STÄNDIGE Übelkeit - was hilft dagegen?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: STÄNDIGE Übelkeit - was hilft dagegen?

Guten Tag Dr. Bluni, ich bin in der 9 SSW und leide wirklich den gesamten Tag an Übelkeit. Ich muss richtig würgen, aber kann mich nicht übergeben... Das Ganze ist sehr anstrengend und stört mich auch, weil ich noch zwei ältere Kinder (7 und 3) habe, die noch nichts von der Schwangerschaft wissen und sich langsam echt Sorgen machen, auch wenn ich das Ganze immer abtun will... Ich habe schon so ziemlich alle Tricks, die ich selber kannte oder aus diversen Foren hatte, ausprobiert: kleine Portionen essen, Lakritze, Salziges und Saures. Alles hilft ein bisschen, aber nicht ausreichend und lange genug.... Muss ich jetzt einfach noch warten, in der Hoffnung, dass nach 12 Wochen alles vorbei ist, oder gibt es vielleicht doch ein ungefährliches Medikament, das mir helfen kann... Ich bin echt eine Verfechterin von Natürlichkeit bei Schwangerschaft und Geburt, und keine, die sich leicht hängen lässt... aber ich kann nicht mehr! Bitte helfen sie mir! Danke! Mtina

Mitglied inaktiv - 19.04.2010, 12:58



Antwort auf: STÄNDIGE Übelkeit - was hilft dagegen?

Liebe Tina, die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muss. Die so genannte Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron- und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin. Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme. Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei lang anhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen. Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist. Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen oder auch einen warmen Tee trinken und danach noch etwas ruhen. Empfehlenswert ist es, mehrmals geringe Flüssigkeitsmengen über den Tag verteilt einzunehmen und vor einer Aufnahme von Nahrung oder Einnahme von Medikamenten die Zunge mit frischer Ingwerwurzel einzureiben. Zusätzlich sollte Stress gemieden werden. Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguss aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken. Schwangere Frauen mit Übelkeit in der Frühschwangerschaft sollten die folgende Ernährungsprinzipien einhalten: Essen oder trinken Sie nichts Kaltes. Meiden Sie Kaffee, saures, scharfes und fettiges Essen. Geeignete Flüssigkeiten sind z. B. warmes Wasser, warme Getränke aus Ingwer und Koriander, Fenchel- bzw. grüner Tee. Geeignete Speisen wären z.B. Reis-, Hühner- oder Nudelsuppe, Kartoffelbrei und gekochtes Gemüse (Karotten und Kartoffeln) Sollten homöopathische Präparate, wie Brechnuss (Nux Vomicae C30 – 3x5 Globuli pro Tag), Sepia, Nausyn-Tabletten oder Ähnliches keine Linderung verschaffen, kann die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt auch u. a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen. Die Medikamente, die folgende Wirkstoffe enthalten, dürfen in der Schwangerschaft bei Übelkeit und/oder Erbrechen verabreicht werden: Wirkstoff: * Diphenhydramin (Emesan®) * Meclozin (Peremesin®) * Metoclopramid (MCP®) * Dimenhydrinat (Vomex A®) Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielt werden können. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 19.04.2010



Antwort auf: STÄNDIGE Übelkeit - was hilft dagegen?

Ich habe Nausan genommen und habe mich von meiner Hebamme Akupunktieren lassen. War zwar nicht ganz weg aber zumindest erträglicher. Mir war auch 24 Stunden dauerschlecht ohne übergeben. Alles Gute

Mitglied inaktiv - 19.04.2010, 13:08



Antwort auf: STÄNDIGE Übelkeit - was hilft dagegen?

Hallo Mir gehts gleich wie dir,ich bin auch inder 9 SSW:habe auch zwei Kinder im Alter von 7 und 3 Jahren:-)Nun ich habe auch tagtäglich damit zu kämpfen.Mir helfen am besten zwischendurch nüsse,mandeln kauen,ab und zu paar schluck kalte milch trinken,habe auch vom Drogeriemarkt DR.Bulrichs in Tablettenform geholt nehme ich auch ab und zu.Und wenn ich merke es wird mir wieder schlecht dann esse ich einfach eine kleinigkeit wie zwieback oder Knäckebrot dan gehts wieder dann hat der Magen wieder was zu arbeiten.Es hilft zwar nicht immer aber schon sehr oft das es erträglicher wird.Ich hoffe es geht dir bald besser,normalerweise ist nach 12 Wochen schluss mit Übelkeit so wars mal bei mir bei den anderen zwei.Ich wünsch dir alles gute. Liebe grüsse sandy

Mitglied inaktiv - 19.04.2010, 13:24



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