Frage: Risiko einer normalen Geburt

Hallo Herr Dr. Bluni, aktuell bin ich in der 25 Woche schwanger. Umso näher die Geburt rückt umso unsicherer werde ich. Ist den heutzutage noch eine normale Geburt zu vertreten? In meinem Bekanntenkreis höre ich von sehr viele Frauen die Eingeleitet werden mussten Saugglocken und Wehentropf sind hier irgendwie normal. Ich habe Angst vor Schmerzen wärend der Geburt. Nicht vor den Wehen sondern davor, dass mir ein Arzt eine Spritze gibt oder mir sonst unnatürlich weh tut. Ich höre auch oft, dass schon 1 Woche nach ET eingeleitet wird und diese Wehen sehr viel schmerzhafter sind als die eigenen. Ich selber wurde sehr lange übertragen und dies wird wohl auch bei mir der Fall sein. Sehr viele Frauen berichten mir von Noffällen im Kreisaal und so bin ich mir gar nicht sicher ob es denn überhaupt sicher ist, ein Kind spontan zu entbinden. Eine Freundin von mit hatte unter der Geburt ( Saugglocke) eine Uterrusruptur, bei der anderen wurde die Gebärmutter so weit aufgerissen, dass diese entfernd werden musste. Ist den eine Geburt ohne technische Hilfe überhaupt möglich? Welche Untersuchungen/ Hilfmittel sind überhaupt notwendig? Meine Schwesster z.B. hatte ein DauerCTG und musste die gesammte Geburt auf dem Rüken verbringen. Das kann ich mir für mich gar nicht vorstellen, weil ich bei Schmerzen mich immer sehr intensiv bewegen muss. Ich bin völlig verzweifelt und schon gar keine Lust mehr auf die Geburt. Ist eine spontane Geburt überhaupt noch sinnvoll, oder einfach viel zu gefährlich? Vielen herzlichen Dank

Mitglied inaktiv - 28.06.2011, 07:42



Antwort auf: Risiko einer normalen Geburt

Hallo, 1. leider bedeutet nicht nur das Medium Internet auch eine Art "information overload". Es wird wahnsinnig viel veröffentlicht und geschrieben, ohne das der/die Unbedarfte nachvollziehen kann, ob dieses geprüft ist. Insbesondere gilt dieses für „Dr.Google & Co.“ Und es mutieren etliche zu selbsternannten Expertinnen und Experten, die mehr Unheil anrichten, als Sicherheit verschaffen. Und getrost dem Motto "only bad news are good news" wird hier nicht nur für die Schwangere "vorgesorgt". Dadurch erreichen einige Aufklärungen oder Informationen manchmal eher das Gegenteil dessen, was damit beabsichtigt war. Hier halten Sie sich am besten an die Informationen der "wahren Experten". 2. solche Ängste sind gar nicht so ungewöhnlich und sie kommen auch bei Frauen vor, die vielleicht schon ein Kind haben. Sicher ist es hier empfehlenswert, das Gespräch mit der Entbindungsklinik und auch einer Hebamme zu suchen, um sich diese Angst nehmen zu lassen und sich die Abläufe genau erklären zu lassen. Ganz bestimmt kann auch ihre Frauenärztin/Frauenarzt schon eine gewisse Vorarbeit leisten. Denn die Erfahrung zeigt, dass die gut informierte Frau hier meist entspannter und angstfreier ist. 3.sofern medizinisch nichts dagegen spricht und die Frau damit einverstanden ist, werden wir ihr immer zur vaginalen Geburt raten. Die von Ihnen beschriebeben Katastrophen sind eben nicht der Normalzustand, sondern die Ausnahmen. Sicher spielt die Auswahl der Klinik und ggf. der Beleghebamme dabei eine extrem große Rolle. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 28.06.2011



