Lieber Hr. Dr. Bluni
Vieleicht kommt die Frage zweimal durch :-) Ich bin 43 und auf natürlichem Wege schwanger geworden (7 SSW, 6+5). Vorher hatte ich drei Fehlgeburten (zwischen der 7-12 SSW). Gestern war im Ultraschall das erste mal ein kräftiger Herzschlag zu sehen, Embryo hat 4,4mm Durchmesser). Meine Frauenärztin hat mir jetzt Utrogest verschrieben (nehme es sit zwei Tagen jeweils 1x abends vaginal). Seit gestern habe ich starke Unterleibsschmerzen. Leider ist meine Frauenärztin gerade im Urlaub. Kommt das vom Utrogest? Kann es meinem Baby schaden? Soll ich es sicherheitshalber absetzen?
Danke und Gruß
von
Arikamalo
am 20.09.2018, 10:59
Antwort auf:
Risikoschwangerschaft - ist Utrogest ungefährlich?
Hallo,
1. die Beschwerden im Unterbauch können natürlich eine ganz andere Ursache haben und hängen in aller Regel nicht mit der Einnahme eines Gelbkörperhormons zusammen
2. es ist in Deutschland seit vielen Jahren eine fest etablierte Praxis, schwangeren Frauen in der Frühschwangerschaft (spontan entstanden) ein solches Hormon in der Absicht zu geben, damit eine frühe Fehlgeburt zu verhindern. Insbesondere nach bereits durchgemachter früher Fehlgeburt.
Die dazu vorliegende Evidenzlage seriöser Studien zeigt aber durchweg, dass dieser Effekt nicht erzielt werden kann. Bis heute haben wir keine Daten, die darauf hinweisen, dass diese Maßnahme negative Auswirkungen hätte, jedoch ist das aus verständlichen Gründen in der Form auch überhaupt nicht untersucht worden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 20.09.2018