Schwanger trotz Spirale
Liebe Katja,
1. eine Schwangerschaft trotz regulär liegender Spirale ist sicher sehr selten. Wenn, dann ist die Spirale meist deutlich nach untern verschoben. Die Spirale wird in dem Fall entfernt. Und dieses so früh als möglich.
Das Risiko, dass es zu bedrohlichen Blutungen oder gar zur Fehlgeburt kommt, ist sicher gering; hängt aber auch vom Schwangerschaftsalter alter ab.
Sofern sich die Spirale nicht entfernen lässt, würde man sie meist belassen und hier im weiteren Verlauf der Schwangerschaft besonders aufmerksam nach eventuellen Entzündungszeichen in der Scheide schauen.
Wenn der Faden auch nicht zu sehen ist, lässt sich das untere Ende der Spirale mit einer kleinen Kocherklemme meist fassen.
Infolge einer Spirale, die während der Schwangerschaft verweilt, kann es dadurch nicht zu irgendwelchen Behinderungen kommen. Aber, das Risiko für aufsteigende Infektionen und vorzeitige Wehen/Frühgeburtlichkeit ist sicher erhöht.
Dass sich die Spirale nicht entfernen lässt, kommt darüber hinaus eher selten vor. Am besten sprechen Sie hier mit jemandem vor Ort, der/die dieses kompetent einschätzen kann.
2. bezüglich der Kinder oder des Verkehrs gibt es bei unauffälligem Schwangerschaftsverlauf keine Einschränkungen
3. das Anliegen, das Rauchen entweder ganz aufzugeben oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren, ist sehr ehrenhaft und aus medizinischer Sicht kann man sich über jede Schwangere freuen, die es schafft, die Schwangerschaft ohne Zigaretten zu überstehen.
Das Rauchen sollte in jedem Fall und zwar sofort während der Schwangerschaft unterbleiben. Es sind hier auch keine Entzugssymptome zu erwarten. Das Umsteigen auf "leichte Zigaretten" ist nichts anderes, als ein Werbetrick: denn die enthalten die gleiche Menge an krebserregenden Substanzen und richten nicht weniger Schaden an, als die anderen!
Das Rauchen führt zwar nicht zu irgendwelchen Fehl- oder Missbildungen, dennoch sind die meist nicht so sichtbaren Folgen für die Kinder nicht zu vernachlässigen oder zu verharmlosen:
Die folgenden Probleme können bei Kindern auftreten, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchen:
Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität. Die Gefahr, dass Kinder aggressives Verhalten entwickeln, ist dann dreifach erhöht, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben. Die Kinder entwickeln viermal so häufig das Zappelphilipp-Syndrom wie die von nicht rauchenden Frauen. Untersuchungen belegen auch, dass Kinder rauchender Mütter bis zu viermal häufiger Verhaltensauffälligkeiten, wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität zeigen. Hinzukommt, dass die Kinder einen niedrigeren Intelligenzquotienten haben.
Werdende Mütter, die rauchen, setzen außer der Gesundheit auch die Intelligenz ihres Nachwuchses aufs Spiel, Frauen, die während der Schwangerschaft mehr als eine Schachtel Zigaretten täglich rauchen, erhöhen das Risiko, dass ihr Baby später an "Plötzlichem Kindstod" stirbt, um mindestens das Siebenfache. Säuglinge von Nichtraucherinnen wiegen bei der Geburt durchschnittlich 3.493 Gramm. Kinder von Frauen, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen wiegen nur 3.216 Gramm.
Die Frühgeburtlichkeit mit allen Folgen ist bei Raucherinnen bekanntermaßen viel häufiger anzutreffen. Insgesamt drei krebserregende Substanzen Karzinogene, die im Tabakrauch enthalten sind, haben die Wissenschaftler auch im Blut ungeborener Kinder nachgewiesen.
Etwaige Folgen - z.B. für Krebserkrankungen im Kindesalter - sind bisher noch nicht abzusehen. Neuere Studien zeigen aber bei Kindern von Raucherinnen eine gehäufte Rate an Leukämie im Kindesalter.
Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft geraucht haben, zeigen häufiger Konzentrationsschwächen und Sprachstörungen.
Wenn es nicht sofort mit dem Aufhören klappt, sollte sicher die Anzahl deutlich reduziert werden. Darüber hinaus ist die Beratung beim Hausarzt über Möglichkeiten der Nikotinentwöhnung - auch in der Schwangerschaft - anzuraten.
Viele Krankenkassen bieten hier Raucherentwöhnungskurse an. Nehmen Sie dieses Angebot an.
Nikotinpflaster sollten in der Schwangerschaft nicht angewandt werden. Nachgedacht werden kann aber sicher über Hypnose oder Akupunktur zur Entwöhnung.
Von anerkannten Anbietern z. B. Suchtberatungsstellen werden auch Gruppenprogramme zur Tabakentwöhnung angeboten.
a.Deutsches Krebsforschungszentrum
Telefonische Beratung:
Das Rauchertelefon des Deutschen
Krebsforschungszentrums www.dkfz.de
Tel.: 06221 / 42 42 00
www.rauchertelefon.de
Montag bis Freitag 14 bis 18 Uhr
b.Info- und Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.bzga.de
Montag bis Donnerstag 10 bis 22 Uhr
Freitag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
4. Sehr hilfreiche Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auch unter den folgenden Adresse:
http://www.tabakkontrolle.de/pdf/Passivrauchen_Band2_4_Auflage.pdf
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 08.06.2009
Antwort auf:
Schwanger trotz Spirale
Ich kann die nur empfehlen das Buch von Allan Carr zu lesen, ich habe ca. 2 Monate vor der Schwangerschaft (bin jetzt in der 17 Woche) aufgehört und bis jetzt nicht einmal eine Zigarette vermisst. Den ersten Tag übersteht man am leichtesten mit einem Nikotinpflaster. Danach braucht man gar nichts mehr. Aber ob du das Pflaster anwenden darfst musst du beim Frauenarzt nachfragen.
Ich drücke dir die Daumen und wünsche Alles Gute
Mitglied inaktiv - 08.06.2009, 16:48