Antwort auf: Risiko einer normalen Geburt

hallo, ich find es schon erschreckend, dass man sich heutzutage diese Fragen stellen mußt, die du dir (zurecht?) stellst. Selbstverständlich ist es bei normal verlaufender Schwangerschaft ohne Vorerkrankungen und Besonderheiten vertretbar, sogar der schonenste Geburtsweg für Mutter und Kind. Ich behaupte sogar dass viele der Saugglockengeburten, Dammschnitte, Einleitungen etcpp unnötig sind wenn man ein wenig mehr auf seinen Körper vertrauen würde und Hebammen und Ärzte verstärkt dazu neigen würden den natürlichen Geburtsvorgang zu unterstützen anstatt manipulativ tätig zu werden. Ich habe nach (unauffälligen Schwangerschaften!!!) meine beiden Kinder im Geburtshaus entbunden. Mein Sohn hatte 3880g und einen KU von 37cm, ich habe 13h in den Wehen gelegen, hing an keinem CTG, die Hebamme hat mich unterstützt, hat ab und an geschaut, wie es dem Kind geht, den Damm massiert im Endstadium, damit nix kaputtgeht. Nach 13h war er da und wir 3h später wieder zuhause. Ohne Riss, ohne Schnitt. 10 Jahre später kam meine Tochter bei der selben Hebamme zur Welt, in 1,5h, 3400g, KU 34cm, kein Riss, kein Schnitt, 2h später zu hause... was ich damit sagen will: die Ärzte müssen ihre Maschinerie auch irgendwie am Leben erhalten und greifen deswegen auch manchmal ein, wenn es vielleicht gar nicht notwendig ist (ich sprechen nicht von medizinisch notwendigen Eingriffen)-. Zudem ist es den Gebärenden oft nicht möglich zu entspannen, um so die Geburt zu erleichtern. Mein Tipp: such dir ein Krankenhaus (für Geburtshaus ist es ja nun zu spät) was eine geringe Dammschnittquote hat, die verschiedene Positionen zum Gebären anbieten, die einfach den natürlichen Ablauf unterstützen. Zum Thema Schmerz: glaube mir, das ist tatsächlich das letzte, an was du unter Wehen denkst. Du bist viel zu beschäftigt mit dir selber. Natürlich tut Gebären ziemlich weh. Aber kaum ist das Kind draußen ist alles vorbei, hab Vertrauen in dich, das ist gut auszuhalten. Alles alles Gute la-floe

von la-floe am 28.06.2011, 11:47



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Hallo, ich selber habe drei Kinder alle spontan auf die Welt gebracht. Meine Erfahrungen sind gut ich hatte keinerlei unnötige schmerzen ( Geburtsschmerzen einmal abgesehen). 2 meiner Kinder wurden eingeleitet mit Wehentropf usw und es war nicht schmerzhafter oder schlimmer wie die andere Geburt. Und ich hatte auch keine PDA bei keiner Geburt. Auch in meinen Bekanntenkreis gab es keinerlei schlimmen unnötig schmerzhaften erfahrungen.Ich denke manche übertreiben einfach wenn sie über ihre Geburten erzählen. Nun bin ich mit meinen 4 Kind schwanger und für mich gibts es da keine Überlegungen, ich werde wieder spontan entbinden. Nach jeder Geburt ging es mir blendend, konnte danach ohne Probleme aufstehen, mußte mich nicht sonderlich schonen, und durfte nach 3 Tagen wieder nach Hause.Alles verheilte wunderbar und schnell. Für mich persönlich wäre ein Kaiserschnitt schlimmer, die Narbe bis die denn dann mal verheilt ist, das schonen wochenlang, nicht schwer heben dürfen usw.für mich waren meine Leistenbrüche schon schlimm genug. Hoffe ich konnte dir etwas mut geben und dir vielleicht etwas beruhigen.

von Mma kerstin am 28.06.2011, 12:57



Antwort auf: Risiko einer normalen Geburt

Hallo, Danke für deine Antwort. Aber schon die Tatsache das eingeleitet wurde ist doch ein großer Eingriff. Wärst du sonst gestorben? Oder das Kind? Ich kenne nur eine Hand voll Frauen, die tatsächlich ohne Wehentropf, PDA, Wehenhemmer, Einleitung, Venenzugang, Saugglocke, Zange oder sonst etwas entbunden haben. Ist eine Geburt tatsächlich so gefährlich, dass diese Dinge alle notwendig sind? Ich will da kein Risiko eingehen. Wenn eine Geburt tatsächlich so gefährlich ist, dass diese Dinge notwenig sind, lasse ich lieber einen Kaiserschnitt machen.

