Sehr geehrter Herr Bluni,
ich habe bereits vier Kinder und nun bin ich in der 8. Woche mit unserem 5. Kind schwanger. Nun wollte ich mal fragen warum man als Risiokoschwangerschaft eingestuft wird als Mehrgebärende und wegen rasche Schwangerschaftsfolge. Muß da in der Schwangerschaft etwas genaueres beachtet werden und muß da häufiger untersucht werden?
Bei mir waren die ersten drei Schwangerschaften sowieso Risikoschwangerschaften da Plazentinsuffinzienz, Plazentaverkalkung (obwohl ich nie geraucht habe) und fetale Wachstumsretadierung vorlagen.
Ich hatte auch früher mal Epilepsi in der Teeanagerzeit die jetzt aber nie mehr aufgetreten ist. Ich nehme auch keine Medikamente oder sonstiges
Die vierte Schwangerschaft habe ich erst 19+2 bemerkt und die ist vollkommen problemlos und unauffällig verlaufen.
Muß ich jetzt irgendetwas beachten bei der Schwangerschaft?
Vielen Dank und MFG
Mitglied inaktiv - 17.06.2009, 12:18
Antwort auf:
Risikoschwangerschaft weil mehr als 4 Kinder und rasche SS Folge?
Hallo,
1. werdende Mütter zählen dann zu den so genannten Risikoschwangeren, wenn es während der Schwangerschaft oder Geburt auf Grund der aktuellen Situation oder der Vorgeschichte eher zu Komplikationen kommen kann oder wenn das Risiko für eine kindliche Störung erhöht ist.
Die jeweiligen Risiken ergeben sich aus einer längeren Liste, die Sie im Mutterpass nachlesen können und in der etwa 50 Kriterien aufgeführt sind. Dazu zählen zum Beispiel eine sehr junge Schwangere mit weniger als 18 Jahren genauso wie eine Schwangere mit über 35 Jahren, eine Vorgeschichte mit einem Kaiserschnitt oder mit einer Fehlgeburt ebenso wie z.B. Wirbesäulenfehlstellungen oder Übelkeit in der Schwangerschaft. Der ursprüngliche Gedanke bei der Implementierung dieser Risikofaktoren war, dass die Schwangere dann ggf. besonders aufmerksam überwacht wird, was in manchen Situationen in jedem Fall sinnvoll ist, in anderen aber weniger. Hier kann dann schon das offene und klärende Gespräch mit der betreuenden Frauenärztin/Frauenarzt helfen, die persönliche Situation genauer einzuschätzen und das jeweils beste Vorgehen abzustimmen. Damit lassen sich dann aber auch schnelle unnötige Ängste nehmen bzw. wir können in sehr vielen Fällen auch beruhigen und Entwarnung geben. Wenn wir den Katalog streng auslegen, so ist praktisch jede zweite Schwangere eine Risikoschwangere. Dieses erscheint dann manchmal doch etwas realitätsfern.
Die jeweiligen Risiken sind auf den Seiten 5& 6 des Mutterpasses aufgelistet. Sie können dieses bei Rund-ums-Baby.de nachlesen unter
http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaft/mutterpass/mutterpass-05.htm
http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaft/mutterpass/mutterpass-06.htm
2. bei einer Mehrgebärenden, wie auch einer Frau mit kurzem Schwangerschaftsintervall können bekanntermaßen in der Schwangerschaft und unter der Geburt immer mehr schwangerschaftstypische Probleme auftreten.
3. was Sie persönlich zu beachten haben, stimmen Sie am besten mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. Mehr Untersuchungen wären dann sinnvoll, wenn sich z.B. wieder Hinweise auf eine Plazentainsuffizienz ergeben würden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 17.06.2009