Guten Morgen Dr. Bluni!
Ich hatte Sie ja neulich schon mal wegen meines Scheiden- und Dammrisses 3. Grades angeschrieben. Mittlerweile ist die Geburt knapp 3 Wochen her (3.12.); ich bin mobiler, sitzen klappt etwas besser, ich mache schon erste leichte Hausarbeiten und kurze Spaziergänge und die Naht verheilt laut Ärzten und Hebammen sehr gut. Ich merke aber, dass es - nicht immer, aber oft - nach stehen oder gehen von mehr als 15 min in der Scheide zieht und ich einen Druck nach unten verspüre. Das ist schon recht schmerzhaft, sodass ich mich dann auch schnell wieder hinlegen muss, dann geht es auch nach kurzer Zeit wieder.
Ich hoffe eigentlich, dass das alles so im Rahmen ist und zum ganz normalen Heilungsprozess des Beckenbodens gehört. Ich habe meine Hebamme gestern via Textnachricht nach einer Einschätzung gefragt und sie riet mir dringendst mich schnellstmöglich an ein Beckenbodenzentrum zu wenden, da die Schmerzen jetzt vorbei sein sollten und es zur Blasen-, Gebärmutter- und Scheidensenkung kommen kann wenn ich die Signale überhöre. Ich bin jetzt total verunsichert: Durch die Feiertage würde ein Termin dort ja eh noch dauern, sie hat mir jetzt aber wirklich Angst gemacht und ich würde gerne Ihre Meinung dazu hören. Inkontinent bin ich übrigens (bisher) nicht.
Muss man nach weniger als drei Wochen wirklich erwarten, dass alles im Ursprungszustand ist und wenn nicht sich direkt ans Beckenbodenzentrum wenden oder ist es nicht doch völlig normal, dass es noch zieht in der Scheide, je länger man auf den Beinen ist?
Viele Grüße und schöne Feiertage!
Jojo
Mitglied inaktiv - 22.12.2018, 08:54
Antwort auf:
Scheiden- und Dammriss - gerne an alle!
Hallo,
1. zunächst einmal kann es natürlich im Zusammenhang mit der Verletzung im Bereich der Scheide und des Dammes selbstverständlich noch über Wochen Beschwerden geben, welche dann nach körperlicher Belastung oder nach längerem Stehen verstärkt auftreten können.
2. Sofern dann die aktuelle Untersuchung durch die Fachärztin/Facharzt keine Besonderheiten zeigt, gibt es überhaupt keinen Handlungsbedarf
3. und die Rücksprache mit einem Beckenbodenzentrum sollte dann am besten durch die betreuende Frauenärztin/Frauenarzt indiziert werden.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 22.12.2018
Antwort auf:
Scheiden- und Dammriss - gerne an alle!
Ich hab ehrlich gesagt noch von Keiner gehört dass sie nach 3 Wochen keinerlei Beschwerden mehr hatte!
Wenn du keine Probleme beim wasserlassen (Urinverhalt) oder eben z.B. beim Husten oder Niesen Urin verlierst, dann wirst du im Normalfall auch keine Senkung zu befürchten haben.
von
Becca09
am 22.12.2018, 09:26
Antwort auf:
Scheiden- und Dammriss - gerne an alle!
Danke für die Antwort, das beruhigt mich sehr!!
Mitglied inaktiv - 22.12.2018, 10:14
Antwort auf:
Scheiden- und Dammriss - gerne an alle!
Hatte einen Scheidenriss und Dammschnitt, beides ziemlich heftig, waren lange mit dem nähen beschäftigt. Nach 3 Wochen war das aber wegen Schmerzen beim stehen kein Thema mehr. Muss aber sagen, ich habe auch recht schnall nach der Geburt schon wieder Haushalt gemacht und war einkaufen, spazieren usw. War aber auch Sommer und schönstes Wetter, da würde wohl kaum es wer lange in der Wohnung aushalten. Mir machte vor allen der Blutverlust Probleme, deshalb war Kreislauf eher ein Thema. Die Schmerzen bekam ich mittels Eis recht gut in den Griff. An Druck nach unten kann ich mich nicht erinnern. Muss aber sagen das ich recht taub unten war, weil die eine übervolle Blase zu spät gesehen haben und erst zu spät gehandelt haben. Deshalb war ich auch Wochen nach der Geburt nicht in der Lage die Blase zu spüren und bin einfach nach Uhrzeit auf Klo. Davon ab hat meine Hebamme recht schnell mit dem Rückbildungsübungen angefangen.
Jetzt Jahre später rächt sich da einiges. Gerade jetzt in der Schwangerschaft merke ich das der Beckenboden kaputter ist wie gedacht. Die letzten Jahre konnte ich mit den Übungen das alles gut kompensieren, die langen jetzt nicht mehr aus. Gerade wenn ich wegen Erkältung heftiger husten muss, merke ich es. Sonst geht es. Spätestens nach der Geburt werde ich also auch da genauer schauen lassen müssen und bis dahin hoffen wir mit dem verstärkten Training es einigermaßen hin zu bekommen.
Mein Rat wäre also auch, lieber einmal öfter schauen lassen wie zu lange zu warten. Kollegin hatte über Jahre Probleme, wurde immer schlimmer. Bis sie sich dann doch operieren lassen musste. Bis du ein Termin bekommst, dauert es sicherlich so wieso einige Wochen, eher Monate. Bis dahin kannst du immer noch absagen wenn es sich doch bessern sollte.
von
Felica
am 22.12.2018, 11:27