Mitglied inaktiv - 28.06.2011, 13:24



Antwort auf: Risiko einer normalen Geburt

1. Hör nicht nur auf Andere und lass Dir nicht so viel von Geburten erzählen, wenn Du so schon Angst hast! 2. Glaubst Du im Ernst, es ist besser ein Kind per KS auf die Welt zu reißen? Nichts anderes ist es nämlich. Der Bauch wird aufgeschnitten und die Babys aus der vertrauten Umgebung rausgerissen. Diese Kinder haben oft Anpassungsprobleme, es gibt häufig auch zwischen Mutter und Kind Bindungsprobleme. Schlafprobleme, Ängste... (Ich weiß wovon ich rede, hab das alles hinter mir!) Die Kinder, die per KS kommen, haben nicht die Zeit durch den Geburtskanal der Mutter zu gehen, die so wichtigen Drehungen zu machen usw... Es kann natürlich bei jeder Geburt Komplikationen geben! Es heißt aber nicht, dass alle Kinder mit Hilfsmitteln geboren werden! Außerdem ist eine PDA DEINE Entscheidung, sie kann dir die Schmerzen ein wenig nehmen. Eine Einleitung kann sinnvoll sein, wenn es nicht allein los geht, immernoch besser es erstmal so zu versuchen als sofort KS. Und du bist jetzt in der 25.SSW und denkst jetzt schon ans Übertragen??? Wie kommst Du darauf? Gibt es Gründe? Du hast noch soooo lange Zeit bis zur Geburt. Ich freue mich, dass es in meiner jetzigen SS so aussieht als könnte ich dieses Kind normal gebären! Bin in der 37.SSW und der Kopf ist fest im Becken, GMH verkürzt, also alles so wie es soll! Mein Sohn war nie soweit, er stand immer mit dem Kopf über dem Becken! Aber: es gibt immer Gründe warum die Kinder nicht natürlich kommen wollen! VG und alles Gute!

von schnecke1 am 28.06.2011, 14:54



Antwort auf: Risiko einer normalen Geburt

Das erste mal hatte ich einen Blasensprung, doch mein Töchterchen wollte einfach nicht raus kommen ;-) es tat sich also keine wehe nix. Nach 8 Std warten der Ärzte war es dann zu Risikoreich und die Geburt wurde eingeleitet, also wehentropf. Das zweite mal ging ich 5 tage über den ET. Ich bin dann zwar mit wehen ins Krankenhaus, diese waren aber zu schwach und zu unregelmäßig, und mein Baby war auch noch nicht richtig im Becken, die Hebamme fragte mich dann ob sie einleiten sollten, oder ob ich warten will, bis die Wehen selber stärker werden würden, ich wollte dann gleich die Einleitung, und dann ging die Geburt sehr sehr schnell. War damals also meine Entscheidung, weil ich schon lange in diesen wehen lag und nix tat sich.

von Mma kerstin am 28.06.2011, 14:56



Antwort auf: Risiko einer normalen Geburt

Hey... ich kann bestätigen, dass aus meinem Bekanntenkreis die meisten FRauen eingeleitet wurden, die Geburt mit Zange oder Saugglocke beendet wurde. Sogar eine Freundin, die mit starken EIGENEN Wehen und 5cm geöffnetem MM im KH war erhielt einen Wehentropf, die Begründung, damit es schneller geht. Sie meisnt, danach wurde die geburt erst richtig schlimm. Aber ich habe völlig spontan ohne Hilfsmittel, ohne Wehentropf etc entbunden. Hatte lediglich einen kleinen Dammschnitt, der super verheilt ist und keine Probleme bereitet. Ich habe immer gefragt, wenn die Hebamme und der Arzt mit irgendwas ankamen...was machen Sie da, was ist das, baruch ich das, und vor allem warum. MAch Dir bitte nicht soviele Sorgen, die Sponatngeburt ist nach wie vor das Beste was Deinem Kind passieren kann. LG

von katzenmama77 am 29.06.2011, 12:51



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