Schnell aufeinander folgende Schwangerschaften

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Schnell aufeinander folgende Schwangerschaften

Guten Tag Herr Dr. Bluni! Ich hoffe, Sie hatten schöne Festtage! Wir haben die freien Tage dazu genutzt, unsere Familienplanung weiterzuspinnen. Im September haben wir unser 1. Kind bekommen. Die Schwangerschaft verlief bis auf viel Übelkeit und einen Schwangerschaftsdiabetes völlig problemlos, ich war trotz des heißen Sommers toppfit und habe bis zum letzten Tag viel Sport getrieben. Die Geburt war leider nicht so toll (Dammriss 4. Grades, hoher Blutverlust und wochenlanger Harnverhalt). Außerdem habe ich extrem abgenommen (nur noch gute 40 Kilo auf 1,74) und habe immer noch einen niedrigen HB-Wert (9,1 war das Beste, was gemessen wurde, meist eher zwischen 8 und 9). Trotzdem fühle ich mich zum Erstaunen aller richtig fit und mache täglich Sport mit und ohne Baby (Joggen, Krafttraining, Aerobic,...) ohne Leistungseinschränkungen. Nun möchten wir ein 2. Baby und nach allen Abwägungen wäre jetzt direkt ein guter Zeitpunkt. Denken Sie, dass das funktionieren kann und mein Körper es hinbekommen kann, direkt noch ein Baby gut zu versorgen? Ich gehe sowieso nicht davon aus, dass es umgehend klappt, da ich auch noch keine Periode hatte nach der Geburt, aber man weiß ja nie. Vielen Dank für Ihre Zeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

von Dawina1985 am 27.12.2018, 13:29



Antwort auf: Schnell aufeinander folgende Schwangerschaften

Hallo Dawina, 1. unabhängig vom Verlauf der letzten Geburt werden wir eigentlich grundsätzlich dazu raten, dass nach vaginale Geburt eine Wartezeit von etwa einem Jahr eingehalten wird. Liegt diese Wartezeit deutlich darunter, dann wissen wir aus den dazu vorliegenden Studien, dass dann auch das Risiko für mögliche Komplikationen steigt. 2. wenn es eine Situation nach einem Dammriss vierten Grades gibt, werden wir gemäß der Empfehlungen der Fachgesellschaften immer auch dazu raten, dass die Patientin sich im Zusammenhang mit der kommenden Geburt schon frühzeitig mit der zuständigen Oberärztin/Oberarzt über die Art der Entbindung bespricht und dazu gehört dann auch, gegebenenfalls einen primären Kaiserschnitt in Erwägung zu ziehen. Auch für Sie und Ihre Familie einen guten Übergang in ein glückliches neues Jahr. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 27.12.2018