Hallo Herr Dr. Bluni
Meine Frage an Sie.
Ich bin 34 Jahre und in der 6 SSW. Es ist meine 2 te Schwangerschaft.
Meine erste Schwangerschaft verlief ohne Beschwerden und Komlikationen.
Diese Schwangerschaft ist nun ganz anderst.
Mir ist es Übel, kann fast nichts Essen, bin müder, erschöpft, habe in 1 Woche 3,5 Kg abgenommen, Trinken ( Mineralwasser, Fenchel - Anis- Kümmeltee und süße Limo) tue ich 2 Liter am Tag. War auch schon 3 Tage im Krankenhaus, da bekam ich dann Infusionen mit Flüssigkeiten. Habe auch seit 2 Wochen sehr schlechten bis gar keinen Stuhlgang.
Die Ärztin im Krankenhaus hat nun per Ultraschall festgestellt das der Embrio sehr klein ist ca 4,5 mm. Der Bluttest HCG (glaube ich) liegt bei über 70.000. Sie macht mir aber keine große Hoffnung auf das Baby.
Meine Periode war sehr unregelmäßig. Im Dezember 09 und dann vom 09.04 . 14.04. 2010 erst wieder.
Jetzt möchte ich gerne wissen ob ich schon zu einer Risikoschwangerschaft zähle?
Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?
LG Fixi
Mitglied inaktiv - 15.06.2010, 12:32
Antwort auf:
Risikoschwangerschaft
Hallo,
1. unabhängig von den Angaben der Schwangeren hinsichtlich des Datums der letzten Regel oder des vermeintlichen Termins der Befruchtung, berechnet immer noch der frühe Ultraschall das Schwangerschaftsalter und den Entbindungstermin am genauesten.
Und so kommt es recht häufig vor, dass dadurch, dass er Zyklus etwas unregelmäßig war, der Eisprung früher oder später eintrat oder die Schwangerschaft einfach etwas jünger/älter ist, als erwartet und man deshalb in der frühen Schwangerschaft eine Korrektur des Schwangerschaftsalters vornehmen muss.
Das kann dazu führen, dass sich im Ultraschall weniger oder mehr sieht, als man vielleicht erwarten würde.
In den wohl meisten Fällen kann man hier aber bei gewissen Abweichungen beruhigen, auch wenn man manchmal erst noch eine zusätzliche Kontrolle per Ultraschall durchführen muss und ggf. das Schwangerschaftshormon HCG im Verlauf kontrollieren wird.
Aus diesem Grund ist eine Terminkorrektur in der Frühschwangerschaft in den ersten 3-4 Monaten ein häufiger und nicht ungewöhnlicher Vorgang.
Hiervon sind dann frühe Wachstumsverzögerungen zu unterscheiden, die allerdings schon eine Bedeutung in dem Sinne haben, als dass Sie ein Hinweis auf einen nicht regulären Verlauf sein könnten.
2. werdende Mütter zählen dann zu den so genannten Risikoschwangeren, wenn es während der Schwangerschaft oder Geburt auf Grund der aktuellen Situation oder der Vorgeschichte eher zu Komplikationen kommen kann oder wenn das Risiko für eine kindliche Störung erhöht ist.
Die jeweiligen Risiken ergeben sich aus einer längeren Liste, die Sie im Mutterpass nachlesen können und in der etwa 50 Kriterien aufgeführt sind. Dazu zählen zum Beispiel eine sehr junge Schwangere mit weniger als 18 Jahren genauso wie eine Schwangere mit über 35 Jahren, eine Vorgeschichte mit einem Kaiserschnitt oder mit einer Fehlgeburt ebenso wie z.B. Wirbesäulenfehlstellungen oder Übelkeit in der Schwangerschaft. Der ursprüngliche Gedanke bei der Implementierung dieser Risikofaktoren war, dass die Schwangere dann ggf. besonders aufmerksam überwacht wird, was in manchen Situationen in jedem Fall sinnvoll ist, in anderen aber weniger. Hier kann dann schon das offene und klärende Gespräch mit der betreuenden Frauenärztin/Frauenarzt helfen, die persönliche Situation genauer einzuschätzen und das jeweils beste Vorgehen abzustimmen. Damit lassen sich dann aber auch schnelle unnötige Ängste nehmen bzw. wir können in sehr vielen Fällen auch beruhigen und Entwarnung geben. Wenn wir den Katalog streng auslegen, so ist praktisch jede zweite Schwangere eine Risikoschwangere. Dieses erscheint dann manchmal doch etwas realitätsfern.
Die jeweiligen Risiken sind auf den Seiten 5& 6 des Mutterpasses aufgelistet. Sie können dieses bei Rund-ums-Baby.de nachlesen unter
http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaft/mutterpass/mutterpass-05.htm
http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaft/mutterpass/mutterpass-06.htm
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.06.2010